OneShots(Götzeus)

Fußballcamp part2

Der Wecker ging los und ich war hell wach. Marco dagegen schien ihn gar nicht gehört zu haben. Ich ließ ihn erneut klingeln und dann bewegte sich auch Marco. Brummend drehte er sich im Bett und zog die Decke bis über den Kopf. "Mach das aus" befahl er mir in seiner verschlafenen Stimme. Ich machte den Wecker aus und griff mir meine Klamotten, um anschließend im Bad zu verschwinden. Ich duschte schnell und stand nur im Handtuch nun vor dem Spiegel um mir meine Frisur zu richten, als Marco einfach reinlpatzte. "HEY..."sagte ich halb erschrocken halb empört. Marco blickte mich etwas amüsiert und verwirrt an. "was denn... dachtest du ich seh was, was ich noch nie gesehen habe? Reg dich ab Kleiner, ich guck dir schon nichts weg" Kleiner. "Könntest ja wenigstens Klopfen." versuchte ich es, Marco lachte nur und zog sich ohne zu zögern seine Klamotten von seinem durchtrainierten Körper aus und stieg in die Dusche. Ich machte dass ich davon kam. Im Frühstückssaal war ich einer der ersten. Ich holte mir Essen und setzte mich an einen freien Tisch. 10 Minuten vor Ende der Frühstückszeit kam Marco und setzte sich selbstverständlich zu seinen Kumpels. Ich beobachtete ihn kopfschüttelnd. Wie konnte er so locker sein? Nach dem Frühstück ging es aufm Platz- Endlich. Denn dafür waren wir alle nun mal hier...KICKEN! Thomas und ein anderer Trainer namens Jens, teilten uns in zwei Gruppen ein. Ich war in der Gruppe mit den Deppen Truppe...wie konnte es auch anders sein. Ich würde wohl nicht mehr viel Glück haben die Tage..."Also gut, zu Beginn machen wir ein einfaches Aufwärmspiel. Es gibt immer zweier Teams. Der eine Spieler bekommt ein Tuch hinten an seine Hose und der andere muss dieses Tuch ihm abnehmen...wenn er dies schafft, ist wechseln bis ich pfeiffe." erklärte uns der Trainer schnell die Regeln. Verlegen guckte ich um mich und sah, dass sich bereits Grüppchen bildeten. Keiner schien daran interessiert zu sein, mein Partner zu werden. Etwas zerknirscht knetete ich meine Hände und blickte etwas hilfesuchend zum Trainer. Der erkannte meine Lage und wollte bereits mir einen Partner zuteilen, als Marco plötzlich vor mir stand. "Ich hoffe, du bist schnell" grinste er mich verschmitzt an und ich musste erst mal schalten um zu kapieren, dass das eine Aufforderung war, sein Spielpartner zu werden. Unsicher lächelte ich zurück, musste dabei an die Situation heute morgen denken und wurde fast rot...aber nur fast. Marco hatte sich bereits ein Tuch an seine Hose geklemmt und wartete nur auf das Zeichen zu rennen. Ich gab mein Bestes mich an seine Ferse zu hängen und schnappte hier und da nach ihm..Marco drehte sich dennoch immer flink von mir weg und lachte dabei. "Na gibste auf?" ärgerte er mich nun und dieser Kommentar motivierte mich so, dass ich einen kurzen Sprint machte und ihn fast mit mir umriss. Aber ich hatte es geschafft, ihm sein Tuch abzunehmen. Lachend hielt er mich fest und war mir auf einmal so nah. "Na dann zeig ma wie schnell du wegrennen kannst" sagte er nach ein paar Minuten, die wir einfach nur erschöpft uns gegenüber standen. Das Spiel ging noch eine Weile und auch die nächsten Einheiten machten wir zusammen. Was ich überraschend angenehm und irgendwie cool fand. Er war gar nicht so verkehrt wie ich dachte. Als es dann zum Abschlussspiel kam, konnte ich auch noch seine hohe Spielkunst bewundern und vergaß fast, dass ich ja auch viel aufm Kasten hatte..nicht umsonst war ich hier in das Fußballcamp gekommen. Immer mal wieder spielte ich ihm den Ball so perfekt hin, dass er ihn quasi nur noch einschieben musste. Wir waren so gut im Zusammenspiel, als würden wir schon ewig miteinander spielen...Nach dem Spiel schienen das auch unsere Coaches zu finden und sprachen ein extra Lob für uns beide aus. Dies ging natürlich nicht spurlos an der Deppentruppe vorbei. Die fingen in der Kabine direkt an, Marco mit der Sonderbehandlung des Trainers zu ärgern. Doch Marco blieb überraschend cool. "Tja..nehmt euch doch ein Beispiel bei mir und Mario" sagte er und hielt mir die Hand zum einschlagen an. Ich ließ ihn natürlich nicht hängen. "Ohhh..ich seh schon, du und Schatzi hier seid jetzt wohl ganz unzertrennlich...schlaft ihr auch im gleichen Bett?" scherzte der eine, der wohl die größte Klappe von allen zu haben schien. "Kevin kevin kevin...Sei doch nicht so eifersüchtig" jetzt ging Marco auf ihn, der wohl Kevin hieß zu und wollte ihn in den Arm nehmen, doch er stieß seine Arme weg. "Hör auf Marco" Kevin fand das alles nicht so witzig. Doch alle anderen inklusive mir lachten. Marco konnte wirklich gut mit solchen Dingen umgehen. Das musste ich ihm lassen...Etwas beleidigt ging Kevin aus der Kabine und die andern folgten ihm. Nur Marco war noch da und setzte sich nun neben mich. "Lass dich von denen nicht nerven" sagte er und grinste mich so von der Seite an, dass mir ganz warm wurde. "Noch Bock auf Pool?" fuhr Marco weiter und schien meinen leicht roten Kopf gar nicht zu bemerken. "Jetzt? Dürfen wir das denn?" fragte ich unsicher und brachte damit Marco zum lachen. "Mensch Mario...mach dich locker..klar dürfen wir." Doch so ganz glaubte ich ihm das nicht. Dennoch ließ ich mich mitziehen und kurze Zeit später waren wir die einzigen am Pool. Marco ließ meine Hand los und grinste mich verschmitzt an. "Was?" fragte ich und sah nur wie Marco sich bis auf die Unterhose auszog und ins Wasser sprang. Etwas überrumpelt stand ich da und sah ihm nach. "Na komm schon man" rief er und schwamm los. Schnell tat ich es ihm nach und als er fast am anderen Beckenrand ankam hatte ich ihn eingeholt. "Und? Ist das nicht geil?" verdutzt blickte ich zu ihm. "Das schwimmen?" Marco stützte sich am Rand ab. "Ja du Idiot...und das alles hier.. das Camp, Fußball und so" Ich überlegte. Der Start war nicht gerade besonders gut gewesen, aber ja jetzt gerade war es gut. Marco schien zu bemerken, dass ich grübelte und kam näher. "Du denkst zu viel Mario" stellte er plumpt fest. "Wieso?" er lachte. "Man sieht es dir an...und sobald dein hübsches Köpfchen denkt, bist du eingeschränkt." Was meinte er damit?! Und wieso hübsches Köpfchen.."Ich bin doch nicht eingeschränkt...und in was eingeschränkt?" "Na im Spaß haben...und Sachen erleben und alles" erklärte Marco mir und lächelte dabei. "ich hab Spaß..und ich erlebe Sachen!" protestierte ich, doch Marco lachte nur. "Ach wirklich?" Er kam noch näher. "Ja" hielt ich an meiner Antwort fest. Seine plötzliche Nähe jedoch verunsicherte mich. "Na gut..dann beweis es" hä, was sollte das denn jetzt. Langsam verwirrte mich der Junge ganz schön. "und wie?" fragte ich daher.. "Na so..." und jetzt war er direkt vor meinem Gesicht und ehe ich mich versah, hatte er mich geküsst. Ganz zart und doch bestimmt...und nicht auf Backe,Stirn oder sonst wo..nein mitten auf den Mund. Ich wusste nicht zu reagieren. Marco dagegen lachte mir ins Gesicht nahm Luft und tauchte ab. Immer noch verdattert blickte ich ihm nach. War das gerade echt? Als er fast am Ende angekommen war, ließ ich mich aus meiner Trance und folgte ihm einfach...ich weiß nicht wieso, aber ich musste es. Marco drehte sich um und als er sah, dass ich ihm folgte, grinste er. Was ein Tag...was ein Moment. Mein Hirn war überfordert aber das war gerade egal..glaubte ich. Was würde wohl in den nächsten Tagen noch alles passieren?! Mein Herz pochte und ich fühlte eine Mischung aus Glück,Freude..Vorfreude, Verwirrung und Angst...Doch besonders die Vorfreude sowie die Neugier auf die kommenden Tage überkamen mich in diesem Moment, so dass ich ein großes Lächeln im Gesicht hatte und kaum hörbar kicherte. Ja die nächsten Tage mit Marco würden bestimmt verdammt gut und aufregend werden...das hatte ich im Gefühl!