Miss you

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>>I thought that things like this get better with time
But I still need you, why is that?
You're the only image in my mind
So I still see you... around

I miss you, like everyday
Wanna be with you, but you're away
Said I miss you, missing you insane
But if I got with you, could it feel the same?<<

Beyoncé - Miss you


Der Wecker klingelte und stöhnend drehte ich mich auf die Seite um dieses Ding endlich auszumachen. „Halts MAUL" fuhr ich ihn an und drückte mir anschließend das Kissen erneut auf meine Ohren und Augen. Nichts Sehen, Nichts Hören- Gute Entscheidung. Seit gestern hatte sich einiges verändert. Marco, mein bester Freund, mit dem ich lange eine On/Off Beziehung geführt hatte, hatte jemanden neuen. Er hatte es mir gestern gebeichtet. Ich habe natürlich so getan, als würde ich damit kein Problem haben, hatte ich aber. Durch meine Diagnose war ich gerade vom Training befreit, wodurch ich ihn weniger sehen musste. Das war zum einen Schade, doch auch irgendwie beruhigend. Es tat doch nur weh. Trotzdem hatte ich einen Alltag. Ich musste zum Doc, danach Reha und dann war ich frei. Ich freute mich schon, endlich auf dem Sofa einfach nicht nach zudenken. Ich fuhr gerade zur Reha, als ich eine Nachricht von Marco auf meinem Handy entdeckte. Mit leichtem Herzklopfen öffnete ich diese. > Hey, ich habe gedacht, wir könnten alle heute Abend zusammen Essen gehen. Du, Andre und ich. Gerne mit Begleitung< las ich und schluckte. Na toll, Was sollte ich nur sagen. Kurz überlegte ich, einfach abzusagen, doch dann war ich zu stolz. Schließlich hatte ich ja kein Problem....oder so. > Wann, Wo?< schrieb ich daher als Antwort. Kurze Zeit später antwortete er mir > Bei mir um 19 Uhr< Ok. Also würde mein Abend doch nicht so entspannt, wie ich gedacht hatte. Ich atmete tief durch und stieg dann aus dem Auto. Schließlich hatte ich noch die Reha vor mir. Diese verlief nicht so gut. Ich hatte meinen Kopf ständig bei Marco und dem bevorstehenden Essen. ‚Mit Begleitung' pff, ich hatte doch niemanden und das wusste er. Ich würde wohl wie eine verlassene Seele dort sitzen und mich schlecht fühlen. „Mario jetzt konzentrier dich" hörte ich meinen behandelten Arzt und biss mir wütend auf die Lippen. In meinem Leben lief einfach nichts mehr wie es sollte.

Etwas frustriert fuhr ich dann schließlich nach 3 Stunden Behandlung nach Hause. Ich sprang erst einmal unter die Dusche und suchte mir dann etwas lustlos Sachen für den Abend aus. Dann klingelte mein Handy, es war Andre. „Hey" murmelte ich ins Telefon und schlug die Schranktür zu. „Marioooo..." hörte ich Andre begeistert sagen. „Ja wer sonst" entgegnete ich genervt. „oh, da hat ja jemand ne Laune, das wird sich hoffentlich noch ändern!" schimpfte er gespielt mit mir. „jaja" antwortete ich und ließ mich auf mein Bett fallen. „Sollen wir dich mitnehmen?" fragte der weiter und ich überlegte. Wenn Andre mich mitnahm, war das zum einen eine Entschuldigung für ein bisschen Alkohol, welchen ich sicher brauchte an so einem Abend...zum anderen, war ich dann auf ihn abhängig und konnte nicht so leicht entfliehen. „Brauchst du nicht, ich kann auch fahren" sagte ich schließlich. „Ach Quatsch" entgegnete er mir direkt. „Wenn du mir eh nicht die Wahl lässt, wieso fragst du dann?" fuhr ich ihn etwas genervt an. „Sag ma, was ist denn los?" fragte Andre jetzt ebenfalls etwas genervt. „Ach nichts...bin nur müde..von der Reha" stotterte ich mich raus und Andre schien damit zufrieden. „Also gut, ich hol dich ab um 18:30" entschied er und ich wollte ihn gerade noch fragen, wieso so früh, da wir ja erst um 19 uhr bei Marco sein mussten, doch er hatte schon aufgelegt. „Ach man" seufzte ich und zwang mich, endlich etwas zum Anziehen zu finden. Schließlich wurde es eine Jeans und ein Hellblaues Hemd, welches Marco einst für mich gekauft hatte. „Deine Lachen kommt dabei so gut" sagte er und ich hatte mich gewundert, wieso gerade ein blaues Hemd ein Lachen unterstützen soll...doch ich hatte das Kompliment einfach angenommen. Ich zog mir gerade noch die Schuhe an, als es bereits an der Tür klingelte. „fertig?" begrüßte mich Andre und strahlte. Ich musterte ihn, er sah ebenfalls recht schick gemacht aus und seine Haare saßen perfekt. „ja können los" sagte ich und zog meine Haustür hinter mir zu. Auf dem Weg zu seinem Wagen, konnte ich eine Frau auf dem Beifahrersitz erkennen. „Das ist Anna" stellte er sie mir kurz vor und ich runzelte die Stirn. Na super, ich würde also wirklich ein Pärchendate crushen. Nicht gerade gut gelaunt, setzte ich mich also auf den Rücksitz. Kein Wunder war Andre so gut gelaunt. Wie es sich herausstellte, hatte er sie erst vor nem knappen Monat kennen gelernt und war über glücklich. Muss Liebe schön sein.
Bei Marco angekommen wurde mir auf einmal ganz schlecht. Am liebsten wäre ich wieder nach Hause gefahren. Wir waren natürlich zu früh und Marco war etwas überrascht. „Huch, hab mit euch in 17 min gerechnet, aber egal...ich muss nur noch die Nudeln aufsetzen" erklärte er begeistert und warf mir dennoch einen unsicheren Blick zu. Ja irgendwas war seltsam. Wir folgten ihm in die Küche, in der sein ach so toller Freund Adrian bereits den Salat zubereitete. „Oh die Gäste sind schon da." Stellte er fest und wischte sich seine Hände an einem Küchentuch ab. „Hey Mario" sagte er und zog mich in eine Umarmung. Im Augenwinkel konnte ich erkennen, wie Marco zu uns rüber sah. „Hallo" brummte ich etwas bemüht. „mario hat super Laune" Andres Sarkasmus war nicht zu überhören, doch fielen die anderen in sein Lachen ein. „Na dann können wir das vielleicht ändern" sagte Adrian und klopfte mir auf die Schulter. Marco musterte mich einfach nur und ich musste seinem Blick ausweichen. Er bohrte mit seinen Augen in mich, als wollte er in meine Seele gucken. Als das Essen fertig war, saßen wir alle um den kleinen Tisch im Esszimmer und weil ich ja ohne Partner da war, durfte ich wie aufm Tablet, an dem Tischende sitzen. Ich fühlte mich so falsch hier. „Also danke fürs Kochen und guten Appetit." Setzte Andre an und hob sein Glas..alle taten das selbe und auch ich hob mein Glas. „ja danke" presste ich leise hervor und bekam dafür ein zaghaftes Lächeln von Marco. Beim Essen wurde viel über Adrians ach so spannenden Anwaltsjob geredet und über Andres neue Liebesbeziehung. Ich dagegen versank immer mehr in meinem Stuhl und aß leise vor mir hin. „Wie läuft die Reha?" hörte ich dann plötzlich Marco und blickte in 8 neugierige Augen. „ganz gut" log ich und schob mir eine weitere Gabel in den Mund. „Kommst du voran?" fragte nun Adrian. Was ging ihn das eigentlich an. „Ja denke.." fuhr ich weiter und bekam ein Lächeln als antwort. „Das freut mich...und besonders meinen Marco" verliebt blickte er zu Marco und legte seinen Kopf auf dessen Schulter. Marco lächelte ebenfalls leicht und küsste anschließend Adrians Stirn. Gequält schaute ich weg. Das weitere Essen verlief unspektakulär. Doch als ich hoffte, dass es endlich vorbei sein sollte, entschieden die anderen, den Nachtisch ins Wohnzimmer zu verlegen. Ich ging schon einmal vor und setzte mich in einen der Sessel. Marco setzte sich in einen mir gegenüber und musterte mich erneut mit diesem durchdringenden Blick. „Was ist los" flüsterte er, sodass es die anderen, die gerade noch in der Küche standen, nicht hören konnten. „Nichts" sagte ich sofort und versuchte seinem Blick Stand zu halten. „Das ist doch nicht wahr Mario.." sagte Marco mit besorgter Stimme, und ich musste stark schlucken. Doch die anderen kamen und unser Gespräch war somit beendet. Den ganzen Abend konnte ich mir noch gute Laune und verliebtes Getue antun, bis Andre mich endlich erlöste. „So ich wir sind tot müde...wir müssen" mir war klar, dass er nicht von mir redete...aber ich stimmte ihm trotzdem zu. So räumten wir das Geschirr ab und ich schlich mich bereits in den Flur. Ich zog mir meine Schuhe an und wartete auf den Rest. „Du kannst es ja gar nicht erwarten zu gehen" sagte Marco und lehnte sich an die Wand neben mich. Ich zuckte mit den Achseln. „Ich bin wirklich müde" versuchte ich mich rauszureden. „Mario...ich bin immer für dich da...das weißt du" ich nickte und biss mir auf die Lippen. Zu gerne würde ich ihm glauben, doch er war nicht mehr mein Marco. Er hatte doch null plan, wie es mir ging und war ganz in einer anderen Welt. Wie alle um mich herum... Er griff nach meiner Hand und drückte sie sanft. Bei seiner Berührung kribbelte es und ich bekam eine Gänsehaut. Doch dann war dieser Moment auch schon vorbei und ich Andre und seine neue Liebe verließen die Wohnung. Ich ließ meinen besten Freund – meine Liebe meines Lebens zurück mit einem anderen Mann. Ich spürte, wie mich der Anblick von Marco und Adrian und auch von Andre und seiner neuen, mich nur weiter in das Loch zog, was ich mir selber grub.

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Ein Götzeus-Os der etwas trauriger ist, keine Sorge, ich plane eigentlich auch schon eine Fortsetzung!
Aber nach den neune Erlebnissen, war mir nicht so nach glücklichem OS...hoffe ihr mögt ihn trotzdem!
An alle meine Götzeusfans.....die Fortsetzung wird sicher positiver...ich wäre die letzte, die die beiden unglücklich lässt!!! <3
und #GötzeusIsReal ;))
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LOVE & Peace <3<3


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