Was war das? (Götzeus) *Ende

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Ich rückte etwas von Marco ab. Mein Handeln hatte mich selber jetzt so überrascht und in meinem Kopf schwirrten die Gedanken... „Alles Ok?" fragte Marco unsicher und ich atmete tief ein. „Ja..ich denke schon" sagte ich immer noch etwas in Gedanken. Ich wusste einfach nicht, was ich da gerade getan hatte..war es richtig?! Marco schien von meiner Antwort eher verunsichert. Er stand auf und knetete nervös seine Hände. „Ich kann mir vorstellen, dass du gerade sehr durcheinander bist...so geht es mir auf jeden Fall. Aber wenn du dir vielleicht über deine Gefühle etwas im Klaren geworden bist....du weißt wo du mich findest. Ich liebe dich Mario...und ich hoffe, dass es dir irgendwie auch so geht..." bei seinen letzten Worten wurde die Tür der Kabine aufgemacht und Schmelle und Andre kamen herein. Ohne, dass ich noch etwas sagen konnte, drehte sich Marco zum Gehen. Er grüßte die andern zwei kurz und war dann auch schon verschwunden. „Oh der hatte es ja eilig." Stellte Andre verwundert fest und setzte sich neben mich. „hmmm" gab ich nur von mir und starte auf die Tür, durch die Marco gerade gegangen war....seine Worte hallten wie ein Echo in meinem Kopf. „Alles ok bei euch? Ihr habt euch doch nicht gestritten oder?" fragte nun Andre etwas besorgter. Schnell schüttelte ich den Kopf „Nein..ganz und gar nicht" ich wusste nicht wieso ich es so sagte, doch Andre war damit zufrieden. Die anderen waren bereits eingetrudelt und umgezogen, als auch ich es mal schaffte, mich aus meinen Gedanken zu ziehen und endlich trainingsbereit war. Dachte ich zumindest. Immer wieder war ich unkonzentriert und bekam den ein oder anderen Spruch an den Kopf geworfen „Götze, wach mal auf" ... „Götze nicht von deiner Süßen träumen" oder „Mensch Mario, hast du getrunken..?!" ich ignorierte sie und war überraschend froh, als das Training vorbei war. Ich verzichtete auf die Dusche und ohne mich groß zu verabschieden fuhr ich nach Hause. Dabei dachte ich immer wieder an Marco. Was er wohl jetzt gerade machen würde...ob es ihm gut ginge, ob er traurig war. Ob ich ihn verletzt hatte... Oder war er glücklich...ich hatte ihn schließlich zurück geküsst. Aber konnte ich ihn denn glücklich machen...war ich glücklich. Was war ich eigentlich?! Schwul...oder doch Hetero... oder Bisexuell?! Verdammt...viel zu viel für den Kopf. Bei mir angekommen, freute ich mich schon auf eine ruhige Badewanne, doch die sollte mir verwehrt bleiben. Ich hatte nicht mit den Vorstellungen meiner Verlobten gerechnet. „So Schatz, wir waren schon so lange nicht mehr essen. Komm beeil dich, ich hab einen Tisch reserviert" Mit der Aufforderung musste ich in kurzer Zeit duschen und umziehen. Dann saßen wir eine halbe Stunde später auch schon wieder in ihrem Auto. „Wo geht's denn hin?" fragte ich eher lustlos. „Zu deinem Lieblings Italiener!" sagte sie begeistert und beugte sich vor um mich zu küssen. Diesmal fühlte ich mich unwohl bei dem Kuss....Ich fühlte nicht das Glück..oder die Freude über diesen und ich hatte ein komisches Stechen im Magen. War das Schuldgefühl? Sie schien es jedoch nicht zu bemerken und wir fuhren los. Auf der Fahrt redete sie hauptsächlich. Sie erzählte mir von einem Shooting und irgendwelchen Kontakten die sie gemacht hatte... ich hörte stumm zu. Dann waren wir schon da. Wir hatten unseren Stammplatz in einer geschützten Ecke des Restaurants und romantisch gedeckt mit Kerzen und Blumen. Rote Rosen... wie sollte es anders sein. Die hätten Marco jetzt sicher auch gefallen. Er hatte mal gesagt, dass er die am liebsten mochte...obwohl er nie der Pflanzentyp war. Ich erinnerte mich zurück, wie ich ihn dafür etwas aufgezogen hatte, dass er mir so verträumt erzählt hatte, dass das seine Lieblingsblumen waren.. er war rot geworden und ich hatte nur noch mehr gelacht. Wenn ich jetzt so zurück denke, war das ein unglaublich süßer Moment. Schon damals, hatte ich sein Verhalten als süß bezeichnet...Dieser Marco Reus, der absolut Coole Fußballer, der plötzlich so beschämt war. Ich musste leicht lächeln bei den Gedanken „Gefällts dir?" holte mich Ann zurück. „Äh ja.." gab ich verlegen zurück und versuchte mich jetzt auf das Essen zu konzentrieren. „Du bist heute so anders" stellte sie fest, als wir bereits am Essen waren. „Was..ach nein" gab ich nur verlegen wieder und sie musterte mich kritisch. Sie streckte ihre Hand an der der Verlobungsring prangte aus und griff nach meiner. „Alles gut im Training verlaufen?" ich nickte lächelnd und sie beugte sich erneut zum Kuss vor. Ich kam ihr entgegen und wieder fühlte sich dieser Kuss ungewohnt komisch an. Ich fühlte nicht das Kribbeln...ich fühlte mich unwohl...Als wir fertig waren, fuhren wir heim und mein Gefühl veränderte sich nicht.

Zwei Tage vergingen, ohne Kontakt zu Marco und in diesen Tagen verstärkte sich mein Gefühl des Unwohlseins nur noch mehr. Ich bemerkte, wie ich jeglichen Körperkontakt vermied oder mich zurückzog. Auch Ann schien langsam ungeduldig zu werden. Ich spürte, dass sie gezielter Nähe suchte und ich diese abwies. Doch ganz besonders spürte ich in den Tagen, dass mir etwas fehlte...jemand fehlte. Am Morgen des zweiten Tages schrieb ich Marco eine Nachricht. „Hey, wie geht es dir? Ich hoffe, du bist nicht unglücklich. Lass uns bald mal sehen. Sunny" ich wartete jedoch vergeblich auf Antwort und am Abend hielt ich es nicht mehr aus. Nervös saß ich mit Ann auf dem Sofa und schaute einen romantisch, kitschigen Film. Sie kuschelte sich an mich und ich strich ihr halbherzig über den Arm. Es dauerte nicht lange, da war sie in der Mitte des Films eingeschlafen.. ich schaltete diesen aus und beobachtete meine Verlobte. Wie konnten sich diese Gefühle zu ihr so verändern...in so kurzer Zeit. Früher hätte ich sie jetzt geküsst, da sie so süß aussah. Doch jetzt gerade wünschte ich mir, dass es Marco wäre, der hier neben mir auf dem Sofa liegen würde. Ich schaute auf die Uhr, es war halb zehn und kurzentschlossen griff ich mir meine Jacke und fuhr los. Los zu Marco. Als ich an seiner Tür klingelte, überlegte ich, was ich ihm eigentlich sagen wollte...doch erst mal wollte ich ihn sehen. Er machte tatsächlich die Tür auf und schaute etwas überrascht. „Mario.." .Ich konnte ein Leuchten in seinen Augen sehen und er hatte ein leichtes Lächeln auf den Lippen. Ich betrat seine Wohnung und folgte ihm ins Wohnzimmer. „Willst du ...was trinken oder so?". Er schien sichtlich nervös zu sein. „Nein danke" sagte ich. Eine Weile standen wir einfach nur etwas verloren im Raum. Dann deutete Marco auf den Sessel „Setz dich doch" ich zögerte und dann setzte ich mich anschließend. Wir schwiegen erneut. „Und?" fragte schließlich Marco und unterbrach so die Stille. Ich blickte zu ihm und sah, dass er nun eine Antwort hören wollte. Konnte ich die ihm geben?! „Ich ..ich musste dich sehen" sagte ich und mein Herz pochte. Er lächelte erneut etwas „Ich hab dich vermisst." Das war alles was ich gerade heraus brachte. Er nickte und schien auf weiteres zu warten. „Bist du dir über deine Gefühle jetzt im Klaren?" fragte er schließlich, da er zu bemerken schien, dass ich nicht weiter sprechen wollte. Ich hielt die Luft an und nun war ich es, der nervös auf den Händen knetete. „ich weiß nicht, was ich fühle...aber ich weiß, dass du mir unglaublich wichtig bist. Dass ich bei dir sein möchte und ich nicht ohne dich kann" platzte es dann unkontrolliert aus mir heraus. Marco reagierte zunächst nicht. Doch dann stand er auf und kam auf mich zu. Er zog mich hoch und in eine Umarmung. Ich ließ mich komplett von seinem Duft benebeln und hatte ich die letzten Tage Nähe gemieden, so genoss ich diese gerade umso mehr. Ich vergrub mein Gesicht an seiner Brust und er verstärkte die Umarmung. „Sunny" hauchte er mir leise ans Ohr und ich bekam eine Gänsehaut. „ich liebe dich" bei seinen Worten pochte mein Herz und ich konnte auch seins schnell schlagen spüren. Nach einer Weile lösten wir uns etwas. Er blickte mir nun direkt in die Augen und dann beugte er sich vor. Ich schloss die Augen, wissend was mich erwarten würde. Als unsere Lippen sich trafen, spürte ich die deutliche Wärme in meinem Körper. Mein Herz das gar nicht mehr langsamer wurde und das Kribbeln, das bis zu den Haarspitzen ging. Unbemerkt verstärkte ich den Kuss und seine Hand wanderte in meinen Nacken. Wir schienen uns in dem Kuss zu verlieren, doch plötzlich löste er sich erneut von mir. „Heißt das, du bist jetzt mein?" ich ließ etwas von ihm ab „ich glaub, dass war ich schon immer.." ich schien total benebelt. Er lächelte und küsste mich erneut. Als wir uns ein weiteres Mal lösten, zog er mich auf sein Sofa und ich suchte sofort seine Nähe wieder. Ich kuschelte mich an ihn er hauchte mir einen Kuss auf die Stirn und so saßen wir einfach eine Zeitlang. „Was ist das jetzt?" fragte er dann irgendwann und auch, wenn ich vor dieser Frage etwas Angst hatte...wusste ich die Antwort. Ich blickte zu ihm „was auch immer es ist, es ist schön. Ich glaube, du weißt, dass du mich hast und dass du mich nicht mehr loswirst" bei den Worten lachte Marco leicht auf. „Ich hoffe doch!" ich küsste ihn erneut. Ja...es fühlte sich richtig an. Ich handelte nach meinem Gefühl und plötzlich hatte ich diese Wärme und Nähe, die ich in den letzten Tagen so gemieden hatte. Wie die Zukunft nun aussah...wer weiß. Ich wusste, dass ich den Menschen gerade brauchte, der neben mir auf dem Sofa saß und der mich so verliebt anschaute. Ich wusste, dass ich diesen Menschen, nicht verlieren wollte und ich wusste, dass ich ihn schon immer geliebt hatte... Warum war ich nur all die Jahre so blind gewesen.

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Hoffe, ihr seid zufrieden ;)

OneShots(Götzeus)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt