Traffic Jam

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Die Autokarawane die sich vor uns erstreckte lag größten Teils im Dunkeln, die meisten hatten ihre Autos ausgestellt. Sie müssen schon Stunden hier stehen. "Und jetzt?", fragte ich an Daryl gewandt, dieser zuckte nur mit der Schulter und sprang aus dem Truck. "Sind wir schon da?", Lex richtete sich langsam auf. "Nein wir stehen im Stau. Tust du mir einen gefallen? Bleibst du bitte im Wagen. Ich sehe mir das kurz an", Lex nickte und ich stieg ebenfalls aus. Kaum war ich draußen angekommen wehte mir auch schon Merle's gemeckere entgegen. "Was für eine gequirlte Scheiße", Daryl versuchte seinen Bruder indes etwas zu beruhigen. Die Meisten Menschen waren aus ihren Autos gestiegen und versuchten einen besseren Blick auf das zu erhaschen was vor sich ging.

Eine Frau mit ihrem Sohn der etwas jünger als Lex war, standen in der Autoschlange direkt vor uns. "Hey, Hallo wisst ihr warum es nicht weitergeht?", sprach ich sie an, ihr Mann fummelte grade im Auto am Radio herum. "Nein wir stehen schon seit einigen Stunden hier und nichts bewegt sich", sie hielt ihren Sohn beschützend fest. "Ich bin Lyria Jones, aber Ria reicht", ich reichte der dunkelhaarigen die Hand. "Lori Grimes und das ist mein Sohn Carl", schlug sie ein. "Hey Carl, das ist mein kleiner Bruder Lex.", ich deutete auf den Truck aus dem Lex die ganze Situation zu beobachten schien "Er hat ein ganz tolles Kartenspiel, vielleicht wollt ihr ja zusammenspielen?", fragend sah Carl zu seiner Mutter auf, diese lächelte und nickte und gleich darauf lief Carl los zum Truck und öffnete die Beifahrertür. Die beiden Jungs schienen sich auf Anhieb zu verstehen. "Wir haben schon extra die Interstate umfahren und dachten hier wäre nicht so ein Stau", sprach ich weiter während ich die beiden Jungen beobachtete, die Lexian's Kartenspiel auf dem geöffneten Kofferraum von Familie Grimes Auto ausbreiteten. "Ich glaub, heute sind alle Straßen verstopft.", sie lächelte müde. "Wo sind denn die beiden Herren mit denen ihr gekommen seid?", fragte sie weiter und sah sich suchend um. "Merle und Daryl, keine Ahnung. Im Grunde kenn ich die beiden auch gar nicht, sie haben uns vorhin gerettet und uns netterweise mitgenommen. Lexian und ich sind allein", ich sah betrübt auf meinen kleinen Bruder, wie gern hätte ich ihm eine intakte Familie gewünscht. Lori musste meinen Blick bemerkt haben, aber sie interpretierte ihn falsch "Ich weiß was du meinst, ich habe meinen Mann erst vor kurzem verloren, als das hier alles anfing", sagte sie und wurde zum ende hin immer leiser. "Dann ist das gar nicht...", ich zeigte über die Schulter auf den Mann im Auto, der immer noch am Radio herumhantierte. Lori schüttelte den Kopf "Nein, das ist der beste Freund meines Mannes, Shane, er hat mich und Carl rausgebracht, als es richtig schlimm wurde.", in ihrem Blick lag ehrliche Dankbarkeit, doch diese vermischte sich mit der Trauer um ihren Mann. In welches Gesicht man auf der dunklen Straße auch blickte, alle quollen über vor Emotionen, einige weinten, weil sie nicht wussten was sie noch fühlen sollten, doch in einem waren sie alle gleich, alle hatten diesen funken Traurigkeit in ihrem Blick.

"Hey ich geh mal schauen, was da vorne los ist?", der Mann namens Shane war aus dem Auto gestiegen. Alles klar", rief Lori ihm zu und schon verschwand er. Noch eine ganze Weile standen Lori und ich da und unterhielten uns über dieses und jenes, als Shane wieder auf uns zu gesprintet kam direkt hinter ihm erkannte ich die Dixon Brüder. "Wir müssen hier weg", rief Shane völlig aus der Puste. "Was? Warum?", fragten Lori und ich beinahe gleichzeitig. "Sie werfen Napalmbomben über der Stadt ab.". Es dauerte nur einen Herzschlag lang, bis sich der Schock in mir komplett ausgebreitet hatte und ich das aussprach was wir alle dachten "Atlanta ist verloren.".

The Walking Dead - No Place is HomeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt