Das erste was ich wahrnahm, war der stechende Schmerz an meiner Schläfe und der seltsam muffig feuchte Geruch. Bilder von den letzten Momenten bevor ich Ohnmächtig wurde rasten durch meinen Kopf und schlagartig riss ich die Augen auf. Um mich herum war es finster, mühselig setzte ich mich auf nur um festzustellen, das meine Handgelenke an schweren Ketten festgebunden waren. Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Plötzlich scheppert es von der gegenüberliegenden Seite des Raumes. Mit einem lauten quietschen hob sich ein Tor und grelles Licht durchflutete die Zelle. Erst jetzt erkannte ich, dass ich mich in einer Art Garage befand. "Dornröschen ist wohl aufgewacht", noch ehe ich die Person erkennen konnte, ließ die Stimme das Blut in meinen Adern gefrieren. "Lang nicht gesehen Püppchen.", vor mir stand kein anderer als Merle Dixon. "Tut mir leid das du es hier nicht so bequem hast, aber der Governor wollte selbst für alte Freunde keine Ausnahme machen.", er lachte und ging im Raum auf und ab. "Was willst du von mir?", zischte ich. "Ich?", er blieb stehen und zeigte auf sich selbst. "Ich will gar nichts von dir, obwohl du es verdient hättest, auch du hast mich angebunden auf dem Kaufhaus zurückgelassen." schnaufte er. "Wir sind zurückgekommen, wir waren da, aber du warst weg!", versuchte ich es ihm klar zumachen. "Ihr habt mich dazu gezwungen, mir meinen Daumen zu brechen, das ist was ihr für mich getan habt.", er wurde laut und ich konnte gar nicht so schnell gucken, da hatte ich seine Flache Hand an meiner Wange und ein brennender Schmerz fuhr durch mein Gesicht.
"Na, na Merle was hatten wir vereinbart?", eine großgewachsene Person war im Tor zu meiner Zelle aufgetaucht. Er war ganz in schwarz gekleidet, als ob jemand gestorben wäre. Sein dunkles Haar wirkte ungepflegt und doch machte er einen kultivierten Eindruck. "Entschuldige Governor", Merle ging einen Schritt zurück. "Du gehst jetzt besser.", befahl der Mann der sich als der Governor herausgestellt hatte. "Entschuldige ihn bitte, Merle ist eher der Mann fürs Grobe.", der Governor schloss das Tor und völlige Dunkelheit machte sich wieder breit. Ich nutzte die Wand und tastete mich an ihr nach oben, bis ich stand. Ein Klicken und plötzlich war der Raum wieder erleuchtet. "Entschuldige bitte die Unannehmlichkeiten.", er kam auf mich zu und was er als nächstes tat überraschte mich. Er öffnete meine Fesseln, die rasselnd zu Boden fielen. Ich rieb mir die Handgelenke. Er setzte sich auf einen Stuhl und schlug die Beine übereinander. "Ich werde nicht lang drum herum reden. Du und dein Freund, der sich als Merles Bruder herausgestellt hat, seit nur aus einem Grund hier. Ihr sollt für mich Kämpfen. Keine Sorge nicht richtig, sondern in einer Arena, alles gestellt um die Leute zu unterhalten. Natürlich kann da immer was passieren und deshalb verstehst du sicher das ich nicht meine eigenen Leute da reinschicken kann.", ich spürte wie die Wut in mir hoch kroch. "Ganz sicher nicht.", ich spuckte ihm die Worte regelrecht vor die Füße, auch wenn der Mann mich grade von meinen Fesseln befreit hatte, traute ich ihm keinen Meter über dem Weg. Mit einem Ruck kam der Governor von seinem Stuhl hoch und schlug mir so hart in die Magengrube, das ich zurücktaumelte und hustend gegen die Wand stieß. "Wir können alles freundlich regeln, aber nur wenn du meine Wünschen entsprichst.", die falsche Freundlichkeit war aus seiner Stimme gewichen und ich rang nach Luft. "Dann sag mir doch, wo sind deine Leute? Merle ist sich sicher, dass ihr nicht allein gewesen seid, ihr hatte nichts dabei außer einen Lastwagen voller Möbel. Spricht für mich nicht grade für Einzelgänger. Ich kann sie brauchen.", ich sah ihn einfach nur finster an. "Du wirst kein Wort aus mir raus bekommen!", er neigte den Kopf, wurde ganz ruhig und in diesem Moment wusste ich, ich hatte etwas los getreten, etwas was viel schlimmer sein würde, als ich es mir ausmahlte. "Das werden wir ja sehen.",
Der Schlag traf mich hart und wie aus dem nichts. Sterne tanzten vor meinen Augen und ich verlor den halt. Ich krachte zu Boden, immer noch gelähmt von dem Schmerz der durch meinen Körper jagte. Ein erneuter Schlag traf mich und für eine Sekunde hatte ich das Gefühl das Bewusstsein zu verlieren. Tränen stiegen mir in die Augen. Ich hatte mir geschworen mich nie wieder schlagen zu lassen, aber gegen den großgewachsenen Mann hatte ich absolut keine Chance. Ich kämpfte immer noch mit meinem Bewusstsein, aber ich spürte genau wie mir die Hose von den Beinen gezogen wurde und während die Tränen unaufhaltsam über meine Wangen liefen, beschloss ich die Gegenwähr aufzugeben, vielleicht kam ich dann schneller, schmerzloser durch das was mir bevorstand. Ich hörte das klappern einer Gürtelschnalle und versuchte eine innerliche Mauer zu errichten. "Das werden wir solange machen bis du sagst was ich hören will!", doch ich wollte nichts mehr hören und plötzlich viel mir ein altes Lied wieder ein, was mir meine Pflegemutter vorgesungen hatte, als ich noch ganz klein war. Ich begann die Melodie in meinem Kopf zu summen. Die Worte in Gedanken so laut zu singen, dass sie alles andere übertönen würden. Never mind the darkness, nerver mind the storm, never mind the blood red moon. The night will be over soon, the night will be over soon. Brush away the sorrows, brush away the tears, sing away your heavy heart. The night will be over soon, the night will be over soon. For every night goes quiet and every moon grows blue, beyond the dark, comes something new. The sun will be rising soon. Ich verlor mich in der Melodie, im Rhythmus. Das letzte was ich spürte waren Hände die sich um meinen Hals legten und zudrückten. The sun will be rising soon. The sun will be rising soon.
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The Walking Dead - No Place is Home
FanfictionWie viele Stunden hat ein Tag, wenn man nicht die Hälfte davon vor dem Fernseher verbringt? Wie lange ist es her, dass wir uns WIRKLICH anstrengen mussten, um etwas zu bekommen, das wir wollten? Wie lange ist es her, dass wir etwas WOLLTEN, das wir...