The world outside

75 5 0
                                    

„Ich dachte du fährst nicht mehr raus?", ich hatte mich kurzerhand zu Daryl in den Kleinlastwagen gesetzt. In den letzten Monaten war er mir immer aus dem Weg gegangen und ich machte mir sorgen um meinen Freund, auch wenn ich wusste das er ganz gut auf sich selbst aufpassen kann. „Heute mach ich mal eine Ausnahme. Ich hab was gefunden wo, wir Sachen bekommen die wir alle gut gebrauchen können. Fahr los ich beschreibe dir den Weg.", ich grinste ihn an und schlug die Karte vor mir auf. Daryl stöhnte auf, verdrehte die Augen und fuhr schließlich an.

Als wir schon einige Meilen vom Gefängnis entfernt waren und mir die warme Sommerluft durch das offene Fenster ins Gesicht blies, merkte ich erst wie sehr es mir gefehlt hatte hier draußen zu sein. Ich hatte lange gar nicht gemerkt das sich das Gefängnis, sich eben genau wie das anfühlte: ein Gefängnis. „Ria?", Daryls Stimme riss mich aus meinen Gedanken. „Was?", ich sah zu ihm rüber. „Ich hab gefragt, ob es noch weit ist?", doch trotz das er nicht wusste wo er hin musste, machte er keine Anstalten vom Gas zu gehen. „Ähm, nein die nächste links und dann noch gut eine Meile, dann haben wir es geschafft.", ich sah wieder auf die Karte und den darin markierten Punkt. Heute würden wir definitiv richtig shoppen gehen.

„Ein Möbelhaus wirklich?", Daryl sah an der blauen metallenen Fassade hinauf, von der schon einiges an Farbe abgeblättert war. „Wir können so ziemlich alles gebrauchen Daryl. Matratzen, Betten, Tische, Stühle und vieles mehr. Wir sind mittlerweile soweit, dass wir und nicht allzu große Sorgen um unser täglich Brot machen müssen, wir können uns aus dem was im Gefängnis wächst selbst versorgen. Es geht nicht mehr nur ums Überleben, jetzt Daryl, geht es darum wieder Lebensqualität aufzubauen.", ich hatte die Hände in die Hüften gestemmt und sah ebenfalls an dem riesigen Gebäude hinauf.

Der große Parkplatz war leer gefegt nur altes Laub und einige Papierfetzen sammelten sich in den einzelnen Parkbuchten. Die Sonne brannte heiß auf den Asphalt nieder und die schwüle Luft ließ auf ein Gewitter mit Regen hoffen. Vorsichtig öffneten wir die Tür zum Möbelhaus, im inneren war es Stockfinster, doch wir beide waren mit einer Taschenlampe bewaffnet. Im Eingangsbereich blieben wir stehen und Daryl schlug mit einem alten Metallrohr in paar mal auf den harten Betonboden. Sogleich ertönte ein gurgeln und vier Beißer kamen auf uns zugetaumelt, es sah aus als hätten sie sich nach der Apokalypse hier niedergelassen um zu überleben. Ich spannte meinen Bogen und zielte auf den Kopf, der erste der ungebetenen Gäste ging zu Boden. Ich zog erneut einen Pfeil und der zweite Beißer befand sich in der Waagerechten. Die anderen zwei hatte Daryl bereits erledigt. Ich lief nach vorn und zog die Pfeile aus den halb verwesten Schädeln. Mittlerweile hatte ich zwar den Dreh raus mir neue zu schnitzen, doch verschwenden musste man sie deswegen noch lange nicht. Ich wischte das stinkende Blut an den Überresten der Klamotten der Beißer ab und steckte sie wieder in den Köcher.

Nachdem wir uns versichert hatten, das niemand mehr da war machten wir uns daran so viel an brauchbaren Dingen zusammen zu suchen wie nur in unser Fahrzeug passten. Doch das Daryl ein wenig mehr mit mir reden würde, wie ich gehofft hatte, blieb aus. Als er schließlich die Rollade des Kleinlastwagens zuzog, beschloss ich ihn zu fragen, was genau denn sein Problem war. „Was ist eigentlich mit dir los?", ich hatte mich ihm in den Weg gestellt, es war bereits später Nachmittag und die Sonne stand schon tief am Himmel. „Nichts.", war seine kurze Antwort. „Daryl sag mir endlich was dein Problem ist, du redest kaum noch mit mir!", ich hinderte ihn daran an mir vorbei zu gehen. „Ich hab kein Problem", er versuchte erneut an mir vorbei zu laufen, doch ich packte ihn am Arm „Ach nein, und warum ignorierst du mich dann ständig?", ich funkelte ihn an. „Du willst wissen was mein Problem ist Ria?", er war lauter geworden. „Xander. Er ist mein verdammtes Problem. Er verändert dich und zwar grundlegend, aber du...du merkst das nicht mal!", mir waren die Tränen in die Augen getreten „Was?", ich ließ seinen Arm los. „Er hat dich so um den kleinen Finger gewickelt, er schottet dich ab, von allem und du siehst das nicht. Ich bin es nicht der sich von dir fernhält, Xander ist der jene der dich von allem fernhält.", und schlagartig wurde es mir klar, es war nicht Xander zumindest nicht im eigentlichen Sinne. Es war Daryl er war von Eifersucht geplagt und grade als ich es aussprechen wollte, vernahm ich ein klicken, wie es nur vom entsichern einer Waffe stammen konnte. „Was haben wir denn hier? Wenn ihr nicht wollt das man euch findet, solltet ihr vielleicht etwas leiser streiten", ein großer Latino und vier andere finster aussehne Typen hatten ihre Waffen auf uns gerichtet. „Ihr werdet eine gute Show abgeben.", er lachte und ein goldener Zahn blitzte in seinem Mund auf. „Nehmt sie mit.", befahl er und schon kamen die anderen vier auf uns zu. Daryl griff nach seiner Armbrust, wurde aber sofort von einen Gewehrschaft mit voller Wucht an den Kopf getroffen und ging zu Boden, aus Reflex wollte ich meine Waffe ziehen, doch mich traf ebenfalls etwas hartes am Kopf, der Parkplatz um mich herum verschwamm und wurde schließlich zu einem dunklem schwarzen nichts.

The Walking Dead - No Place is HomeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt