Die Straße vor uns war leer und der Wind wehte mir um die Ohren. Daryl und ich fuhren voran. Mit dem Motorrad waren wir bei unvorhersehbaren Komplikationen immer noch schneller weg, als Dale sein Wohnmobil wenden würde können.
Daryl stoppte, das war zur Regelmäßigkeit geworden, wir warteten das die anderen aufholten. Kaum waren wir zum stehen gekommen, nahm ich wieder die unerträgliche Wärme war. Es war Hochsommer. In Georiga hatte es um die 104°F im Schatten und es war nicht grade hilfreich das wir noch weiter gen Süden fuhren. Aus dem Wald am Rand der Interstate schlug sie eine taumelnde Gestalt, als ich mir grade meine Jacke auszog. Daryl wollte grade vom Motorrad absteigen um nach seiner Armbrust zu greifen. „Schon gut ich mach schon", sagte ich und spannte meinen Bogen, den ich seit Beginn dieser Apokalypse immer dicht bei mir trug. Der Compoundbogen aus Carbon lag leicht in meiner Hand. Ich zielte, lies los und der Pfeil durchbohrte den Schädel des Beißers. Das ganze hatte nicht mal eine Sekunde gedauert. Daryl sah mich beeindruckt an „Guter Schuss", sagte er und lächelte. „Danke", ich hatte jahrelang trainiert, mir das Geld für Stunden zusammengespart um die Grundlagen zu lernen. Heute war ich froh das mein liebstes Hobby nicht Ballett gewesen ist.
„Es wird bald dunkel. Wir sollten uns einen Platz suchen an dem wir Übernacht bleiben können", mit einem Blick gen Himmel stellte auch ich fest das die Sonne bereits tief hinter die Bäume gesunken war. Die anderen kamen in Sichtweite und hielten bei uns. Kaum stand Dales Wohnmobil, kletterte ich die Leiter hinauf und versuchte über den Wald hinweg etwas zu sehen, wo wir bleiben könnten. In der ferne konnte ich etwas ausmachen, ich hielt mir die Hand über die Augen um besser sehen zu können. „Was ist? Was siehst du?", fragte Glenn von unten. „Ich bin nicht sicher, gib mir mal das Fernglas.", Ich ließ mich auf die Knie fallen und angelte das Fernglas aus Glenns Hand die er mir entgegenstreckte. Durch das Fernglas konnte ich es plötzlich ganz klar erkennen. Ein Farmhaus umgeben von Feldern und Zäunen. Friedlich lag es da, als wäre die Apokalypse nie geschehen.
„Es ist ein Farmhaus. Ziemlich groß. Vielleicht eine Meile von hier.", berichtete ich. Rick war inzwischen auch auf das Wohnmobil geklettert und ich reichte ihm das Fernglas. Er sah ebenfalls hindurch. „Das könnte ein guter Ort sein, wir müssen dringend ein paar Tage unsere Kräfte sammeln", sprach Rick. Einstimmiges nicken. Ich kletterte vom Wohnmobil und sprang das restliche Stück hinunter auf den Asphalt. „Ok los geht's. Wir sollten zusehen das wir vor Einbruch der Dunkelheit dort sind", schnellen Schrittes lief Rick über die Straße zum Auto und auch alle anderen begaben sich wieder an ihre Plätze. Ich nahm wieder hinten bei Daryl auf dem Motorrad Platz und schon ging es los.
Der Himmel war bereits Türkis gefärbt als wir das große Holztor der Farm erreichten. Langsam fuhren wir den langen Sandweg hinauf zum Haus, als dieses in Sichtweite kam bremste Daryl abrupt, so dass ich gegen seinen Rücken knallte. Auch hinter uns wurde hart abgebremst und als ich wieder klar sehen konnte, sah ich ebenfalls was der Auslöser für den plötzlichen Stopp war. Im Haus brannte Licht.
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The Walking Dead - No Place is Home
FanfictionWie viele Stunden hat ein Tag, wenn man nicht die Hälfte davon vor dem Fernseher verbringt? Wie lange ist es her, dass wir uns WIRKLICH anstrengen mussten, um etwas zu bekommen, das wir wollten? Wie lange ist es her, dass wir etwas WOLLTEN, das wir...