Ich lag in dem blauen Zelt und sah zu, wie sich die Schatten der Blätter auf der Zeltplane vom Wind hin und her bewegten.
Nach der Straße hatten wir uns in einem Steinbruch nicht weit von Atlanta versteckt. Einige Leute waren und gefolgt, wir waren jetzt einige größere Truppe. Seit der Ankunft hier hatte ich nicht mehr sonderlich viel mit Merle und Daryl zu tun gehabt, sie gingen ihre eigenen Wege und ich hielt mich meistens an die Frauen unserer Truppe.
Ich hievte mich von meiner Isomatte hoch und trat nach draußen in die schwüle Mittagshitze. Niemand bewegte sich großartig, denn heute hatte es bereits die 100°F Marke geknackt. Merle schraubte unter der Markise des Wohnmobiles von Dale an seinem Bike herum. Glenn ein junger aufgeweckter Asiate, der sich zusammen mit Jacqui und einem Kerl namens T-Dog grade noch aus Atlanta retten konnte, als sie die Bomben abwarfen, saß auf einem durchgesessenen Campingstuhl mit Flinte in der Hand unter einem Sonnenschirm auf dem Wohnmobile und hielt Ausschau. Die Jungs und Sophia, Carol's Tochter, saßen unter einem großen Baum und hatten ihre Bücher aufgeschlagen. Lori und Carol verdonnerten sie regelmäßig dazu was zu lernen. Carol's Mann Ed lehnte nicht weit davon entfernt an einem anderen Baum und zog an seiner Zigarette und bedachte seine Frau währenddessen mit finsteren Blicken. Ed schlug sie, das war mir klar, ich kannte Männer wie ihn nur zu gut und am liebsten hätte ich ihm dafür einen Pfeil in den Kopf gejagt, aber ich riss mich zusammen. Ich ging weiter über den staubigen Schotter Richtung Wohnmobile aus dem grade T-Dog, Shane, Jacqui und Andrea kamen, sie diskutieren über etwas. „Man das ist viel zu gefährlich", meckerte Shane in Andreas Richtung. „Wir brauchen aber Lebensmittel das ist nun mal Tatsache", Shane fuhr sich durch die Haare. „Aber in die Stadt". „Wir nehmen Glenn mit der Junge ist pfiffig", mischte ich mich ein, auch Merle sah nun auf. „Hab ich grade meinen Namen gehört?", fragte Glenn von Wohnmobil. Ich blinzelte gegen die Sonne an und sah nach oben. „Ja wir wollen in die Stadt um Vorräte zu suchen, kommst du mit? Wir brauchen dich!", sagte ich „Klar bin dabei", ich wusste das er das sagen würde, denn insgeheim hasste er es auf dem Wohnmobile Wache zu schieben. Am Ende waren es 5 Leute, die in die Stadt aufbrechen würden. Andrea, T-Dog, Glenn, ich und Merle der sich uns eigentlich einfach nur aufgedrängt hatte, denn in Wirklichkeit wollte niemand von uns den Nachmittag mit dem rassistischen Drogenbaron verbringen.
Nach dem Mittag brachen wir auf. Lori würde ein Auge auf Lex haben, der nicht begeistert davon war das er nicht mit durfte. Wir ließen unser Auto am Rand von Atlanta stehen und ziemlich schnell fanden wir ein großes Kaufhaus, das noch vielversprechend aussah. Es war weder Opfer der Bomben geworden noch waren die Scheiben eingeschlagen worden. Wir brachen eine Seitentür auf und verschafften uns so einen Weg ins Innere. „Sucht schon mal zusammen, was ihr so finden könnt. Ich hab noch eine Idee wo was sein könnte. Ich bin bald wieder da", sagte Glenn, als wir grade das Gebäude betreten wollten. „Sollte nicht lieber jemand mit dir gehen?", fragte ich ihn. Er schüttelte mit dem Kopf „Nein nicht nötig, allein bin ich schneller", und schon war er weg.
Wir machten uns indes im Kaufhaus auf die Suche nach allem was wir brauchen konnten. Schnell füllten sich unsere Rucksäcke mit allerhand brauchbarem. Taschenlampen, Batterien, Messer, Werkzeuge, Kleidung aber auch Wasser und Essen, vor allem Konserven, wanderte in die großen Taschen.
Ich zog grade den Reißverschluss von meinem Rucksack zu als ein Schuss ertönte. Dann noch einer. Drei. Vier. Fünf. Sechs. Sieben. Acht. Neun. Zehn. Elf. Zwölf. Dreizehn. Vierzehn. Fünfzehn. Dann kehrte erdrückende Stille zurück dicht gefolgt von lautem röcheln, das aus jeder Richtung zu mir drang.
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The Walking Dead - No Place is Home
FanfictionWie viele Stunden hat ein Tag, wenn man nicht die Hälfte davon vor dem Fernseher verbringt? Wie lange ist es her, dass wir uns WIRKLICH anstrengen mussten, um etwas zu bekommen, das wir wollten? Wie lange ist es her, dass wir etwas WOLLTEN, das wir...