On the Rooftop

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Mein Herz schlug so kräftig gegen meinen Brustkorb, das ich dachte es würde mir gleich meine Rippen brechen. Sofort waren alle bei den Taschen zusammengekommen. „Habt ihr das gehört?", fragte T-Dog überflüssigerweise. „Wie kann man das nicht gehört haben", motzte Merle ihn auch direkt an. „Ich geh mal aufs Dach und guck ob ich was sehe", sprach er weiter und schulterte sein Gewehr.

Merle war grade aus unserem Sichtfeldverschwunden, da raschelte das Funkgerät in T-Dog's Hand „Leute ich bin wieder da und ich habe noch jemanden dabei", eindeutig Glenn's Stimme. „Schnell zur Seitentür, wir müssen sie reinlassen bevor die Beißer sie kriegen", schon halb im Rennen zog ich T-Dog mit mir, der das Funkgerät schnell Andrea in die Hand drückte, bevor es zu Boden fallen konnte und noch kaputt ging. Wir rissen grade die Tür auf, da stürmten auch schon zwei Gestalten an uns vorbei, vier Beißer torkelten direkt hinter ihnen die schmale Gasse entlang. Schnell zog ich einen Pfeil aus meinem Köcher spannte ihn in den Bogen und schoss Beißerchen Nummer eins den Kopf damit weg. Neuer Pfeil, Nummer zwei folgte. Die anderen beiden waren noch weiter weg, so dass T-Dog schnell die Tür zuzog und wir wieder im inneren des Kaufhauses verschwanden. „Ich sollte dir das Hirn wegpusten", schrie Andrea gerade den fremden an und hielt ihm ihre silberne Smith & Wesson an den Kopf. „Andrea komm wieder runter", versuchte ich es und ging langsam auf sie zu, tatsächlich ließ sie die Waffe sinken. „Sie haben uns alle umgebracht", die Tränen standen ihr bereits in den Augen. „Hey Andrea schon gut, wir kommen hier schon wieder raus", versuchte ich sie zu beruhigen, doch das Hämmern der toten Hände an der Glasfront des Kaufhauses machte es mir selbst schwer es zu glauben. Plötzlich fiel wieder ein Schuss und auch ein zweiter und dritter. „Was zum Teufel macht Dixon da?", schrie T-Dog auf und sah Richtung Dach. Alle, inklusive des neuen, liefen Richtung Treppe, ich bildete das Schlusslicht, denn ich schnappte mir noch die Rucksäcke und die große Tasche, falls die Scheiben am anderen Ende des Verkaufsraumes gleich den Geist aufgaben. Mit Übergepäck quälte ich mich die Treppen nach oben die schier endlos wirkten.

Als ich endlich oben ankam, saß Merle wild schimpfend an ein Lüftungsrohr gekettet auf dem Dach. „Du hast grade die Essensglocke geläutet", schrie T-Dog ihm entgegen. Dafür dass es eigentlich ein leiser Ausflug werden sollte, wurde hier die ganze Zeit schon ganz schön viel geschrien. Der neue stellte sich als Rick vor, ehemaliger Cop und auf der Suche nach seiner Familie. „Wie sollen wir nur wieder hier wegkommen", fragte Andrea verzweifelt und warf einen Blick über die Brüstung auf die Straße. Merle der hinter uns immer noch beleidigende Anmerkungen ausspie, ignorierten wir gekonnt.

Am Ende hatte Rick eine glorreiche Idee die uns alle heftig würgen ließ. Er war der Meinung, wenn sie uns nicht mehr riechen würden, würden sie uns auch nicht angreifen. Diese Theorie stellte sich als wahr heraus, als Glenn und Rick wenig später mit Blut beschmiert und Gedärmen umhangen die Straße hinunter torkelten. Sie schafften es zu einem der Transporter zu kommen und fuhren davon. Über Funk gab Glenn uns die Anweisung runter zu den Rolltoren zu kommen. Jeder schnappte sich was er tragen konnte, als ein heftiger Regenguss nieder ging. „Hey ihr könnt mich doch nicht einfach hierlassen, ihr Schweine", schrie Merle und zog wie wild an den silbernen Handschellen. „T du hast den Schlüssel", rief ich T-Dog zu und nahm ihm die Tasche ab, um den anderen hinterher die Treppe runter zu laufen. Es dauerte nicht lange, da war ein lautes Geräusch zu hören wie eine Alarmanlage und schon kurze Zeit später hämmert Rick gegen das Rolltor, mühsam zogen Andrea und ich an der dicken Kette um das Tor auf zu bekommen. Ich schmiss meine Taschen in den Transporter und sprang selbst hinein, als T-Dog um die Ecke bog. „Sie kommen", schrie er und sprang selbst in den Transporter. „Wo ist Merle?", fragte ich ihn, ich bekam keine Antwort.

Wir sausten bereits die Hauptstraße hinunter. Diesmal zog ich T-Dog am Ärmel „T, wo ist Merle?", fragte ich erneut. „Der Schlüssel, er ist mir in den Abfluss gefallen. Ich hatte schiss", und uns allen wurde unmittelbar klar: Merle saß immer noch mit Handschellen angekettet auf dem Dach des Kaufhauses, ohne Aussicht auf Hilfe.

The Walking Dead - No Place is HomeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt