Last Hope

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„Ok Leute, ich weiß es fällt euch schwer, aber wir müssen weiterziehen. Es ist hier einfach nicht mehr sicher", Rick stand auf einem der Holzstämme, die um das Feuer als Bank dienten. Unser Camp mitten im Wald war am Ende. In den letzten Tagen ging uns das Gas aus, wir konnten die Zelte nicht mehr beheizen, es hatte auch wieder zu schneien begonnen und Hershel wäre beinahe bei einem Beißer Angriff drauf gegangen. Meine Schulter schmerzte von Tag zu Tag weniger und Loris Bauch wurde immer dicker. „Und wo wollen wir hin?", warf Maggie ein, die sich dicht an Glenn geschmiegt hatte. „Wir müssen einen sicheren Ort finden. Im Moment weiß ich nicht wie dieser aussehen könnte, aber ich bin mir sicher, dass es ihn gibt", Rick's Worte gaben nicht grade Kraft, aber es widersprach auch niemand. Rick sprang von dem Baumstamm und ging zu seiner Frau und seinem Sohn. Die Gruppe zerstreute sich und jeder machte sich daran seine Sachen zu packen. Ich betrat das Lazarettzelt und klaubte meine paar Sachen zusammen die ich hatte. Die Zeltplane wurde erneute zurückgeschlagen und Xander betrat, den ausgekühlten Raum. „Bist du sicher das Rick recht hat?", er ließ sich auf das Feldbett fallen, auf dem ich vor gut einer Woche aufgewacht war. „Er versucht das richtige zu tun. Niemand hat einen Masterplan für diese Situation, Xander", ich zog den Reißverschluss des Rucksacks zu und griff nach meinem Bogen. „Ja das weiß ich, und ich weiß auch das es hier nicht sicher ist, aber wo wollen wir denn hin? Es scheint alles so aussichtslos.", er sah auf seine Füße. „Nun hör auf Trübsal zu blasen. Wir leben noch und wir werden einen Weg finden, auch wenn es im Moment eher schlecht aussieht und niemand hier mehr weiß wie es ist aufgewärmt zu sein. Es gibt immer einen Weg, manchmal ist er einfach nur... unsichtbar", ich schnappte mir meinen Rucksack und den Bogen und verließ schnellen Schrittes das Zelt. „Vielleicht sollten wir zu der Lagerhalle zurück, dort konnten wir uns wenigstens warmhalten. Wir warten ab und ziehen weiter, wenn es Frühling wird", Rick hatte eine Große Karte auf der Motorhaube eines Autos ausgebreitet. „Scheint mir der beste Weg zu sein", sagte Glenn nickend.

Ich saß auf der Rückbank des Wagens den Rick fuhr. Daryl und ich hatten seit Tagen nicht gesprochen, irgendwie kam uns immer Xander dazwischen. Ich vermisste Daryl langsam wirklich, allerdings war ich auch mehr als froh bei den Temperaturen nicht hinten auf dem Motorrad sitzen zu müssen. Die Abenddämmerung setzte grade ein als wir die Lagerhalle erreichten, oder das was davon übrig war. Sie war niedergebrannt, es stieg immer noch weißer Rauch auf und Beißer tummelten sich um die Überreste aus Glas, Metall und Holz. „Das kann doch nicht wahr sein", Rick's Faust sauste auf das Lenkrad nieder. Mir waren die Tränen in die Augen gestiegen und ich zwang mich mit aller Kraft dazu ruhig zu atmen. Es zeigte sich mir kein Weg mehr, er war auch nicht versteckt, alles war eine verdammte Sackgasse. Ich sprang aus dem Auto, spannte meinen Bogen und in blinder Wut begann ich die Aufmerksamkeit der Beißer auf mich zu ziehen. Ich lief gradewegs auf sie zu, bis mich zwei Arme packten und mich so festhielten, dass ich keinen Schritt mehr weiterkonnte. „Du musst dich beruhigen, sonst stirbst du", es war Daryls Stimme, er hielt mich immer noch fest, während Xander und Glenn nach vorne gestürmt waren und die Beißer von uns fernhielten. Als ich endlich merkte, dass es nichts brachte, hörte ich auf mich zu wehren und sackte in Daryls Armen zusammen. Wo sollten wir denn bloß noch hin, meine Hoffnung war verschwunden. Das einige der Beißer Gefängniskleidung trugen nahm ich gar nicht wahr, aber auch alle anderen nahmen diesen Hoffnungsschimmer nicht für voll, jeder war dabei seine eigene zerbrochene Welt wieder neu zu konstruieren, ohne dabei selbst zusammenzubrechen.

The Walking Dead - No Place is HomeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt