Utopias

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Als ich erwachte überkam mich ein Hustenreiz, gefolgt von einem stechenden Schmerz in meiner Schulter. Meine Augen erblickten zuerst den grünen Zeltstoff, der über Alustangen gespannt war. Langsam tastete ich nach dem Untergrund auf dem ich lag. Eindeutig ein Feldbett. Wir mussten also in Fort Benning angekommen sein, in der Zivilisation. Ich richtete mich unter Schmerzen auf, ein Infusionsschlauch steckte in meiner Hand. „Oh, sie sollten liegen bleiben", die Zeltplane wurde zurückgeschlagen und ein älterer Mann mit Nickelbrille und weißem Kittel betrat das Zelt. „Ich bin Dr. Thomas Campbell, aber Tom reicht völlig am großen Taktgefühl sind wir wohl vorbei", er ließ sich auf einen zerschlissenen Hocker neben meiner Liege fallen. „Ich muss ihren Verband wechseln", er zeigte auf meine Schulter. Ich ließ mich nach hinten fallen und Tom machte sich an dem Verband zu schaffen. „Tom haben Sie...oh unser Patient ist wach", ein junger Mann in Militäruniform betrat das Zelt. Er trat auf die andere Seite meiner Liege und hielt mir die Hand hin „Major Xander Paxton", ich griff seine Hand und sah ihm in seine Stahlblauen Augen. „Tut mir leid, dass ich sie angeschossen habe. War wirklich keine Absicht. Ich dachte nur ihr hättet böses im Sinn.", noch immer hielt er meine Hand fest und ich wagte einen Blick auf die freigelegte Schusswunde in meiner Schulter. „War ein glatter Durchschuss. Ich habe alles gut vernäht, es sollte bald heilen", murmelte Tom während er die Wunde mit einer Salbe behandelte. „Wo sind meine Leute?", krächzte ich noch immer war mein Hals staubtrocken. „Die sind draußen. Ich bring sie hin sobald Tom mit Ihrer Schulter fertig ist.", Xander hatte sich an eine kleine Kommode gelehnt die am Ende des Zeltes stand. „Aber machen sie langsam, sie waren ganze zwei Tage weg. Trinken sie viel", Tom verklebte den Verband und erhob sich. Er schmiss den alten Verband in eine dunkle Tüte und verschwand aus dem Zelt. Ich setzte mich wieder auf und wieder schmerzte meine Schulter, dass würde wohl auch noch eine ganze Weile anhalten. „Komm ich helfe dir", Xander reichte mir meine Jacke und half mir dabei sie überzuziehen. „Wir haben sie gewaschen und eine nette Dame namens Carol war so gut das Schussloch zu flicken", Xander sah schuldbewusst drein.

Als ich endlich wackelig auf meinen Beinen stand, war Xander sofort an meiner Seite und stütze mich. Er schlug die Zeltplane zurück und wir traten hinaus in die kalte Winterluft. Erst jetzt merkte ich wie warm es in dem Zelt gewesen war und ich erinnerte mich an den kleinen Heißlüfter, der mit Gas betrieben wurde. Der Boden war tiefgefroren und Raureif bedeckte Gräser, Bäume und Sträucher. „Das ist nicht Fort Benning", stellte ich nüchtern fest. „Nein", Xanders Stimme klang resigniert, während er mich durch das kleine Zeltlager führte, dass nur von Stacheldraht umwickelten Hölzern gesichert wurde. „Vor knapp 4 Wochen, ging alles den Bach runter. Es war sicher, alle halfen einander bis sich einer verwandelt hatte. Panik brach aus sie rissen die Zäune nieder und wir wurden überlaufen. Ich kam grade so raus, dachte ich wäre der einzige bis ich Tom und einige andere fand. Wir errichteten uns dieses kleine Lager hier, dachten es wäre besser in der Nähe zu bleiben, doch dann wurden wir überfallen, sie töteten einige der Männer und die Frauen wünschten sich sie wären tot. Ich und ein paar andere stellten uns gegen sie wir überwältigten sie, aber am Ende blieben nur ich und Tom. Die die überlebten fanden es hier nicht mehr sicher und entschieden sich zu gehen. Deshalb entschied ich zu schießen, als ich euch sah.", ich schwieg, ich verstand seine Beweggründe.

„Schau da vorne sind deine Leute", er zeigte Richtung Lagerfeuer um das sich tatsächliche alle versammelt hatten, alle waren dick eingemummelt. „Ria zum Glück geht's dir besser", Lori war aufgesprungen und hatte mich in ihre Arme geschlossen, auch Carol stand auf und umarmte mich. Sie nahmen mich in Ihre Mitte und ich setzte mich dazu. „Xander wir müssen reden", Rick hatte sich erhoben und ging mit Xander davon, ich sah ihnen nach. „Das wars jetzt also oder?", keine antwortete, denn niemand wusste wie es weitergehen sollte. „Das letzte was ich hörte war, dass sie von Montgomery Züge ins Landesinnere schicken", auch Tom saß mit am Feuer. „Wir jagen doch einem Luftschloss nach dem anderen hinterher. Sein wir doch ehrlich, eigentlich wissen wir doch schon seit dem CDC das es nichts mehr gibt, nirgendwo", ich schubste mit dem Fuß einen kleinen Stein ins Feuer. Keiner wiedersprach mir, denn keiner kannte einen Ausweg der sich nicht wieder als Flop herausstellte. Wir saßen einfach mitten auf einer Waldlichtung nur gesichert von Holzspießen und das sprichwörtliche Ende der Welt vor Augen.

The Walking Dead - No Place is HomeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt