Highway

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Meine nackten Füße berührten den heißen Asphalt, es brannte, doch ich machte keine Anstalten mich weg zu bewegen. Der Schmerz ließ mich fühlen, dass ich noch hier war. Ich hörte leise die Unterhaltungen der anderen, doch ich wollte mich nicht mit einbringen. Das ganze CDC Drama hatte mir wenig Raum gegeben um zu Trauern. Ich war die meiste Zeit mit anderen Dingen beschäftigt. Der Schmerz in meinen Füßen ebbte langsam ab, es war als gewöhnten sie sich daran. Ich fragte mich ob ich mich je daran gewöhnen würde ohne meinen Bruder zu leben. Wir waren die letzten zwei Tage nur gefahren. Auf dem Weg zum Militärstützpunkt Fort Benning waren wir auf dem Highway vor circa zwei Stunden in einer Blechlawine aus verlassenen Autos gelandet. Jetzt berieten sich alle darüber schnellst möglich von diesem Präsentierteller wieder weg zu kommen. Nur ich war bei Daryls Truck geblieben und hing seitdem meinen Gedanken nach.

„Los runter", es tat einen Ruck und ich fiel auf die Seite und Daryl landete auf mir. „Los unter das Auto", er schob mich unter den Truck. Ich wollte ihn anschreien, ihn beschimpfen was das sollte. Doch da sah ich schon die toten Füße die über den Asphalt schlurften. Ich drückte mein Gesicht auf den Boden, hoffte wohl irgendwie mit ihm zu verschmelzen und unentdeckt zu bleiben. Daryl war in der Zwischenzeit weiter gerannt um T-Dog zu warnen, er war vorausgelaufen und hatte einige der Autos nach brauchbaren Dingen durchsucht. Ich vermied es zu atmen während die schlurfenden Schritte links und rechts von mir ihrer Wege zogen.
Ich kniff die Augen zu und versuchte alles auszublenden. Irgendwann wurden die röchelnden Laute immer leiser und auch der Gestank, den verwesende Leichen mit sich brachten, wurde langsam immer schwächer. Als es schlussendlich wieder still um uns herum geworden war wagte ich mich unter Daryl's Truck hervor. Ich angelte meine Schuhe aus dem Fußraum der Beifahrerseite und zog sie über meine aufgerissenen Füße. Auch die anderen trauten sich langsam wieder unter den Autos hervor.

Die Sonne brütete immer noch heiß am Himmel über Georgia, als wir uns von den Schrecken dieser Art Herde erholten. Andrea war in Dale's Wohnmobil in einen Kampf mit einer dieser Kreaturen geraten und sah immer noch etwas mitgenommen aus. „Hier finden wir genug Sprit." Shane zeigte auf all die Autos „da können wir es uns locker leisten bis zur Abfahrt zurück zu fahren und die Interstate 85 nehmen um diesen Autofriedhof zu umfahren", Shane fuhr mit dem Finger die Straßen auf der Karte nach während Rick, Glenn und Dale mit in die Karte schauten. „Das ist denke ich das beste", stimmte auch Rick, Shane zu. „Gut dann machen wir das so", Glenn faltete die Karte wieder zusammen. „Ihr könnte noch den Sprit aus dem Truck haben, ich werde mit Merle's Motorrad weiterfahren.", beschloss Daryl. Ich sah ihn entgeistert an, bis jetzt war ich immer bei ihm mitgefahren. „Du kannst auch weiterhin bei mir mitfahren", er versuchte sich an einem Lächeln. Das ich keinen Helm besaß bereitete mir etwas Unbehagen, aber ich war gewillt es zu probieren.

Eine knappe Stunde später waren wir Abfahrbereit. Während die Jungs Sprit aus den Autos zusammen geholt hatten, haben wir nach anderen nützlichen Sachen gesucht. Unter anderem besaß ich jetzt eine Lederjacke, das mir das Motorrad fahren mit Daryl sicher erleichtern würde. Also schwang ich mich hinter ihm auf die Triumph und klammerte mich an ihn. Er fuhr los und Adrenalin jagte durch meine Adern. Doch schon nach einigen Kilometern wusste ich das es nichts Besseres geben kann als den Wind in den Haaren zu spüren.

The Walking Dead - No Place is HomeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt