Willkommen in der Winkelgasse (Update online)

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Freitag, 8. August 1975

Ich ging die Treppe hinunter in den Flur und zupfte dabei mein T-Shirt zurecht. Unten angekommen, trat ich in unsere Küche, wo bereits mein Zwillingsbruder am Herd stand, um für uns beide den Frühstücksspeck zu braten.

„Guten Morgen, Brüderchen.", begrüßte ich ihn und ging hinüber zum Wasserkocher, den ich auch gleich anstellte.

„Morgen.", erwiderte er gähnend und dachte scheinbar gar nicht daran, sich die Hand vor den Mund zu halten.

Mit einem Blick auf die Uhr stellte ich fest, dass es bereits halb neun war. Das bedeutete, dass Mum und Dad bereits zur Arbeit im Zaubereiministerium appariert sind.

„Kommst du nachher mit in die Winkelgasse?", fragte ich meinen Bruder und goss dabei den Tee in zwei Tassen auf, die ich anschließend auf den Küchentisch stellte.

„Aber sicher!", antwortete er und klang dabei deutlich wacher als zuvor. „Ich hab Dad übrigens vorhin noch gefragt, was die Besen angeht."

„Und?", fragte ich hibbelig und starrte ihn mit großen Augen abwartend an.

Anstatt zu antworten, deutete er mit einem Nicken auf die Galleonenstücke, die neben der Herdplatte bereitlagen.

„Yes!", freute ich mich und schlug mit meinem Bruder ein.

Seit letztem Jahr spielte auch ich im Quidditch-Team unserer Hausmannschaft. Ich war eine der Jäger und James bereits seit unserem zweiten Jahr in Hogwarts der Sucher unseres Teams. Den ganzen Sommer über hatten wir in unserem Garten gemeinsam trainiert.

Natürlich nur mit gewöhnlichen Bällen. Wir lebten zwar in Godrics Hollow – brauchten uns also keine Gedanken darüber zu machen, dass uns irgendein Muggel mal auf den Besen sehen könnte – allerdings konnten wir nicht riskieren, dass mal einer der Klatscher in die Gegend der Nichtmagier gelangte.

„Ach, Lexie? Ich muss dir übrigens noch etwas erzählen.", sagte James nun zögerlich und legte dabei die Speckstreifen auf unsere Teller.

„Was denn?", fragte ich nach, während er sich mir gegenüber hinsetzte und sich dabei den ersten Speckstreifen in den Mund schob.

„Sirius wird dieses Jahr versuchen, ebenfalls ins Team zu kommen.", erklärte er ganz schnell, als würde das die Neuigkeit für mich auf irgendeine Art und Weise verbessern.

Doch das einzige, was ich nach dieser Nachricht tun konnte war, den Speck vor Schock fallen zu lassen. Ich hatte ihn gerade noch essen wollen, aber der Appetit war mir gründlich vergangen.

„Ist nicht dein Ernst. James!", jammerte ich auch schon los. „Ich weiß, du bist dieses Jahr der Teamkapitän, aber bitte-"

„Wenn er gut spielt, dann werde ich ihn ins Team aufnehmen, Lexie. Erstens kannst du von mir nicht verlangen, meinen besten Freund deinetwegen nicht ins Team zu lassen und zweitens hat Michael Jeffrey dich vergangenen Jahres auch nicht ins Team lassen wollen. Nach dem Auswahltraining kamst du auch nur rein, weil du viel zu gut warst, um dich abzuweisen."

„Der wollte mich auch nur nicht im Team haben, weil ich ein Mädchen bin.", erwiderte ich stur darauf und verschränkte die Arme trotzig vor der Brust.

Außer mir gab es kein einziges Mädchen im Quidditch-Team von Gryffindor. Auch in den anderen Häusern gab es kaum weibliche Spieler. Letztes Jahr hatte es nur zwei weitere Spielerinnen gegeben und die waren beide in ihrem letzten Schuljahr an Hogwarts gewesen. Es blieb also noch abzuwarten, ob es dieses Jahr überhaupt noch andere weibliche Mitstreiter beim Quidditch gab oder ob ich die einzige sein würde.

Lexie Potter (Rumtreiberzeit)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt