Montag, 1. September 1975
Mit einem sicheren Gefühl, jetzt alles Wichtige beisammen zu haben, legte ich noch ein paar letzte Sachen in meinen Koffer hinein. Mir fielen zwischendurch immer wieder Dinge ein, die ich vorerst vergessen hatte. Aus solchen Gründen fing ich meistens schon ein paar Tage vor der Abreise an, zu packen.
Mit einem Ruck zog ich den Reißverschluss zu, stellte den Koffer hin und zog ihn an seinem Griff durch mein Zimmer bis zur Tür.
„James?", sprach ich meinen Bruder an, der gerade an meinem Zimmer vorbeiging, um seinen Koffer runter in den Flur zu bringen. „Kannst du mir mit dem Koffer helfen? Der ist für mich zu schwer, um ihn die Treppe runterzutragen."
„Kannst du dafür kurz Sirius fragen? Der braucht glaub ich eh noch Hilfe beim Packen.", erwiderte er und ging einen Schritt schneller als vorher in Richtung Treppe – vermutlich, um vor mir zu flüchten, bevor ich auf seine Bitte reagieren konnte.
Doch da ich gerade keine andere Möglichkeit hatte, ging ich schließlich auf das Zimmer meines Bruders zu.
„Prongs, hast du für ein paar meiner Bücher noch Platz in deinem-", fing Sirius schon an zu reden, als ich das Zimmer betrat.
„Ich bin's.", unterbrach ich ihn und er sah kurz über seine Schulter zu mir.
Er hatte vorher mit dem Rücken zu mir vor seinem Koffer gekniet und seine Klamotten verzweifelt im Koffer hin und her geschoben, um noch mehr Stauraum zu schaffen.
„Ich seh's.", sagte er und hatte seinen Blick auch schon wieder von mir abgewandt
Während der vergangenen Woche war unser Verhältnis nicht gerade besser geworden. Wir hatten nur atmen müssen und schon maulte der andere drauf los.
Ich nahm stark an, dass Sirius außer seines falschen Lächelns keine andere Möglichkeit gesehen hatte, um mich zu beschwichtigen und war deshalb pampig.
Meine Ausrede war simpel – wie du mir, so ich dir. Ich würde mein Verhalten nicht ändern, solange Black es nicht wenigstens versuchte.
„Könntest du, ähm...", druckste ich herum.
Er hob bereits seine Augenbrauen, weil ich nicht mit der Sprache herausrückte.
„Spuck's schon aus, Potter.", meinte er nur und fuhr sich einmal mit der Hand durch die Haare.
Ich seufzte, ehe ich fragte: „Könntest du meinen Koffer in den Flur runterbringen? Bitte?"
„Sicher.", meinte er ohne zu zögern und stand auf.
Überrascht folgte ich ihm zu meiner Zimmertür. Als er den Griff meines Koffers nahm, schwang ich meinen Lederrucksack über die rechte Schulter. In dem trug ich immer meine Bücher durch die Schule. Auf diese Weise musste ich nicht nach jeder Stunde in den Gemeinschaftsraum zurückrennen, um die nötigen Bücher und Unterlagen für die nächste Stunde rauszusuchen.
Mit meiner linken Hand griff ich nach Tweetys Käfig, indem er brav drinsaß und leicht mit den Flügeln flatterte, als ich ihn anhob.
Ich wollte gerade zur Treppe gehen, als mir Sirius' Blick auf meinen Rucksack auffiel.
„Du hast nicht zufällig noch Platz da drin?", fragte er mich schließlich.
„Doch, hab ich. Wieso fragst du?", antwortete ich, worauf er meinen Koffer mitten im Flur stehen ließ und in James' Zimmer zurückging.
Nur wenige Sekunden später kam er mit drei Büchern auf dem Arm wieder zurück. Diese waren für die Fächer Pflege magischer Geschöpfe, Verwandlung und Wahrsagen.
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Lexie Potter (Rumtreiberzeit)
Romance*Rumtreiberzeit* // „Ach, Lexie? Ich muss dir übrigens noch was erzählen.", sagte James zögernd und legte dabei den Speck auf unsere Teller. „Was denn?", fragte ich nach, während er sich mir gegenüber hinsetzte und den ersten Speckstreifen aß. „Siri...