Remus' haariges Problem (Update online)

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Mittwoch, 19. November 1975

„Das soll also heißen, dass die peitschende Weide deinetwegen auf unserem Schulgelände gepflanzt wurde? Damit du an Vollmondnächsten auf dem schnellsten Weg zur heulenden Hütte kommst?", fragte ich nach, nachdem Remus mir die ganze Geschichte erzählt hatte.

Er wurde als kleiner Junge von einem Werwolf namens Greyback gebissen und verwandelte sich seitdem jeden Monat bei Vollmond.

Remus beantwortete meine Frage mit einem langsamen Nicken und sah mich weiterhin mit einem unsicheren Blick an.

„Moment... Gestern Nacht war doch Vollmond, oder nicht?", fiel es mir dann auf, wobei ich mich nun an meinen Bruder und Sirius wandte. „Habt ihr mir heute Morgen nicht gesagt, ihr hättet die vergangene Nacht hier bei Remus verbracht? Wenn ihr also nicht wirklich im Krankenflügel wart, wo so seid ihr dann gewesen?"

Da ich gerade eher James mit meinem Blick fixierte, konnte ich Sirius' und Remus' Reaktionen auf meine Frage nur aus dem Augenwinkel heraus sehen.

Die beiden tauschten einen nervösen Blick aus und ich nahm das langsame Kopfschütteln von Remus wahr.

„Padfoot, Wormtail und ich waren letzte Nacht bei Moony – was das angeht, haben wir dir die Wahrheit gesagt. Aber wir waren nicht hier im Krankenflügel, sondern in der heulenden Hütte.", beantwortete James mir meine Frage.

Ich riss erschrocken die Augen auf, da mir bekannt war, wie aggressiv Werwölfe reagierten – vor allem auf Menschen.

„Was?!", brachte ich also geschockt heraus und sah sie der Reihe nach an.

„Mach dir keine Sorgen, es ist für uns nicht so gefährlich, wie du vielleicht denkst. Wir können uns nämlich-", redete mein Bruder weiter, wurde aber durch einen leichten Schlag gegen die Schulter von Sirius unterbrochen. „Was denn? Sie weiß doch jetzt von Moonys haarigem Problem. Da darf sie unseres ja wohl auch erfahren, oder?"

„Ihr habt auch ein... haariges Problem?", fragte ich beunruhigt nach.

„Nein! Wir haben im vergangenen Sommer endlich gelernt, unsere Animagus-Gestalten anzunehmen. Das weiß aber niemand. Und das soll auch niemand erfahren, Potter.", erwiderte Sirius und sah mich beim letzten Satz eindringlich an.

„Keine Sorge, von mir wir niemand etwas davon erfahren.", gab ich direkt zurück und hob dabei beschwichtigen die Hände, was ihn, James und auch Remus sehr zu beruhigen schien. „Ich will schließlich nicht, dass mein Bruder und seine Freunde nach Askaban kommen."

Da niemand von ihren Gestalten wusste, hatten sie sich auch nicht offiziell beim Ministerium als Animagi registriert, was illegal war. Die Rumtreiber standen diesbezüglich also auf sehr dünnem Eis.

„Ehm, Lexie?", sprach Remus mich nach einer kurzen Stille wieder an. „Was hältst du eigentlich von der ganzen Sache, die ich dir erzählt habe?"

Er knetete noch immer seine Hände und traute sich offenbar nicht, mir in die Augen zu schauen. Wenn ich mich nicht täuschte, war er sogar noch ein gutes Stück blasser als sonst.

„Du machst dir jetzt nicht wirklich Sorgen, dass ich dich wegen der Tatsache, dass du ein Werwolf bist, jetzt nicht mehr leiden könnte, oder?", fragte ich ihn vorsichtig, obwohl ich mir die Antwort bereits denken konnte.

Eine solche Vermutung von seiner Seite war für mich im Augenblick die einzige, logische Erklärung für dieses Verhalten. Klar, Remus war schon immer etwas unsicherer gewesen als James und Sirius, aber so verunsichert sah man von den Rumtreibern sonst eigentlich nur Pettigrew.

„Na, was glaubst du wohl?", gab Remus nur als Gegenfrage zurück, was bereits für sich sprach.

„Remus.", erwiderte ich darauf. „Du brauchst dir darüber nicht die geringsten Gedanken zu machen, wirklich nicht."

Lexie Potter (Rumtreiberzeit)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt