Montag, 1. September 1975
„Was willst du, James?", fragte ich meinen Bruder etwas forsch.
Ich wollte ihn wissen lassen, dass ich immer noch wütend auf ihn war.
„Ich, ähm... Ich wollte nur fragen, ob...", antwortete er zögerlich.
Er brach seinen Satz ab, atmete einmal schwer aus und fuhr dann fort: „Würdest du mit in unser Abteil kommen? Dann können wir darüber reden, was vorhin passiert ist. Du hast Moony ein ziemlich schlechtes Gewissen gemacht."
„Nur Remus?", gab ich ihm in einem genervten Tonfall zurück.
Als Erwiderung lachte James nervös. Er wusste ganz genau, dass meine Äußerung ernst gemeint war.
„Und?", hakte er dennoch nach.
James setzte sein schelmisches Grinsen auf und fuhr sich dabei durch die Haare an seinem Hinterkopf.
„Nein.", entgegnete ich nur knapp und wandte mich von meinem Bruder ab, um aus dem Fenster in die vorbeiziehende Landschaft zu blicken.
„Wie?", kam es verwirrt von ihm zurück. „Was hast du gesagt?"
„Nein, danke.", widerholte ich und sah ihn wieder an.
James atmete tief durch und nickte langsam.
„Hab ich doch gesagt!", hörte ich ein Flüstern hinter James, konnte die Stimme jedoch keiner Person zuordnen.
„Gut, dann...", sagte mein Bruder und ignorierte den geflüsterten Satz gekonnt.
Mit einem Schwung öffnete er die Abteiltür ganz und nun sah ich Sirius, Remus und Peter hinter ihm stehen. Ich ahnte Böses, als mir das Gepäck auffiel, das jeder von ihnen dabeihatte.
„... kommen wir eben zu dir.", beendete James seinen Satz grinsend und kam gefolgt von den restlichen Rumtreibern ins Abteil hinein.
Ich machte den Mund auf, um zu protestieren, doch außer einem Gestammel bekam ich nichts heraus.
Daher sah ich meinem Bruder und seinen Freunden stattdessen dabei zu, wie sie ihr Gepäck neben meinem, Lilys und Sevs verstauten.
James setzte sich mir gegenüber ans Fenster und Sirius gleich neben ihn. Remus nahm zu meiner Rechten Platz und Pettigrew quetschte sich auf den Teil der Bank, der zwischen Remus und der Tür des Abteils noch frei war.
Für einen Moment lang herrschte absolute Stille. Während die Blicke von James, Sirius und Remus auf mir lagen, war Peter eher damit beschäftigt, eine halbwegs komfortable Sitzposition zu finden. Bei seinen merkwürdigen Verrenkungen versetzte er Remus gelegentlich einen leichten, unbeabsichtigten Hieb in die Seite. Das schien Letzteren aber nicht wirklich zu stören.
Da mir diese bedrückende Stille immer unangenehmer wurde, wandte ich mich schließlich meinem Zwillingsbruder zu, um das Schweigen zu brechen: „Du weißt schon, dass mein ‚Nein' auf das Reden bezogen war?"
„Achso?", kam es in einem übertrieben überraschten Tonfall. „Ich war der Überzeugung, dass du nur nicht in unser Abteil kommen wolltest."
Er stand auf und machte Anstalten, das Abteil zu verlassen, doch Sirius drückte ihn mit einem Griff an der Schulter wieder auf die Bank zurück.
„Es wäre doch sehr unhöflich, uns gleich wieder wegzuschicken Lexie. Wo wir doch gerade erst zu dir, in dein Abteil gekommen sind.", sagte Black mit ernster Stimme und lehnte sich auf der Sitzbank zurück. „Außerdem sagen uns die Regeln der Gastfreundschaft doch, dass man seine Gäste unterhalten soll. Wir sind deine Gäste, ich warte auf eine Unterhaltung."
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Lexie Potter (Rumtreiberzeit)
Romance*Rumtreiberzeit* // „Ach, Lexie? Ich muss dir übrigens noch was erzählen.", sagte James zögernd und legte dabei den Speck auf unsere Teller. „Was denn?", fragte ich nach, während er sich mir gegenüber hinsetzte und den ersten Speckstreifen aß. „Siri...