Lexie Potter (Rumtreiberzeit)

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Dienstag, 23. Dezember 1975

„Lexie?", rief meine Mum durch die Tür meines Zimmers und klopfte an.

Ich saß im Schneidersitz auf einer ausgebreiteten Decke und war gerade dabei, das Geschenkpapier für James' Weihnachtsgeschenk abzumessen.

„Sekunde!", erwiderte ich und ging sicher, dass sich die Geschenke für meine Eltern in einer Tüte befanden, damit Mum sie nicht sehen konnte. „Komm rein."

Sie öffnete die Tür und sagte: „Dein Dad und ich fahren gleich auf die Weihnachtsfeier. Für dich und James habe ich das Essen schon angestellt, es ist in einer Dreiviertelstunde fertig."

„Alles klar, Dankeschön. Ich wünsch euch heute Abend viel Spaß.", erwiderte ich darauf und drückte sie, bevor sie wieder runter zu Dad ging, um mit ihm ins Ministerium zu disapparieren.

Nachdem ich die Tür meines Zimmers wieder geschlossen hatte, setzte ich mich zurück auf die Decke auf dem Fußboden und begann, das Geschenk für meinen Bruder sorgfältig zu verpacken. Anschließend wickelte ich eine Schnur darum und fädelte ein kleines Schild dadurch, auf welches ich James' Namen schrieb.

Im Anschluss verpackte ich außerdem die Geschenke für Mum und Dad und machte auch gleich mit den Geschenken für Sirius, Lily, Remus und Severus weiter.

Zwar würden die letzteren ihre Geschenke erst im Laufe der Ferien oder im Zug auf dem Weg nach Hogwarts bekommen, aber ich wollte sie dennoch schonmal eingepackt haben.

Sobald ich das Piepen unseres Ofens hörte, lief ich die Treppe hinunter, um das Essen herauszunehmen.

„James!", rief ich nach meinem Bruder und stellte die Auflaufform auf den Tisch, auf dem bereits zwei Teller und Besteck lagen. „Komm essen!"

Wenige Sekunden später hörte ich auch schon James' Schritte auf der Treppe, die lauter zu hören waren, je näher er der Küche kam.

„Ach, Lexie?", fragte er mich und schaufelte sich ein paar Löffel des Essens auf seinen Teller. „Hast du noch Geschenkpapier bei dir im Zimmer? Ich konnte vorhin keins finden."

„Klar, ich hab oben noch eine komplette Rolle liegen.", antwortete ich ihm. „Ich kann dir die gleich nach dem Essen geben."

„Okay, super.", erwiderte er und begann mit dem Abendessen. „Sag mal, was ist da gestern eigentlich zwischen dir und Padfoot gelaufen?"

Da ich mit dieser Frage gerade am wenigsten gerechnet hatte, verschluckte ich mich am Essen.

Ich hustete und trank ein paar Schlucke Wasser hinterher, bis es wieder ging.

„Wie kommst darauf, dass da überhaupt was gelaufen ist?", stellte ich vorsichtig eine Gegenfrage – immerhin war Sirius ja direkt von Remus darauf angesprochen worden, als er das Abteil wieder betreten hatte. „Er hat sich einfach schonmal von mir verabschiedet."

„Ah, verabschiedet also.", wiederholte er und grinste. „Verabschiedet oder verabschiedet?"

Das zweite ‚Verabschiedet' betonte er in einem anzüglichen Tonfall, was mich den Kopf schütteln ließ.

„Wie alt bist du? Zehn?", fragte ich ihn und aß einfach weiter.

„Nein, fünfzehn. Deshalb weiß ich auch, was ‚sich verabschieden' so alles bedeuten kann.", erwiderte er.

„Es ist nichts passiert, okay? Er hat mich nur zum Abschied umarmt.", antwortete ich darauf und er sah mich skeptisch an. „Und... Fast geküsst."

Es brachte nichts, etwas vor James verheimlichen zu wollen, weshalb ich direkt mit der Sprache herausrückte und es gar nicht erst versuchte.

„Wusste ich es doch!", rief er triumphierend und riss die Arme dabei hoch. „Ich hab Padfoot gestern direkt angesehen, dass irgendwas war, aber er wollte beim besten Willen nicht mit der Sprache herausrücken."