Lexie Potter (Rumtreiberzeit)

Willkommen in einem neuen Jahr in Hogwarts (Update online)

Dienstag, 2. September 1975

„Sagt mal, in welchem Raum haben wir nochmal Zauberkunst?", fragte Peter in die Runde, als wir durch das Portrait der Fetten Dame aus dem Gemeinschaftsraum verschwanden.

Nach dem Frühstück hatten wir uns gemeinsam auf den Weg zum Gemeinschaftsraum gemacht, um die Bücher in unseren Schlafsälen zusammenzusuchen.

„Wie kann es bitte sein, dass du das immer noch nicht weißt? Immerhin waren wir jetzt schon ganze vier Jahre lang hier.", meinte Sirius, welcher wohl gar nicht einsah, Peter die Frage zu beantworten.

„Wir sind im dritten Stock.", antwortete Remus schließlich und sah während dem Gehen das Inhaltsverzeichnis des Buches für Zauberkunst durch.

„James! Sirius!", ertönte plötzlich eine weibliche Stimme hinter uns im Korridor.

Während die Rumtreiber allesamt stehen blieben, gingen Lily und ich mit zügigen Schritten weiter. Wir brauchten nicht großartig nachzuschauen, um zu wissen, wer gerade nach den beiden gerufen hatte. An der Stimme konnten wir sofort erkennen, dass es Grace, aus unserem Schlafsaal war.

Doch bei einem schnellen Blick über die Schulter erkannte ich außerdem, dass nicht nur Grace und Alexis, sondern auch noch drei Mädchen aus Ravenclaw bei ihnen standen.

„Die wollen jetzt sicher ganz unauffällig nachfragen, ob sie jetzt auch Zauberkunst haben.", meinte ich trocken zu Lily und rollte genervt die Augen.

„Ist ja schließlich nicht so, als stünde auf ihrem Stundenplan, wann sie mit einem anderen Haus zusammen Unterricht haben.", erwiderte Lily mit ebenso ironischer Stimme und konnte nur den Kopf über unsere Mitschülerinnen schütteln.

James und Sirius waren – vor allem bei den Mädchen unseres Jahrgangs – sehr beliebt. Während James das eher weniger interessierte, genoss Sirius diese Aufmerksamkeit umso mehr. Aber es war ja auch nicht so, als würde deren Verhalten Sirius auf irgendeine Art schmeicheln – er fühlte sich offenbar vielmehr bestätigt in seiner Annahme, dass er gutaussehend war.

Und genau diese Arroganz war es, die mich mittlerweile so sehr an ihm nervte. Man konnte kein normales Gespräch mit ihm führen, ohne dass er sich nicht wenigstens einmal lässig durch seine Haare fuhr.

„Hallo?", kam es auf einmal langgezogen von meiner besten Freundin.

„Was?", fragte ich sie, da ich eine vorherige Aussage von ihr gar nicht mitbekommen hatte.

„Ich hab gerade gesagt, dass ich deren Anbaggerungsversuche gegenüber Black und Potter nicht hätte mitansehen wollen.", erklärte Lily mir und ich nickte bloß. „Worüber hast du denn gerade so angestrengt nachgedacht, dass du so weggetreten warst?"

„Ach nichts weiter. Ich hab nur daran gedacht, dass mir die arrogante Art von Black so unglaublich oft auf den Keks geht."

„Willkommen im Club. So geht's mir mit Potter jeden Tag.", meinte Lily bloß.

Ich konnte auf ihre Äußerung gar nicht mehr antworten, da im nächsten Moment auch schon Professor Flitwick den Gang entlang auf uns zugelaufen kam.

„Guten Morgen, die Damen.", begrüßte er uns und ging voran in den Raum für Zauberkunst hinein.

„Guten Morgen, Professor Flitwick.", grüßten wir ihn synchron zurück und beobachteten grinsend, wie er über eine Treppe aus Büchern auf den Hocker vorm Lehrerpult stieg.

Er war nicht viel größer als einer der Kobolde aus Gringotts, aber Professor Flitwick war einer der wenigen Lehrer an Hogwarts, mit denen man immer über alles Mögliche reden konnte. Abgesehen davon war er stets unparteiisch, was man von Lehrern wie Professor Slughorn – unserem Lehrer in Zaubertränke – nicht gerade behaupten konnte.