Zaubertrankzutaten (Update online)

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Sonntag, 4. Januar 1976

Ich stand so langsam und leise wie möglich von meinem Bett auf – meine Schlafsachen hatte ich vorhin gar nicht erst angezogen, sondern war in meiner Alltagskleidung geblieben.

Von meinem Nachttisch schnappte ich mir noch meinen Zauberstab und unter meinem Bett zog ich den Unsichtbarkeitsumhang hervor. Zur Sicherheit zog ich außerdem noch die Vorhänge meines Bettes zu – nicht, dass Lily, Alexis oder Grace nachher noch wach wurden und mein Bett leer vorfanden.

Auf dem Weg zur Tür unseres Schlafsaals nahm ich noch meine Schuhe von der Ablage am Fußende meines Bettes zur Hand und ging – sehr darauf bedacht, keinen Mucks von mir zu geben – aus dem Raum raus.

„Lexie?", hörte ich es bereits am unteren Ende der Treppe, als ich erst ein paar Stufen runter gegangen war. „Ihr habt doch auch was gehört, oder?"

„Hey.", sagte ich auch gleich, als ich auf der Treppe um die Ecke ging und die Rumtreiber sah. „Tut mir leid, es hat eine Weile gedauert, bis Alexis und Grace endlich eingeschlafen sind."

„Alles gut, wir haben ja erst kurz nach Mitternacht.", gab Remus sofort zurück und winkte ab.

„Wo sollen wir denn gleich anfangen? In der Heulenden Hütte oder doch besser direkt bei Hagrid?", fragte James in die Runde und kramte den kleinen Zettel aus der Hosentasche, auf den wir Freitagabend die noch fehlenden Zutaten aufgeschrieben hatten. „Wir brauchen aus der Heulenden Hütte das Haar, bei Hagrids Hütte müssen wir den Flubberwurmschleim besorgen, am See finden wir bestimmt die Blutegel und den Mondstein müssen wir wohl oder übel aus dem Vorratsschrank von Slughorn mitgehen lassen."

„Du willst echt versuchen, den von Slughorn zu klauen?", hakte ich unsicher nach, da mir im Augenblick wirklich keine Möglichkeit einfiel, wie wir dort herankommen sollten.

„Na ja, also ich wüsste ehrlich gesagt nicht, wo wir den sonst auftreiben sollten.", gab Sirius nun schulterzuckend dazu. „Wie auch immer, ich finde, dass wir in der Heulenden Hütte anfangen sollten. Bei Hagrid können wir nicht anfangen, weil er um diese Zeit noch wach sein könnte und am See treibt er sich auch öfters rum. Das mit dem Mondstein würde ich ganz zum Schluss machen, dann haben wir auch noch genug Zeit, um uns darüber ein paar Gedanken zu machen."

Wir alle nickten zustimmend, worauf James und ich unsere Tarnumhänge hervorzogen und ausbreiteten. Sirius wollte gerade zu mir rüberkommen, als James sich unnatürlich laut räusperte.

Ich sah meinen Bruder fragend an, ehe er meinte: „Ihr beide kommt mir heute Nacht nicht unter eine Decke! Padfoot, du kommst du mir und Wormtail. Moony, du gehst du Lexie rüber."

„Ernsthaft?", kam es von Remus, der zwischen James, Sirius und mir hin und her sah. „Was habt ihr zwei denn in den Weihnachtsferien getrieben?"

„Gar nichts!", sagte ich schlagartig und vergrub mein Gesicht im Stoff des Umhangs, als ich spürte, wie meine Wangen warm wurden.

„Okay, ich glaube, wir teilen uns jetzt einfach auf, wie von Prongs befohlen, bevor wir Lexie noch mehr in Verlegenheit bringen.", lachte Sirius und schob Remus in meine Richtung.

„Mensch, Wormy! Du trittst ständig auf meinen Fuß!", hörte ich James einige Meter vor Remus und mir wütend flüstern.

„Tut mir leid, Prongs. Aber ich seh ja kaum noch meine eigene Hand vor Augen.", erwiderte Peter ebenso leise.

„Dann benutz deinen verdammten Zauberstab!", kam es auch gleich zurück.

„Psst!", machte Remus dann plötzlich neben mir.

Ich sah augenblicklich zu ihm rüber und auch von James, Sirius und Pettigrew war kein Mucks zu hören.

Remus bemerkte meinen fragenden Blick und deutete auf den Gang hinter uns, auf dem im nächsten Moment Dumbledore auftauchte.

Lexie Potter (Rumtreiberzeit)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt