Wir müssen dir etwas erzählen (Update online)

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Mittwoch, 19. November 1975

„Okay, also den Unterricht zu schwänzen sieht ihnen ja noch ähnlich, aber dass sie auch zum Frühstück nicht auftauchen? Lily, hier stimmt doch irgendetwas nicht.", sagte ich nervös zu meiner besten Freundin, nachdem ich mich mehrmals am Tisch der Gryffindors nach den Rumtreibern umgesehen hatte.

„Sie haben doch heute Morgen eine Freistunde, vielleicht schlafen sie noch.", gab Lily nach kurzem Überlegen zurück.

„Und Pettigrew? Der hat doch genauso wie du und Sev gleich Arithmatik.", erwiderte ich kopfschüttelnd. „Vielleicht sollten wir gleich mal im Krankenflügel nachschauen. Würde mich nicht wundern, wenn Remus nicht mehr alleine dort liegt."

Lily nickte und willigte ein, nach dem Frühstück mit mir dorthin zu gehen.

Die gestrige Stunde in Astronomie – zu der weder mein Bruder, noch Sirius oder Pettigrew aufgetaucht waren – war für mich alles andere als angenehm gewesen. Unser Lehrer, Professor Nembus, hatte mich von Beginn der Stunde an mit verschiedenen Fragen gelöchert – er war davon überzeugt, ich müsse wissen, wo sich mein Bruder aufhielt.

In dem Moment fiel mir als einziger Grund ein, dass sie krank waren, was mir der Professor natürlich nicht glauben wollte. Als Strafe dafür, dass ich die Schulschwänzer deckte, durfte ich am kommenden Samstag mit den dreien nachsitzen.

Nachdem Lily und ich fertig gegessen haten, machte ich mich zusammen mit ihr und – unter Protest – Severus zum Krankenflügel auf, um nach meinem Bruder und seinen Freunden zu sehen.

Ich öffnete die Tür leise und auch nur einen Spalt weit – falls sie noch schlafen würden, wollte ich sie nicht aufwecken. Allerdings musste ich feststellen, dass nach wie vor Remus der einzige war, der eines der Betten belegte.

Um mich zu beruhigen, atmete ich einmal tief ein und aus und sah schließlich kopfschüttelnd zu Lily und Sev rüber.

„Lass mich raten... Keine Spur von ihnen?", nahm Severus nüchtern an und ich nickte bloß. „War ja klar."

„Und jetzt? Gehst du zum Gemeinschaftsraum zurück, um dort auf sie zu lauern?", fragte Lily mich halb im Scherz und halb ernst gemeint.

Nach kurzem Überlegen fiel mir dann allerdings noch ein anderer Ort hier im Schloss ein, an dem sie sich vermutlich gerade herumtrieben.

„Nein, ich glaube, ich weiß ganz genau, wo James und Sirius gerade stecken.", murmelte ich vor mich hin und machte auch schon auf dem Absatz kehrt, um in die jeweilige Richtung zu gehen.

„Wir sehen uns dann nachher in Zaubertränke. Schöne Freistunde gleich und versuch, Black und deinen Bruder nicht umzubringen!", verabschiedete sich Lily noch von mir und von Sev kam, wie ich mit einem Blick über die Schulter feststellte, ein belustigtes Grinsen.

„Bis nachher.", verabschiedete auch ich mich von ihnen, wobei ich mir ein leichtes Grinsen ebenfalls nicht verkneifen konnte, und verschwand um die Ecke aus ihrem Blickfeld.

Ich ging die Korridore des Schlosses entlang, bis ich vor einem bestimmten Gemälde zum Stehen kam. Nachdem ich den Gang zu meiner linken und rechten nach Personen überprüft hatte, suchte ich auf dem Bild nach der kleinen Birne. Kaum hatte ich sie gefunden, streckte ich meinen Zeigefinger nach ihr aus, um sie zu kitzeln.

Nur wenige Sekunden später hatte sich das Gemälde so weit geöffnet, dass ich den Gang betreten konnte, der zur Küche von Hogwarts führte.

Als ich etwa auf der Hälfte des Ganges war, hörte ich aus der Küche bereits zwei Stimmen. Ich konnte nicht genau verstehen, was gesagt wurde, weshalb ich kurz stehen blieb.

Lexie Potter (Rumtreiberzeit)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt