Seit einigen Jahrtausenden gibt es nun die Elementbändiger und Magieträger. Fälschlicherweise glauben fast alle Wesen daran, dass sie mit ihren Fähigkeiten geboren wurden. Im Gegenteil. Der verstorbene Träger der Magie, sucht sich den nächsten Körper aus, welcher der Magie würdig ist. Kurz nach dem ersten Lebensjahr eines Kindes, wird die Magie weitergegeben. Sollte sich die Magie selbst gegen den Körper wehren, kann das mit schweren Verletzungen oder sogar mit dem Tod enden. Jedoch hat jeder Vorgang auch eine Sicherheitslücke. Ein Zauberer, der seinen Sohn nicht durch die rebellierende Macht verlieren wollte, fande einen Weg um diese Kraft in die Ecke zu drängen. Er erbaute mentale Mauern, die den Sohn vor allen Sorgen beschützte. So machen es heute noch diejenigen, die nicht mit ihrem Schicksal einig werden wollen. Durch diese mentale Mauer denkt die Magie, dass sie selbst bereits weitergegeben wurde. Und dies immer wieder. So kann trotz dieser Mauer noch auf die gesamte Macht zugegriffen werden.
Perplex klappe ich das Lehrbuch wieder zu. Also wurde ich von jemanden ausgesucht, um demjenigen seine Magie weiterzuführen? Aber wer zum Teufel würde mir seine Talente so dir nichts, mir nichts in die Hand drücken? Ausgerechnet mir? Der tollpatschigsten Person der Erde...naja und wahrscheinlich jetzt auch der Hölle. Oder die Person hatte einen schlechten Tag und wollte durch mich das gesamte Universum bestrafen. Aber erstaunlicherweise rebelliert meine Magie gar nicht... Vielleicht ist sie ja noch traumatisiert.
"KATE?! KAAATE!" Gereizt kneife ich kurz meine Augen zusammen. Kann man nicht einmal seine Ruhe haben? "KA-"
"JA VERDAMMTE SCHEIßE! WAS IST?!" , brülle ich. Kurz darauf wird die Tür zur Bibliothek aufgerissen und Silvan stampft herein. Sofort ziehe ich meine Augenbrauen hoch und fixiere seine Schuhe kritisch.
"Ich würde mir jeden Schritt genauestens überlegen. Hattest du nicht mal so am Rande erwähnt, dass du Bibliotheksverbot hast? Wieder eingefallen? Schön. Dann kannst du dich ja wieder verpissen." Schnell vollziehe ich pure Kunst mit meinen Armen, die sich auf das abwinken beschränken. Doch zu meiner Verwunderung, starrt er mich nur vernichtend an und drückt plötzlich seine Finger in meine Schulter. Erschrocken schreie ich kurz auf. "Was soll der Mist? Nimm sofort deine Griffel da weg!", schnaube ich entrüstet. Doch sein Gesicht ziert immernoch eine Mimik, die sieben Tage Regenwetter Konkurrenz machen kann. Spitz aufschreiend rufe ich meine Fähigkeiten herauf. Diese Macht nimmt meinen Schmerz und stößt Silvan an das nächste Bücherregal. Doch entgegen meiner Erwartung, steht er nur kurz auf, lässt seine Finger knacken und schleudert mir unsichtbare Dinge entgegen. Auf einmal trifft mich ein Messer an meinem Hals und schneidet einen Kratzer in die Haut. Doch sorgen muss ich mir nicht machen, immerhin kümmert sich schon meine Macht darum. Die andere Hälfte der Fähigkeit übernimmt ohne weiteren Protest wieder die Führung. Es erscheint ein heller Blitz und eigentlich müsste er jetzt verkohlt auf dem Boden liegen. Das tut er aber nicht. Arme umschließen meinen Hals und schleudern mich zu Boden. Knurrend beiße ich ihm in den Arm, was ihn zum schreien bringt. "Du elendige Hure! Stirb. Und gib mir endlich deine Begabung.", schreit er aggressiv. Mit gemischten Gefühlen betrachte ich die Bisswunde, wie sie sich andauernd versucht zu heilen, es aber nicht schafft. Es ist wie eine Blüte. Sie geht auf und zu. Während sie aber wieder aufgeht, verliert Silvan einen Schwall an Blut. Ich bemerke meinen Fehler erst, als ich es merke. Fäuste in meinem Gesicht. "Stirb", schreit er. Ein dumpfer Schlag und ich gehe mich verabschieden. Gleite nur allzugerne in die schützende Dunkelheit hinab...Währenddessen (Erzähler Pov.)
Belustigt, aber auch ein wenig beeindruckt von ihrer Schönheit, legt er seine Finger auf die am Boden liegende Gestalt. Sie scheint wie eine Elfe. Er hätte sie ja nur zu gerne zur Gemahlin genommen, jedoch stehen die Fähigkeiten im Weg. Schnell wandelt sich Lucifer wieder in sich selber. Es war anstrengend gewesen, Silvans Gestalt als Tarnung zu benutzen. Jedoch sollte das auch das letzte Mal gewesen sein. Seit Anfang an war Lucifer von ihren Kräften bezaubert. Sie hatte genau diese Fähigkeiten, die ihm fehlen. Hat er sie entmachtet, kann er sie ja verführen und als Frau nehmen. Sonst wäre es verschwendete Schönheit, gesteht er sich. Mit einem letzten Blick zu der wunderschönen Frau, schneidet er sich die Pulsader auf. Sterben kann er so oder so nicht. Nur bei ihr könnte es eine Problematik geben. Sie könnte ausbluten bevor er den angeforderten Zauber vollführen kann. Er muss sein Blut mit ihrem verbinden. Gefühlslos betrachtet er die nun größere Lache aus schwarzem Blut und kramt dann ein Messer aus seiner Tasche. Behutsam setzt er es an ihr Handgelenk und drückt die Klinge zunehmend stärker in die bläulich schimmernde Ader. Wie benebelt setzt er seine Lippen an ihr Handgelenk und saugt ihr Blut genüsslich in seinen Mund. Klar muss er diesen Brauch vollführen, doch gegen ein bisschen verwöhnen, spricht ja nichts. Er hatte noch nie so reines und köstliches Blut geschmeckt. Ohne es zu bemerken, fällt er in einen Rausch. Immer mehr rote Flüssigkeit findet den Weg in seinen Mund. Doch komplett weggetreten, bemerkt er nicht einmal mehr die Person im Zimmer, die mit Schwung ausholt und Lucifer zur Seite kippen lässt.
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Devilish Game
FantasyKate lebt ein tristes Leben auf der Erde, bis ihre Mutter sie durch eine schockierende Tat in die Hölle befördert. Dort scheint ihr Leben jedoch sehr chaotisch zu sein und plötzlich steht sie vor einer wichtigen Aufgabe. Sie muss sich zwischen Himme...