♣ Die Wahrheit um Silvan♣

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"Kaffee?" sein müder Blick streift durch den Raum bis er fragend an meinen Augen hängen bleibt.
Verneinend schüttel ich den Kopf.
Wie ich diese Brühe hasse! Jedem wird erzählt das diese braune Flüssigkeit wach macht. Es gibt genügend Studien die genau das Gegenteil beweisen. Aber nun gut. Jedem das seine. Nachdem Silvan dann die Tasse mit einem ungläubigen Kopfschütteln auf ein Seitboard gestellt hat, schaut er kommentarlos auf den Boden.
"Komm schon Silvan. Sprech mit mir! Diese Stille ist unangenehm." versuche ich es mit einem gekünselten Lacher um die angespannte Atmosphäre zu lockern. Jedoch zuckt er nur kurz mit den Schultern und lässt diese hängen. Kein Stück mehr ist von dem energiegeladen Silvan mehr übrig. Jetzt sitzt er da wie ein Häufchen Elend. "Es ist nun wieder ein paar gute Monate her" fängt er an zu reden und fährt nach einem leichten reuspern fort "...aber kannst du dich noch daran erinnern wie du mich fertig gemacht hast? Damals in der Halle. Seitdem weiß ich wer von uns beiden die Stärkere ist." kurz auflachend als würde er die Zeit vermissen, schaut er mir plötzlich in die Augen. "Seit diesem Tag an, besitze ich keine Fähigkeiten mehr." meint er dann völlig emotionslos.
Ich hingegen kann mich vor lauter Gefühlen nicht mehr halten. Da wäre einmal die Wut, da man mir somit unterstellt, dass ich daran Schuld wäre. Angst, wozu ich fähig bin. Unglaube und Schock das Silvan wahrhaftig keine Magie mehr in sich trägt. Entschuldigend schaue ich ihn an. "Es tut mir leid Si-" fange ich an, werde aber von einem explodierenden Silvan unterbrochen. "Es ist mir scheißegal ob du dich entschuldigst Kate! Sie sind weg! Das wäre ja nur halb so schlimm wenn ich keine zehn Wachhunde um mich hätte, die darauf trainiert sind schön alle Leute fern zu halten. Ich wurde jetzt genauso wie du als gemeingefährlich eingestuft. Weißt du was das bedeutet? Wenn noch einmal was in die Richtung passiert, wie du mir angetan hast, dann werde ich nach unten verbannt und du womöglich getötet. Immerhin lebst du ja noch. Denk dran Kate! Meine sieben Minuten sind gleich um, dann kommen die Schoßhunde wieder." knurrt er gehässig. "Anordnung von Luc?" flüstere ich und hoffe auf ein klares Nein, bekomme aber ein deutliches Nicken als Antwort. Bevor er sich aber von seiner angriffslustigen Position befreien, und wieder hinter den Tisch gehen kann, halte ich den sichtlich erschöpften Dämonen am Arm fest."Wird bereits nachgeforscht wie das passieren konnte?" stelle ich eine Frage die mich interessiert aber zugleich zu tiefst beängstigt. "Wenn ich das wüsste, wäre ich ein Berater von Ihm." falsch lächelnd entzieht er sich meinem vor Überraschung locker gewordenen Griff. "Warte...du bist gar kein Berater mehr?". Einige Zeit ist es still, bis er missbilligend schnaubt. "Ohne Magie kein ebenbürtiger Gegner für einen Angreifer. Man muss Lucifer nicht nur beraten, sondern auch fähig sein, ihn vor allem zu beschützen. Ich bin nun nicht mehr als eine Witzfigur im System Kate. Ob du es willst oder nicht, aber du ebenso." Ohne ihn kränken zu wollen gehe ich nicht auf die Worte ein, sondern konzentriere mich voll und ganz auf den letzten Satz. Dies ist auch der Grund weshalb sich mein Kopf nach links und rechts bewegt."Da irrst du dich. Ich habe die vollständige Kontrolle über meine Magie."
Ohne sich umzudrehen, nimmt er eine Flasche aus dem Regal und schenkt sich ein Weinglas voll. "Was ist ein Hund ohne Besitzer?" fragt er gelassen. Irritiert runzel ich die Stirn. "Ein Streuner?" rate ich unbeholfen.
"Richtig. Ein Streuner. Und was ist ein Gesetz wert, ohne Menschen die sich daran halten?, Welche Währung hat noch einen Wert, wenn nichts mehr kostet? Was bringt Licht, wenn es keine Dunkelheit gäbe? Denk nach. Die Antwort ist die Abhängigkeit." gerade als er seine Rede fertig gesprochen hat, klopft es ungeduldig an der Tür. Mit einem letzten "Man sieht sich" öffnet er die Tür und schmeißt diese hinter sich wieder zu. Gedankenverloren lausche ich den vielen Fusschritten die sich in schnellem Tempo entfernen. Und zum ersten mal stelle ich mir die Frage was Lucifer eigentlich ohne mich wäre. Er wäre schlicht weg der Luc der er vorher war. Und was ist Lucifer mit mir? Der gleiche Luc der er vorher war nur mit einem Ass im Ärmel. Und niemand spielt gerne mit dem Feuer ohne eine Absicherung zu haben, nicht wahr? Das ist wie ein Spiel bei dem du nichts verlieren kannst sondern nur gewinnen. Da braucht man auch kein Motiv oder irgendwelche Hassgefühle dem Gegenspieler gegenüber. Es reicht die Gewissheit, die Macht zu haben und in der Lage zu sein Schaden anzurichten.

Devilish GameWo Geschichten leben. Entdecke jetzt