Pov Armand
"Melinda, ich bitte dich! Kate kann nichts für deine Entscheidung mit einem Menschen zu schlafen. Es war deine Wahl, dieses Kind zu gebären und es war die richtige. Begreifst du denn nicht, dass sie uns beschützen wird? Nicht nur dich, obwohl ihr dem Anschein nach kleinere Differenzen hattet, sondern auch alle Himmelswesen. Und dann soll ich das alles aufgeben, nur weil dein Egoismus deine Sinne vernebelt? Mel... Wir brauchen sie. Das haben wir schon immer. Bei aller Liebe, ich kann sie nicht wieder auf die Erde schicken. Reiß dich einfach zusammen.", sanft schaue ich ihr in die Augen. Ich hatte Kate Informationen zu ihrer Herkunft vorenthalten, denn ich habe schon von Anfang an erkannt, dass es sich bei Kate um die Tochter meiner Schwester handelt. Nur Melinda hat es nicht einsehen wollen. Trotz etlicher Gespräche, hält sie weiterhin am Glauben fest, dass Kate nicht ihre Tochter ist. Seufzend betrachte ich meine nervöse Schwester, die nicht still sitzen kann. Ein schreckliches Familiendrama...
"Wirst du Kate jemals akzeptieren?", frage ich die Frage, die mich schon lange plagt. Doch Melinda lässt als Antwort die Schultern hängen und öffnet den Mund zu einer Antwort.
"Armand...du weißt, dass das nicht geht", kopfschüttelnd betrachtet er seine in die Jahre gekommene Schwester. Wann war sie so stur geworden? Nickend zeige ich auf die Tür. "Du kannst gehen". Als hätte Sie nur auf diese Worte gewartet, hechtet sie schon fast aus dem Raum. Sie weiß, wie er zu diesem Thema steht. Jedoch hat sie diesen Fehler begangen und muss diesen wieder ausbügeln. Da sind mütterliche Gefühle nun wirklich nicht zu viel verlangt, nachdem sie Kate als Säugling weggeben hat. Verscherbelt, wie ein altes Auto, an ein Hunterpaar. So wollte Mel sichergehen, dass sich Kates Fähigkeiten nicht hervorrufen. Immerhin war damals auch nicht klar, ob Kate Magie in sich trägt, da sie ein Mischling ist. Das Mischlinge verboten sind, ist lediglich ein Grund von vielen, weshalb Melinda sich nicht in der Lage fühlt, für ein kleines Baby bereit zu sein. Auch ihre unerwiederten Liebesbeweise an ihren Ex-Mann lassen eine Beziehung zwischen Mensch und meiner Schwester einfach nicht zu. Kate bleibt keine andere Wahl, als sich damit abzufinden. Falls sie jemals wieder aus dem Kerker kommen wird. Natürlich hätte ich die Macht dazu, sie zu befreien, aber weshalb sollte ich? Versteht mich nicht falsch, aber eine Person, die meiner Schwester schadet, hat hier keinen Platz. Außerdem würde sie nur von hier weg wollen, um dann zum Teufel zu rennen. Warum? Natürlich aus Rache. Dabei will ich doch nur das Beste. Ihr wird die Zeit in unserem Gefängnis gut tun. Zumal ich alle Wachen darauf hingewiesen habe, sie nicht zu verletzen und genügend Brot und Wasser bereitzustellen.Währenddessen im Kerker
Pov Kate
"Schau dir diese Ratte an. Vor zwei Tagen frisch eingeliefert in unseren fünf Sterne Palast. Aber warum so eine Schönheit verschwenden?"
Die Augen des Aufsehers durchbohren mich und meinen mit Blutergüssen und getrocknetem Blut überzogenen Körper. Meine Verfassung ist auch nicht gerade die Beste. Ich bin jetzt seit zwei Tagen hier und es fühlt sich an wie Wochen. Mein Magen knurrt, doch das einzige, was ich bekomme, sind Tritte und Fäuste. Sie lachen über mein Blut. Weil es anders ist, als ihres. Nicht so rein, sagen sie. Ich soll auf dem Boden bleiben, denn er ist Dreck gewöhnt. Die Wahrheit ist jedoch, dass ich mich garnicht aufrichten kann, da sie mir Fesseln angelegt haben, mich behandeln wie eine Mörderin. Dabei rede ich mir ein, dass ich das ja auch bin. Sicherlich sind schon einige an meinem Feuer und Fähigkeiten gestorben. Ich bin ja auch schuld... So lassen sich die Tritte besser aushalten. Jeder Schnitt in die Haut ein Mensch. Jeder Tritt eine begangene Tat und jeder Faustschlag, als Erinnerung durchzuhalten. Durchhalten...So ein einfaches Wort, aber so schwer zu machen.
Doch nach jedem Erbrechen und nach jedem Atemzug verflüchtigt sich der Wunsch durchzuhalten. Ich besaß noch nie Durchhaltevermögen, denke immer negativ und leide stumm vor mich hin. Wie wäre es gelaufen, wenn ich nicht stehengeblieben, sondern weitergerannt wäre? Würde ich dann außen auf dem Baum sitzen und die Wölfin streicheln?
"Hey, Erbse. Kann ich dich zerquetschen? Oh... Ist dir schlecht oder bist du immer so grün?", grunzend vor Lachen, dreht sich der Dicke Mann vor meinen gerosteten Gitterstäben um und betrachtet mich kurz angeekelt. Dann dreht er sich wieder nach vorne, als ihm sein Kumpel die Hand auf die Schulter klatscht. "Der war nicht schlecht, Benny"
Genüsslich kramt der schlankere sein Essen vor mir aus und wedelt den Geruch grinsend in meine Zelle. Mir geht es elend. Hungergefühl? Da ist nurnoch ein riesen Schmerz in mir. Erschöpft lehne ich meinen Kopf an die Wand neben mir und schließe die Augen. Wäre ich nur lieber bei Lucifer geblieben. Dann hätte ich diese verdammte Begabung nicht mehr und wäre nicht so krank, mir den Tod herbei zu sehnen. Dabei ist der Himmel schlimmer als die Hölle. Was eine Ironie. Laut loslachend reiße ich meine Augen wieder auf.
"Benny! Die braucht wieder einmal die harte Tour!", brüllt der Schlacksige über den Lärm meines Lachens hinweg. Weshalb lache ich überhaupt? Ich will garnicht lachen. Das quitschende Geräusch der Zellentür, welches ich fürchten gelernt habe, ertönt. Eine Hand fährt über meine Brust, was mir Tränen entfacht. Er soll mir nicht meine letzte Ehre nehmen. Stumm flehe ich ihn an, es nicht zu tun. Doch als er grinsend mit seinem Gesicht näher kommt, um mich zu küssen, vergeht mir alles. Vergeblich schmeiße ich mich hin und her. Ergebnislos. Kurz vor dem Kotzreitz, würde sich noch Flüssigkeit im Köper befinden, merke ich dann seinen stinkigen Atem an meinen Lippen, bis er sie gewalttätig auf meine presst. Gedemütigt kneife ich meine Augen zusammen. Bitte...Bringt mich einfach um. Ein Schluchzen entfährt mir, was den anderen wohl auf uns aufmerksam macht.
"Lass sie in Ruhe, Mann! Morgen ist sie immernoch da. Unsere Schicht ist gleich zuende. Dann kannst du das leckere Essen deiner Frau genießen."
Missmutig brummend lässt er von mir ab und schmeißt meinen Kopf als Abschied an die Wand dahinter. Ob ich morgen noch da bin? Ich hoffe nicht.
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Devilish Game
FantasyKate lebt ein tristes Leben auf der Erde, bis ihre Mutter sie durch eine schockierende Tat in die Hölle befördert. Dort scheint ihr Leben jedoch sehr chaotisch zu sein und plötzlich steht sie vor einer wichtigen Aufgabe. Sie muss sich zwischen Himme...