Keuchend stemme ich mich gegen den nähesten Baum meiner Laufroute. "Ich will nicht mehr laufen. Vergiss es! Für was habe ich denn überhaupt Flügel!" bockig und völlig aus der Puste, stemme ich die Füße in den Boden und wehre mich gegen Lucs Griff.
"Komm jetzt einfach! Ich habe keine Lust eine halbe Stunde lang mit dir zu diskutieren. Wenn du unbedingt fliegen und dann irgendwo abstürzen willst, dann machs doch!" Genervt aufzeufzend verschränke ich meine Arme. Soll ihn mal jemand verstehen! Zuerst ist er ganz besorgt was meine Gesundheit anbelangt und nun läuft er, mich ignorierend weg als hätte ich ihm sein Lieblingsspielzeug weggenommen. "Psss! HEY! Du! Katy oder so.. Lass dich nicht entmutigen. Laufen ist gesund." erst dann checke ich das diese Person meine Aufmerksamkeit haben möchte und drehe mich infolgedessen um. Mein Analyseblick schweift natürlich sofort einmal über ihn drüber. Ergebnis... Definitiv schwul. Ein nettes Lächeln, was echt nicht viele zu Gesicht bekommen ziert mein Gesicht als ich freudestrahlend auf ihn zulaufe. Wenn mein Leben deutlich einfacher und viel lustiger werden soll, habe ich eine neue Mission. Diesen Höllenmenschen namens...ähm.. als besten Freund einstellen.
"Wie heißt du nochmal?" kurz blinzelt er irritiert auf. Mir ist auch bewusst, dass ich ihn noch nie nach seinem Namen gefragt habe, deshalb ist der Wortlaut 'nochmal' nicht sonderlich schlau gewählt. Jedoch rückt er dann mit der Sprache heraus als er beinahe perfekt seine Augenbraue hebt. "Leonard Sweetheart" kurz zwinkert er mir zu, was jemanden neben mir, der mich mit bösen Blicken durchbohrt anscheinend nicht so sehr gefällt. Oha! Ich kann mein Glück kaum fassen! Zwei Schwule Typen die gegenseitig auf sich stehen, es aber nicht wahr haben wollen.
Galant legt Leopard, wie ich ihn jetzt nenne, einen Arm um meine Hüfte. Oh glaub mir... Diese Masche dich selbst davon zu überzeugen nicht schwul zu sein, ist definitiv nicht die Beste.
Aus Fairnessgründen beuge ich mich dann zu dem Leopard.
"Deine Masche funktioniert nicht kleiner Leopard. Frauen haben ein Radar für potenzielle neue beste Freunde. Und dein kleiner Freund da neben mir scheint mich ja echt nicht zu mögen" gespielt nachdenklich lege ich meine Hand auf die Stirn "Woran das nur liegen könnte...?"
Als Leo dann kurz nach rechts schielt muss ich ungewollt kichern. Jedoch hat das zur Folge, dass er seinen Kopf ruckartig in meine Richtung dreht und wehement den Kopf schüttelt. Ist gut...rede es dir nur ein. Dann muss ich da eben nachhelfen. Mit einem Schritt nach rechts schneide ich dem Typen vor mir den Weg ab was er mit einem aggressiven Knurren kommentiert. Ich glaube er hat Verlustängste... Dann umklammere ich seine Schultern und stelle mich auf die Zehen um an sein Ohr zu kommen. "Der Leopard sieht ziemlich einsam aus.. Was meinst du? Ebenso potenzieller Teil meines zukünftigen Lebens?"
Erstaunlicherweise versteht er sofort und reißt seine Augen auf.
"Schwul?..." fragt er zögerlich nach. Grinsend umarme ich ihn und nicke dann begeistert. "Stockschwul."
Schnell beißt er sich auf die Lippe und fixiert das kleine Raubtier mit seinen Augen. Doch bevor ich was weiter sagen oder machen kann, werde ich von einem, wie sooft angepissten Luc unterbrochen. Doch anstatt mich anzuschreien, schiebt er mich nur beiseite und schnaubt böse vor sich hin. Dann bekommt seine Hand, dem Schneeleoparden seinen Pullover zu fassen. Überrumpelt stolpert dieser nach vorne. "WILLST DU STRESS?" haut Lucifer eiskalt raus. Gespannt schiebe ich dann den angepissten Teufel aus meinem Weg und stelle mich vor ihn. Immerhin will ich nichts von der Show verpassen. Sanft schieben mich dann seine Finger wieder zurück auf meinen ursprünglichen Platz, hinter seinen Rücken. Mit erhobenen Zeigefinger läuft er dann auf Leo zu und beugt sich zu dem blassen Dämonen herunter. "Verdammt! Luc hör auf mit der Scheiße. Was soll denn das?! Warum spielst du dich jetzt hier so auf. Lass Leonard in Ruhe!" rede ich ihm ins Gewissen. Ich habe Mitleid mit dem Gefühlsverwirrten Dämonen. Doch anstatt aufzuhören, geht es dann erst so richtig los. "WARUM VERTEIDIGST DU IHN? HALTE DICH FERN. DER IST DOCH NUR SO EIN TYP DER NACH DEM MOTTO LEBT FICKEN UND WEITERSCHICKEN!" mit hochrotem Kopf stiert er mir wie ein Verrückter entgegen. Als ich kurz davor bin ihm eine runterzuhauen, wird meine Luft in der Hand abgefangen. Es ist der andere Schwule, der Leopard wie einen Helden rettet indem er sich zwischen Luc und seinen Schatzi stellt. "Lucifer! Lassen sie ihn bitte in Ruhe. Er kann garnicht auf Frauen stehen, da er mein fester Freund ist. Schon seit zwei Monaten!" Als angeblichen Beweis läuft er auf Leo zu und drückt ihm einen Kuss auf den Mund. Fast sofort quitsche ich sofort auf. "Nun denn... Dann habe ich mich wohl getäuscht." reuspernd fügt er dann noch einen Satz hinzu. "Aber wenn ihr was passiert, sitzt ihr so tief in der Scheiße das ihr da garnicht mehr rauskommt!"
Nickend und mit einem halbherzig gemurmelten "Wir haben es Verstanden Luc" schiebe ich ihn, so wie er mich vorhin auf die Seite und betrachte die beiden überforderten Personen vor mir. Die Entscheidung des einen, Leo zu küssen, war wohl eine Kurzschlussreaktion. "M-Mein Freund? Ich bin nicht s-" stottert der Leopard, wird aber sofort von dem Helden unterbrochen. "DOCH!"
"Kate? Kommst du jetzt?" ertönt die Stimme die es sich zur Aufgabe gemacht hat mich zu nerven. Augenverdrehend drehe ich mich dann um und laufe, ganz zu seiner Zufriedenheit auf ihn zu.
"Was ist deine Lieblingsfarbe?" bringt er dann nach einigen Sekunden des totalen Schweigens über seine Lippen. Ernsthaft? Ungläubig drehe ich mich zu ihm.
Doch als er mich eine Minute später immernoch so neugierig anschaut als vor sechzig Sekunden gebe ich nach.
"Schwarz?" frage ich eher als ich sage. Jedoch scheint es ihm als Antwort zu genügen. "Und deine?" versuche ich das Gespräch am laufen zu halten.
"Schwarz und weiß. So weiß wie dein Kleid und so schwarz wie deine Haare" lächelt er mich an. Ich kann und konnte noch nie flirten, das ist auch der Grund weshalb ich ein überfordertes "Okay" herausbringe.
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Devilish Game
FantasyKate lebt ein tristes Leben auf der Erde, bis ihre Mutter sie durch eine schockierende Tat in die Hölle befördert. Dort scheint ihr Leben jedoch sehr chaotisch zu sein und plötzlich steht sie vor einer wichtigen Aufgabe. Sie muss sich zwischen Himme...