-Vier

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Mein Blick blieb auf der nassen Brust meines nicht ganz so gewollten Besuchs heften. Ich schluckte. Mein Blick ging Richtung Leiste, aber als ich merkte was ich da grade Tat, schoss mein Blick wieder nach Oben in sein Gesicht.
Nicht rot anlaufen! Bitte nicht rot anlaufen! Schrieen mich meine Gedanken an.
Mein gegenüber grinste, er wusste das mir dieser Anblick gefielt. Tropfnasse Haare, nasser nackter Oberkörper und ein Handtuch um seine Hüfte. Nochmal schluckte ich, bemühte mich aber mit einem gut gespielten Augenrollen und genervtem seufzen zu reagieren. Ich hielt ihn an seinen Oberarmen und drehte uns so, dass wir die Plätze tauschten.
Seine Arme fühlen sich so stark an. Schnurrten meine Gedanken. Ich schüttelte meinen Kopf und machte auf dem Absatz kehrt um in mein Schlafzimmer zu gehen. Doch die Schritte wurden mir verwehrt, denn mein Besucht packte mich an meiner Taille und drehte mich zu ihm. Er stand mir plötzlich ganz nah und ich roch seinen eigen Duft, den ich nicht beschreiben konnte.
Meine Augen wurden immer größer als er meinem Gesicht näher kam. Ich spürte seinen Atem auf meiner Haut und seine Haare tropften noch immer, ich spürte einige Tropfen auf meinem Gesicht, die meine Augen zucken ließen. Mein Herz schlug schneller und mein Atem wurde flacher. Ich wusste nicht ob ich das wollte, im Moment wusste ich wirklich gar nichts, außer dass er etwas in mir auslöste, was nach verlangen schrie. Er legte eine Hand in meinen Nacken und die andere Umschulung meine Taille. Er zog mich noch näher, so nah, dass nicht mal mehr ein Blatt zwischen uns Platz hatte. Er fesselte unsere Blicke aneinander, ich konnte ihn nicht lesen, wusste aber was er genau jetzt wollte.
Um Himmels willen, du willst ihn doch auch! Jetzt küsse ihn doch, damit du endlich deinen Spaß hattest! Brüllten mir meine Gedanken zu und ich fing an zu grinsen. Genau wie er und plötzlich funkelte es in seinen dunkelbraunen Augen.
Unsere Lippen wurden aufeinander gepresst, von zaghaft zu leidenschaftlich. Es fühlte sich an, als hätte man mir eine Chili über die Lippen gestrichen, denn es prickelte. Nein, ich muss mich korrigieren. Die Chili wurde über seine Lippen gestrichen. Er küsste mich am Hals und wanderte weiter zu meinem Dekolleté. All die stellen die er küsste prickelten wie ein Glas Sekt.
Er sah wieder zu mir auf, dann schlichen sich seine Hände zu meinem Handtuch das er von mir löste. Sein Blick hielt meinem aber stand und er schaute mir noch immer tief in die Augen bis er mich wieder näher an sich zog. Auch meine Hände hatten es endlich geschafft sein Handtuch von seinem Körper zu entfernen und wanderten langsam nach oben und vergruben sich in seinen Haaren, während er seine Hände langsam an meinem Rücken runter gleiten ließ. Seine Küsse wanderten langsam wieder zu meinen Brüsten herunter und meine Knie wurden immer schwächer. Als hätte er es gewusst, hob er mich hoch und ich schlang meine Beine um seine Hüften. Eine Hand noch immer fest in seinen Haaren, die andere krallte sich vorsichtig in seinen Rücken.
Er lief langsam und mit sicheren Schritten in mein Schlafzimmer und auf dem weg dort hin, lies ich ein stöhnen aus mir raus. Seine Finger wussten was zutun war und ich genoss jede Bewegung die er tat. In meinem Zimmer angekommen, hielt er kurz inne, grinste mich an und schmiss mich auf mein Bett. Ein leises lachen entwich meinem Mund, als er mich kurz Scannte. Er tigerte langsam zu mir und hielt kurz vor meiner Mitte an. Und wieder entwich mir ein stöhnen. Wie viele Weiber hatte er denn schon, dass er bisher so gut war? Ich zog ihn zu mir nach Oben, küsste ihn und drehte ihn auf den Rücken. Ich wollte mich für mein Vorspiel bei ihm bedanken und verzog mich nach unten. Und da war es, sein erstes stöhnen. Ich grinste in mich hinein und machte weiter bis er mich wieder hoch zog und uns so drehte, dass er wieder über mir lag. Er sah mir nur in die Augen und ich nickte. Meine Mitte zog sich kurz zusammen und entspannte sich sofort wieder, ich genoss es wie schon lange nicht mehr. Wir bewegten unsere Becken, mal schneller, mal langsamer, mal lauter und mal mehr oder weniger leiser.

Verschwitzt und völlig außer Atem lies ich mich neben ihn fallen. „Puh!" war das einzige was ich noch raus brachte und grinste ihn an, der sich zu mir gedreht hatte. Er strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und wirkte wie ich, völlig zufrieden. Auch ich strich ihm seine welligen Haare aus dem Gesicht, dann ruhte meine Hand auf seiner Wange. Ich hatte das Bedürfnis ihn noch ein weiteres Mal zu küssen und als hätte er das gleiche gedacht, lagen wieder unsere Lippen aufeinander, aber das fühlte sich anders an. Liebevoller irgendwie.
Moment was? Liebevoller?
Verwirrt durch meine eigenen Gedanken stand ich schnell auf, ging ins Badezimmer, machte mich frisch und sah mich kurz im Spiegel an. Ich grinste, es war ein tolles Gefühl. Toll, aber auch komisch. Wir hatten unseren Spaß und spätestens sobald wir ausgeschlafen hatten, würden wir uns hoffentlich nie wieder sehen. Denn das was auf der Straße und im Club war, werde ich nicht vergessen und es machte mich noch immer wütend. Jetzt huschte ich kurz in die Küche und holte uns eine Wasserflasche. Ein Blick auf die Uhr verriet, dass es schon halb 4 war.
Um diese Zeit würde ich noch immer im Club tanzen und mir mein Gedächtnis mit Alkohol auslöschen. Naja, oft erinnerte ich mich an gewisse Abende. Auch leider an die unzähligen davor, bevor ich Alkohol zu meinem aller besten Freund machte. 6 Monate war es schon her, als er mich für eine andere verließ und mich sogar als die schlechte Person überhaupt hinstellte. Das Karma schlug zwar bei ihm schnell ein, aber das war mir ehrlich gesagt noch nicht genug. Doch ich konnte nicht mehr machen und musste es so hin nehmen, also versuchte ich meinen Spaß zu haben und das zum Glück oft mit Erfolg. Ich war frei und glücklich.

Ich kam mit einem lächeln zurück und meine nächtliche Bekanntschaft richtete sich auf und betrachtete mich noch einmal grinsend. „Glotz nicht so!" rief ich und warf ihm die Flasche zu während ich mit Anlauf auf mein Bett sprang und neben ihm landete. Er nahm einen großzügigen Schluck aus der Flasche, reichte sie mir dann und ich tat es ihm gleich. Als ich die Flasche beiseite stellte und mich in die Decke kuschelte, drehte er sich noch einmal zu mir, gab mir einen Kuss und schaute mich nochmal intensiv an. Ich hatte mit einer zweiten runde gerechnet, aber nicht damit:
„Wie heißt du eigentlich?" fragte er mich plötzlich.

Without You - CrispyRob FF Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt