-ZweiFünf

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Nach dem wir alle fertig mit feiern waren und zusammen zurück liefen, hakte ich mich bei Sascha ein und wir gröhlten betrunken irgendwelche Lieder. Die anderen waren mehr genervt von uns, weil wir noch immer so gute Laune hatten und fast durch die Straßen tanzten. Ich spürte auch einen wütenden Blick von einer ganz gewissen Person, auf mir ruhen, aber das war mir egal, denn ich wollte meinen Spaß und mich gut fühlen. Sascha half mir dabei in dem er sich mit mir betrunken hatte und mit mir Mist baute. "Sascha, mein kleiner. Ich glaube ich komme jetzt jedes Wochenende nach Stuttgart." lallte ich glücklich und schmiegte mich an seinen Arm. Wir liefen zusammen ein unsichtbares Slalom und er fing an zu lachen. "Kannst du gerne tun, wenn dir die Sprit kosten es wert sind." schmollend sah ich ihn an, "Und mich würdest du nicht jedes Wochenende besuchen?" er schüttelte ernst den Kopf. Damit hatte ich nicht gerechnet und setzte mich trotzig einfach auf den Boden und tat als würde ich wie ein Kind weinen. "Steh auf, ich will nach Hause." das war Rob. Er war noch immer stinkig darüber was im Club war und hatte bis dato kein Wort mit mir geredet. Genervt stand ich auf und hakte mich wieder bei Sascha ein, nur jetzt wir liefen ganz hinten von der ganzen Gruppe. "Also hier trennen sich unsere wege." sagte Barid, verabschiedete sich mit Nico und gingen zusammen die Straße entlang, an der wir kurz hielten. Ayla und Shpendi hatten uns längst vor dem Club verlassen. Somit führten wir unseren weg zu Celia und Sascha fort.
Es war geplant, dass wir Kölner alle bei Celia schlafen würden, sie hatte ein großes Bett und eine riesige Couch, auf der alle platz haben konnten. Doch ich hatte keine Lust, denn ich wollte meine zeit mit Sascha verbringen, der mich den ganzen Abend über amüsiert und abgelenkt hatte.
Bei Celia, verabschiedeten sich alle von Sascha und warteten auf mich. Doch ich hob nur kurz die Hand "Bis morgen, ich sehe mir Stuttgart noch ein bisschen an." sagte ich einfach und lief mit Sascha die einfahrt wieder runter. "Das ist doch nicht ihr ernst! Die macht mich noch verrückt. Wie kann sie nur darauf scheißen, dass man sich sorgen macht?" hörte ich Rob noch motzen und wie die Jungs zu ihm sagten, "Lass sie, die wird noch sauer sein wegen vorhin. Und Sascha ist ja bei ihr." sie hatten recht. Und wie ich sauer auf ihn war. Ich verstand einfach nicht warum wir uns ständig streiten mussten und vor allem warum er es nicht lassen konnte. Zwar sagte ich ihm, er solle mich nie wieder alleine lassen, aber er sollte mich nicht 24/7 beobachten und mein Schatten sein. Ich wusste das er sich sorgen machte, aber irgendwie musste ich doch auch selber wieder auf die Beine kommen. 

Wir liefen schon einige Zeit durch Stuttgart und ich hatte ehrlich gesagt, keine Ahnung wo wir waren, sagte aber nichts, denn ich hatte vertrauen in Sascha und fühlte mich wohl. Irgendwie sah es für mich aus, als wären wir am Stadtrand angelangt und liefen grade einen Feldweg entlang, bis wir an einer Bank ankamen und uns setzten. "Das ist mein Lieblingsplatz. Hier sitze ich meistens wenn ich gestresst bin und mir Lazo richtig übel auf den Sack geht. Dann kann ich mal ausschalten." lachte er. Ich beobachtete die Gegend um uns herum. "Ich verstehe." ich lächelte leicht und sah der Sonne beim aufgehen zu, hörte die Vögel zwitschern und ganz entfernt den Stadtlärm. "Eigentlich laufe ich nicht zu Fuß hier her, aber da wir beide betrunken sind." er zuckte mit den Schultern und sah total entspannt aus was er sonst nie war, wenn ich ihn gesehen hatte. "Wie geht es dir?" fragte ich ihn dann nach langem, aber angenehmen schweigen. Er sah aus als müsste er überlegen wie es ihm wirklich ginge oder ob er es mir wirklich sagen sollte, schloss dann aber seine Augen und legte den Kopf in den Nacken. „Im Moment eigentlich echt gut. Ich hab ein Leben das sehr gut läuft, Freunde an meiner Seite die mit mir durch dick und dünn gehen und meine Familie die immer hinter mir steht. Also wirklich, abgesehen davon das ich nun mal unsympathisch bin und in der Öffentlichkeit nicht sympathisch wirken darf, geht's mir wirklich gut." ich sah wie er lächelte. Ein lächeln das ich noch nie an ihm gesehen hatte, es sah befreiend aus und vor allem ehrlich und es erwärmte sofort mein Herz und ich fing automatisch auch an zu lächeln. „Und wie geht es dir? Du hattest mir geschrieben, dass du mir vielleicht noch was erzählen willst." damit riss er mich aus meinen Gedanken und sah wie er mir eindringlich in die Augen sah. Ich nickte zögerlich, zog meine Beine an und lehnte mich an seine Schulter und fing noch ein -hoffentlich letztes, mal an zu erzählen. An manchen stellen bemerkte ich wie sein Körper sich anspannte und sah wie er seine Hände zu Fäusten ballte, hörte mir aber ruhig zu. „So ne scheiße." sagte er dann leise, wozu ich zur Antwort einfach nickte. „Ne, jetzt mal im Ernst, hätte ich das früher mitbekommen, wäre ich sofort nach Köln und sein Leben würde er nicht mal mehr im Knast verbringen. Aber dir geht es jetzt gut?" fragte er dann wohl noch einmal zur Sicherheit und ich nickte erneut. „Ich bin jedenfalls auf dem besten Weg. Dank den anderen und vor allem Rob." sagte ich dann leise und seufzte.
„Was läuft da eigentlich zwischen euch?" fragte er dann nach kurzem schweigen und sah mich grinsend an. Ich lief natürlich knallrot an und schüttelte sofort den Kopf. „Nichts! Absolut gar nichts! Mit dem Muskopf kann man doch nichts anfangen! Vor allem so oft wie wir streiten ist das doch wirklich aussichtslos." beschwerte ich mich und bemerkte, dass er mir die Lüge nicht abkaufen würde. Er hob noch immer grinsend eine Augenbraue und stupste mir in die Seite. „Stimmt. Jedes mal wenn ich euch zusammen sehe, und das war bisher nur zwei mal, seit ihr entweder im streit oder seit dabei euch zu streiten. Aus euch wird niemals was werden." seine Ironie war so täuschend echt, dass ich sie förmlich aus seinen Ohren raushängen sah und boxte ihn leicht gegen die Schulter und zog eine Schnute.
„Na komm, gehen wir nach Hause." sagte er und zog mich auf die Beine.

Without You - CrispyRob FF Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt