-Sechs

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Rob

Auf der Tanzfläche angekommen holte ich zu einem gezielten Schlag aus. Der Kopf meines gegenüber schnellte nach hinten und gleich darauf lag er mir zu Füßen. Bevor die Security überhaupt bemerkte was ich getan hatte, nahm ich die kleine zur Hand und zog sie zu unserer Sitzecke, wo ich mit Applaus empfangen wurde. Die Jungs und Mädels hatten also gesehen was passiert war. „Alter Rob! Wir waren voll verwirrt als du aufgesprungen bist. Bis wir realisiert haben, dass du sie aus den schmierigen Händen von dem Kerl retten willst, haben wir echt gedacht du gehst jetzt einfach nach Hause." meinte Falco, gab mir ein High-Five und grinste dabei. Auch Kelly gesellte sich zu mir „Der Schlag saß wie eine eins!" lachte sie und schaute hinter mich. Sichtlich noch immer unter schock und nicht bewusst was grade überhaupt passiert war, starrte sie mich an. „Du musst echt Kampfsport machen. Obwohl du eigentlich echt gezielt im treten bist." grinste ich sie an. Jetzt veränderte sich ihr Blick und ich wusste nicht wie ich den deuten sollte. „Du hättest mich nicht retten müssen! Mit solchen Kerlen komm ich gut allein klar! Du brauchst dich nicht so als Held aufzuspielen, du aufgeblasener Penner!" sie wurde richtig Frech und betonte das Wort retten abfällig. Neben und hinter mir hörte ich Gegröle und Gelächter, das alles lies mich kochen. Da rettet man ein Mädchen vor einem Schmierlappen, der die Hände nicht bei sich lassen kann, wo man schon sah, dass sie sich nicht wirklich wehren konnte und bekommt als dank eine freche Antwort. „Was zum Teufel stimmt nicht mit dir? Zuerst einen auf Zicke des ganzen Landes, dann einen auf lieben Betthasen tun und jetzt wieder so? Ich hab doch gesehen, dass du das niemals allein geschafft hättest!" jetzt wurde es still, bis auf den dröhnenden Bass schwiegen alle um uns herum und sahen sich verlegen um, um aus der Situation raus zu kommen. Wir starrten uns zornig in die Augen und ich sah ihr an, dass sie mir am liebsten was entgegen gebrüllt hätte. Doch zu meiner Verwunderung machte sie einfach auf dem Absatz kehrt und ging wieder auf die Tanzfläche.
Dumme Ziege! Jetzt will ich sie auch nicht mehr sehen.
Mit einem Stupser und einem Shot von Kelly wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, dankbar schüttete ich den Wodka hinter und machte mit meinen Leuten weiter als wäre nie was gewesen.

Ich lenkte mich mit einem echt heißen Girl ab, ich tanze und flirtete was das Zeug hielt. Sie war definitiv einige Ligen weiter als die kleine, aber trotzdem suchte mein Blick immer wieder nach ihr. Und da fand ich sie, mitten auf der Tanzfläche, sie tanzte wohl für sich, aber wurde von geiernden Kerlen beobachtet und ab und zu angetanzt, die sie aber schnell wieder abwimmelte. Ich starrte auf ihren Hintern, als dieser sich einem Becken eines Kerls näherte, stoppte ich mit meinen Bewegungen und lies das Mädel mit dem ich tanzte einfach stehen und ging auf die kleine zu, aber kurz bevor ich bei ihr ankam, blieb ich stehen. Ich schaute sie noch einmal an und machte wieder auf dem Absatz kehrt. Das Girl das ich stehen lies, kam auf mich zu und fauchte mich an was das sollte. Ich ignorierte sie einfach, ging zu den anderen zur Sitzecke und lies mich neben Falco nieder. Er fragte mich ob alles okay wäre und ich grunzte nur genervt. Was zum Henker war denn mit mir los? Um mich abzulenken bestellte ich uns allen eine Flasche Wodka und stieß mit allen an. Im Augenwinkel sah ich sie wieder wie sie mit einem riesigen Kasten tanzte. Auch er konnte seine griffel nicht bei sich behalten, doch ich lies sie machen. Sie kann mir ja jetzt egal sein.
Sie hatte mir ja laut und deutlich gesagt, dass sie das alleine schaffen würde. Meine Gedanken wurden trotzig.
Shots über Shots betäubte ich mich immer mehr. Bis ich ein leises „Lass mich los" hörte. Ich ignorierte es, bis die Jungs und Mädels mich anstupsten und auf die kleine zeigten. Ich sah wie sie versuchte sich aus den armen zu befreien und sah sich hilfesuchend um. Ich rang mit meinem Gewissen und schnappte mir Simon und Jimmy. Wir gingen gezielt zu den beiden hin, die Jungs fingen mit ihm an zu diskutieren und ich schnappte mir die Kleine, stellte sie hinter mich und fing an den Kasten anzubrüllen. „Nein heißt nein, hat dir das deine Mutter nicht beigebracht?" der Typ plusterte sich auf und hob die Faust, die aber von der Security zum Glück aufgehalten wurde und schon manövrierten sie ihn nach draußen. Dankend sah ich zu den Mädels die neben einem der Security's standen und sich auch bei ihm für die Hilfe bedanken. Jetzt drehte ich mich zur kleinen und sah sie an. Sie zitterte und sah mich mit großen und glasigen Augen an. „Na komm, ich bring dich zu den anderen." und strich ihr fürsorglich über die arme um sie zu beruhigen.
Sie setzte sich zwischen Kelly und mir und bedankte sich bei allen in der Runde, dann sah sie mich an. Ich war auf alles gefasst, nur nicht auf das:
„Danke, ich heiße Nea."

Nea

Ich wusste damit hatte er definitiv nicht gerechnet und lächelte ihn schief an. Nach einigen Sekunden fing auch er an zu lächeln und reichte mir die Hand. „Rob." kam als Antwort und schaute dann zur Bedienung die grade dabei war die Bestellungen aufzunehmen. Ich drückte mich zwischen ihr und Rob und bestellte einfach eine Runde Tequila als Dankeschön. Sie sahen mich alle kurz verwirrt an, lächelten dann aber dankbar. Zusammen stießen wir an und unterhielten uns alle angeregt, sofern das möglich war durch die Musik. Manchmal nickte ich einfach und hoffte das es keine frage war.
Ich ging noch einmal mit Kelly und Vanessa, die wirklich nett und lustig waren, auf die Tanzfläche und lies mich von der Musik treiben. Dieses mal wurde ich nicht angetanzt und war irgendwie froh drum. Ich wusste aber nicht wieso ich mich bei den meisten Kerlen nicht fallen lassen konnte. Sie tanzten mich an und waren auch nett anzusehen, aber irgendwie wollte ich nicht mehr. Und ich hatte ernsthaft keine Ahnung wieso.

Nach einer gefühlten Ewigkeit gingen wir zurück zur Sitzecke und beschlossen alle nach Hause zu gehen, denn nach knapp 5 Stunden durch tanzen wurde auch ich Müde und wollte in mein Bett. Somit holten wir alle unsere Jacken und verließen den Club, den Mädels gab ich meine Nummer falls wir zusammen mal ausgehen würden. Ich verabschiedete mich bei Kelly und Vanessa mit einer Umarmung und den anderen winkte ich mit einem Tschüss zu. Nur Rob wollte eine Umarmung, die er auch bekam. „Willst du noch mit zu mir?" sagte er mit seiner rauen stimme während er mich noch umarmte. Meine Nackenhaare stellten sich zu Berge und meine Knie fingen an weich zu werden, als ich an die Nacht davor denken musste, aber löste mich mit einem Kopfschütteln, das war ein wirklich verführerisches Angebot, aber ich wollte nur noch nach Hause in mein Bett.

Without You - CrispyRob FF Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt