-EinsSechs

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Ich sah auf seine Finger die sanft das Blatt hielten und er begann zu lesen:

>"Unsere Regeln:

1. Nein heißt nein.
2. Code Wort: Oma!
3. Abwechslung
4. Absprachen
5. Keine Gefühle!"

Er atmete langsam aus, legte das Blatt auf seinen Nachttisch und sah mich wieder an. "Ist das wirklich in Ordnung so für dich?" fragte er mich dann als er mein Gesicht musterte. Ich nickte und lächelte leicht.

Am nächsten Morgen wachte ich am Fußende von Robs Bett auf, wir schauten nach dem wir unsere regeln aufgestellt hatten, noch eine weile Serien und ich musste wohl so eingeschlafen sein. Ich sah in die Richtung, in der Rob eigentlich liegen müsste, was er aber nicht tat. Dann erblickte ich das Blatt Papier auf dem unsere Regeln aufgeschrieben wurden. Ich krabbelte auf dem Bett zum Nachttisch, las es mir noch einmal durch und musste bei Oma schmunzeln. Er hatte mir erzählt, wieso Oma für ihn so wichtig war, er sollte sich bei der Schauspielerin vielleicht bedanken. Bei dem 5. Punk wurde mir komisch. Ich starrte die Worte lange an, bis mein Magen sich meldete. Ich legte also das Blatt wieder zurück und schmiss mich in meine Klamotten, öffnete langsam die Tür und dann kam mir schon ein unbeschreiblich köstlicher Geruch entgegen. Ich schnupperte in die Richtung aus der es kam und machte einen Schritt nach vorne, als neben mir die Tür auf ging und Falco aus einem Zimmer kam. Er grinste verschwörerisch, sagte freundlich guten Morgen und lief in die Richtung in die ich wollte.
Geschockt, hielt ich mir meine kalten Hände an die Wangen um meine röte zu verstecken.
Das ist doch jetzt nicht wahr, die zwei wohnen zusammen. Er wird es ganz klar wissen. Super, es sind wirklich schon drei, die davon wissen. Maulten meine Gedanken und ich führte seufzend den Weg fort.

In der Wohnküche angekommen, sah ich Rob der gerade dabei war frühstück zu machen, Falco, der an der Kücheninsel stand und grinsend an seiner Tasse nippte. Gegenüber saß Jimmy mit dem Laptop und machte irgendwas, was ich nicht erkennen konnte.
"Guten Morgen, Kaffee?" kam es dann von Rob als er mich erblickte, er sah etwas angespannt aus und blickte zu Jimmy, der mich noch nicht gesehen hatte. Aber gleich nachdem er den Satz wahrgenommen hatte, drehte er sich um und fing auch gleich an zu grinsen und murmelte ein Morgen. Ich hob nur lächelnd die Hand und nickte Rob dankend zu, der mir schon eine Tasse entgegen streckte.
Wir aßen zusammen das Frühstück, keiner sagte etwas und weil ich dieses Peinliche schweigen nicht aushielt, räusperte ich mich kurz. "Ihr wohnt also alle zusammen hier?" und sah mich im Raum um und starrte dann auf die Kinositze. Sie nickten gleichzeitig ohne ein Wort in den Mund zu nehmen.
Super, diese unangenehme Situation wird nicht besser und Rob ist auch nicht grade die beste Hilfe. Murmelte meine innere Stimme.
Entschuldigend stand ich auf und ging wieder in das Zimmer von Rob, packte meine anderen Sachen zusammen und band mir noch kurz meine langen Haare zusammen damit sie mir nicht im Weg waren. Ich streckte meinen Kopf noch einmal in die Küche, bedankte mich für das Frühstück und verabschiedete mich damit. Vor der Wohnungstür wurde ich dann noch aufgehalten.
"Komm ich fahre dich schnell." Rob stand hinter mir mit einem Autoschlüssel in der Hand und lächelte leicht, ich nickte dankend und wir traten zusammen aus der Wohnung.

"War dir das unangenehm?" fragte ich ihn, als wir im Auto saßen. Er kratzte sich am Kopf und schaute leicht verlegen zu mir. "Naja, sie wissen das wir schon bei unserem ersten treffen miteinander geschlafen haben." sagte er dann. Bei den Worten rutschte ich weiter in den Sitz hinein und fasste mir ins Gesicht. "Ja gut, Kelly und Vanessa wissen es auch." nuschelte ich dann in meine Hände hinein. Mit einem Ruck blieben wir stehen und ich schaute erschrocken auf. Wir standen noch immer in der Einfahrt und Rob sah mich entgeistert an. "Wie sie wissen es auch?" ich nickte nur und sah ihn entschuldigend an. "Seit dem Tag als du vor Kellys Tür standest."meinte ich dann um seine Fragezeichen in seinen Augen zu beantworten. "Wieso? Wieso zum Teufel hast du es ihnen erzählt?" fragte er mich dann lauter und ich rückte näher zur Tür "Weil sie mich ausgefragt haben und eins und eins zusammen zählen konnten? Sie haben uns auch im Club auf den Toiletten gehört." sagte ich dann auch lauter um ihm meine angst nicht zu zeigen. Ich sah in Robs Augen, dass ihm das gar nicht gefiel, er umklammerte sein Lenkrad und sah wie seine Fingerknöchel weiß wurden und die Adern heraus ragten. Seine Schläfe fing auch an zu Pulsieren. "Hättest du sie nicht anlügen können?" brüllte er dann schon fast. Ich zog mein Kopf ein, aus angst er könnte mich schlagen. "Du hast mich eben sauer gemacht und wieso sollte ich die beiden anlügen?" Jetzt schlug er mit voller Wucht auf das Lenkrad und sah mich wütend an. In mir zog sich etwas zusammen und ich spürte wie mir die Tränen kamen, ich fing an zu zittern. Schnell öffnete ich die Tür und rannte weg. Keine Ahnung in welche Richtung ich musste, aber ich wollte definitiv nicht mehr in seiner nähe sein.

Rob

Scheiße, ich hatte überreagiert. In meinem inneren Auge sah ich, wie Nea mich wie ein verschrecktes Reh anblickte, zitterte und sich von mir entfernte. Schnell stieg ich aus, und rannte ihr hinter her. "Nea, bitte bleib stehen! Es tut mir leid." kaum hatte ich den Satz beendet, bog sie um die Ecke, in die völlig falsche Richtung.
Klasse hast du das gemacht, sie ist doch auch nicht ausgerastet als sie erfahren hat, dass Falco und Jimmy von uns wissen. Brüllten mir meine Gedanken entgegen. Ich raufte mir die Haare, was sollte ich denn machen? Wenn ich ihr wie ein Stalker hinter her fahre, dann könnte das dumm für mich enden. Wenn ich sie alleine durch Köln rennen lasse, ohne zu wissen wo sie gerade ist, dann hat sie ein Problem und das wäre dann auch meins. "Fuck!" brüllte ich und trat mit voller Wucht gegen eine Mülltonne.

Während ich die Treppen zur Wohnung hoch lief, rief ich Kelly an und bat sie nach Nea zu suchen. Ich schilderte ihr, was passiert war und bedankte mich bei ihr, als sie sich bereit erklärte mir zu helfen.
In der Wohnung angekommen, kam mir Jimmy entgegen "Was ist passiert? Wir haben dich rumschreien gehört und gesehen wie du eine Mülltonne getreten hast, die im übrigen auch nichts dafür konnte." scherzte er noch, aber ich sah in seinen Augen einen funken Besorgnis. "Wir haben uns wieder gezofft." brummte ich und starrte weiter auf mein Handy in der Hoffnung Kelly würde mir schreiben.

Without You - CrispyRob FF Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt