Lizamoore (Teen Wolf FF)

Chapter 70

Halleluja.
Ich und übernatürlich?
Es ist nicht das erste Mal das Scott oder Stiles diese Vermutung in meiner Gegenwart äußern und doch fühlt es sich in diesem Moment so an. Mein Herz rast und prallt schmerzhaft schnell gegen meine Rippen. Ich spüre das leichte Zittern meiner Finger, die immer wieder daran scheitern abstehende Hautfetzen festzuhalten. Stattdessen rutsche ich an der schwitzigen Haut ab und kann meine Konzentration nicht auf die Reisetasche vor mir richten. Ich habe noch nicht mal eine Idee wie ich in das Haus der Stilinski's und zurück in das Gästezimmer gelangt bin.

„Hey Virel," ertönt plötzlich eine ruhige Stimme, die die erdrückende Stille des Zimmers innerhalb Sekunden vertreibt. Erschrocken zucke ich unter dem neuen Klang zusammen und sofort schellt mein Blick zu der inzwischen geöffneten Türe. An dieser steht Scott und schenkt mir ein kleines Lächeln. Ich vermute, dass der Junge in Lederjacke mehrmals angeklopft, aufgrund meiner mentalen Abwesenheit jedoch keine Antwort bekommen hat. Sein unsicherer Blick zeigt jedenfalls, dass er sich nicht gerade wohl dabei fühlt einfach in das Zimmer zu treten.

„Du kannst ruhig reinkommen," sage ich an den Teenager gewandt und versuche mich in einem freundlichen Lächeln, „Schon etwas über das Zitat und meinen Großvater herausgefunden?"
Scott folgt meinem Angebot und tritt vollständig in das kleine Gästezimmer. Gleichzeitig legt sich ein entschuldigender Ausdruck auf sein Gesicht und langsam schüttelt er den Kopf. „Deaton sagt immer noch, dass er uns nicht weiterhelfen kann und Liam versucht gerade zum dritten Mal ein Mitglied von Satomi's Rudel zu erreichen und Stiles...," Scott unterbricht sich selbst in seinem Redefluss als er meinen fragenden Blick bemerkt. In derselben Sekunde scheint er zu realisieren, dass sein gerade ausgesprochener Satz noch mehr Fragen aufwirft. „Durch das Rudel von Satomi kennen wir das Mantra. Wir hoffen, dass sie uns vielleicht in der ganzen Sache weiterhelfen kann."

„Wirklich?"
Ich spüre wie schon diese kleine Information Hoffnung in mir aufkeimen lässt. Wärme steigt in mir auf und ich kann an Scotts Blick sehen, dass er genau diesen Hoffnungsschimmer in meinen Augen sieht. „Ja sie weiß unglaublich viel über das Übernatürliche," er nickt leicht, doch dann verfinstert sich sein Blick minimal, „aber wir glauben, dass sie mit ihrem Rudel untergetaucht ist. Zu Zeiten des Benefactors hätte sie fast alle von ihnen verloren." Ich schlucke schwer als der Teenager mir mit diesem Satz erneut die Hoffnung raubt. Etwas unsicher sinke ich in mich zusammen und starre auf meine Finger. Diese sehen genauso misshandelt aus, wie ich mich in diesem Moment fühle.

„Hey," Scotts Stimme ist unglaublich sanft und innerhalb weniger Sekunden lässt er sich neben mir nieder, „Selbst wenn wir Satomi nicht finden sollten, uns wird etwas anderes einfallen." Im selben Moment streckt der Teenager seine Hand aus und legt sie auf meine eigene. Seine warmen Finger umschließen meine kalte Haut mit einem sanften Druck und langsam hebe ich den Kopf, um den Jungen in die Augen zu sehen. In diesen schimmert dieses Selbstvertrauen und diese Hilfsbereitschaft, die mir schon so oft an ihm aufgefallen ist.

„Scott," ich schlucke schwer, „kann ich dich etwas fragen?" Ich versuche den Blickkontakt zu dem Jungen zu vermeiden und starre deshalb auf unsere Hände, die noch immer übereinander liegen. Ich fühle mich zwischen seinen warmen Finger geborgen und doch fange ich nervös damit an, auf meiner Unterlippe zu kauen. „Natürlich," beantwortet Scott ohne zu Zögern meine Frage und dieses Mal habe ich keine andere Wahl als ihm in die dunkelbraunen Augen zu schauen. „Wenn ich wirklich so bin wie," ich zögere kurz, „ihr. Was wird dann passieren wenn ich hier weg muss und in ein Pflegeheim oder zu einer neuen Familie komme." Ich starre den Jugendlichen leicht verzweifelt an, während ich das Ende von meinem Satz lautlos verschlucke. Ich schaffe das hier nicht alleine.