Chapter 86

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Flatternd öffne ich meine Augen und strecke mich ausgiebig

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Flatternd öffne ich meine Augen und strecke mich ausgiebig. Ich spüre wie der Stoff meines Shirts über die Kratzverletzung an meiner Hüfte streift und meine Muskeln die gezielte Streckung mit einem kurzen, wohltuenden Brennen gutheißen. Ich atme tief durch und denke zum ersten Mal nichts. Mein Kopf ist still. Keine Gedanken irren in meinem Kopf umher und die Kopfschmerzen sind auch verklungen. Ein Gefühl der Erleichterung durchfährt mich und motiviert schwinge ich mich aus dem Bett. Mein Körper fühlt sich jung und gesund an und zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit fühle ich mich tatsächlich ausgeschlafen.

„Du bist wach," begrüßt mich der Sheriff sichtlich überrascht als ich wenige Minuten später in der Küche auftauche. Ich nicke leicht und fahre durch meine langen Haare. „Geht es dir besser?" mischt sich nun auch Stiles ins Gespräch ein und dankbar lächele ich ihn an. „Ja. Die Tabletten haben tatsächlich geholfen." Auf dem Gesicht von Stiles bildet sich ein stolzes Lächeln und zufrieden sinkt er wenige Zentimeter mit seinem Körper zurück. Gleichzeitig macht er eine wegwerfende Handbewegung als wäre seine Hilfe kein Problem gewesen. Das lässt auch auf meinen Lippen ein kleines Lächeln entstehen.
Der Sheriff ist in der Zwischenzeit aufgestanden und ist jetzt gerade dabei die braunen Fallakten auf dem Esstisch einzusammeln. Sie sind mir in meiner guten Laune wohl entgangen, weshalb ich die Bewegungen des Sheriffs jetzt aufmerksam beobachte. Innerhalb weniger Sekunden hält er die drei Akten in den Händen und greift nach seiner Jacke.

„Ich muss ins Revier," sagt er anschließend an uns gewandt, auch wenn ich mir sicher bin, dass er seinen Satz vor allem an mich richtet. Seinem Sohn ist es sicherlich bekannt, dass er ungewöhnlich oft, aber auch unregelmäßig, zur Arbeit geht. Verstehend nicke ich Noah zu, sage jedoch nichts. „Ich habe dich übrigens für den gesamten Tag in der Schule entschuldigt."
Diesen Satz widmet er dieses Mal nur an mich und überrascht ziehe ich die Augenbrauen nach oben. „Warum?" frage ich etwas überrumpelt nach und klinge dabei unfreundlicher als gewollt. Der Sheriff, der schon fast aus der Tür ist, hält überrascht von meinem Einwand inne und dreht sich wieder zu mir und seinem Sohn zurück. Dass auch Stiles verwundert den Blick auf mich gerichtet hält, ignoriere ich geflissentlich. „Vielleicht weil ich denke, dass du eine Pause verdienst hast." Ich zwinge mir angesichts seiner Fürsorge ein dankbares Lächeln auf die Lippen, bevor ich Selbstbewusstsein vortäusche um den Sheriff die Wahrheit zu sagen.

„Ehrlich gesagt geht es mir schon viel besser."
Tatsächlich fühle ich nicht länger die Erschöpfung in meinen Muskeln und auch die Kopfschmerzen sind vorerst verschwunden. Auch wenn ich mir sicher bin, dass sie früher oder später zurückkommen werden. „Ich würde gerne gehen," spreche ich anschließend verunsichert weiter, nachdem der Sheriff meine Aussage kommentarlos aufnimmt. Dieser zieht angesichts meiner Worte überrascht die Augenbrauen nach oben und sichtbar überrumpelt lehnt er sich wieder etwas weiter in meine Richtung. „Bist du dir sicher?" fragt er sofort nach und als würde er meine Unsicherheit spüren, redet er weiter auf mich ein, „Alle würden es verstehen wenn du Zuhause bleiben würdest." Zustimmend nicke ich, bevor ich dem Sheriff jedoch ein selbstbewusstes „Ja ich bin mir sicher," entgegensetze. In diesem Moment kann ich mir sogar nichts schlimmeres vorstellen als den Morgen über allein Zuhause zu bleiben und mit meinen Gedanken allein zu sein.
Ich brauche eine Ablenkung und Schule klingt zur Abwechslung gar nicht mal so schlecht.

„Okay," der Sheriff wirkt etwas ratlos, „ich denke, wenn du es so möchtest...," den Rest von seinen Satz lässt er unausgesprochen in der Luft hängen, während er sich unsicher im Nacken kratzt. „Ich werde dann wohl in der Schule anrufen und Bescheid geben, dass du doch kommst," er schenkt mir ein halbherziges Lächeln, „Und ich würde wieder eine Streife vorbei schicken." Ich weiß dass diese Tatsache nicht verhandelbar ist, weshalb ich zustimmend nicke. Bisher hatte mich die Polizeistreife vor der Schule kaum gestört. Auch wenn es nicht gerade dazu beiträgt, die Aufmerksamkeit und Gerüchte der anderen Schüler zu minimieren.
„Danke Noah," sage ich mit einem sanften Lächeln und nicke dem älteren Mann dankbar zu. Es bedeutet mir viel, dass er auch auf meine Meinung hört und mich trotz seiner Sorge gehen lässt. Den ganzen Morgen untätig herumzusitzen würde mir und meinem
Körper nicht gut tun. „Kein Problem," er nickt mir ebenfalls kurz zu, „Hauptsache dir geht es gut." Er hebt zum Abschied kurz die Hand und möchte bereits aus dem Türrahmen verschwinden als ihm scheinbar noch etwas einfällt. Sein Körper taucht erneut im Raum auf und dieses Mal fixiert er erneut mich mit seinem freundlichen Blick.

„Ach ja und heute Abend ist das Lacrosse Spiel der High School," der Sheriff zuckt leicht mit den Schultern, „also ich werde auf jeden Fall hingehen und wenn du willst," erneut hebt er etwas unschlüssig seine Schultern als müsste er erst über seine Wortwahl nachdenken. Doch anstatt seinen, bereits begonnen, Satz fortzusetzen, wirft er ihn über den Haufen und formuliert seinen Vorschlag noch einmal neu: „Vielleicht möchtest du ja mitkommen." Er schenkt mir ein freundliches Lächeln, dass ich etwas dezenter erwidere. „Ja vielleicht," schiebe ich seine Idee mit einer wagen Antwort von mir, „Ich überlege es mir."
Dabei spüre ich eine Art kribbelnde Hemmung in meinem Bauch, als wäre die Entscheidung mitzukommen eine blöde Idee.

Denn schon jetzt sehe ich die Schüler vor mir die mein Auftauchen mit blöden Blicken und Sprüchen kommentieren werden und Eltern, die besorgt drei Plätze wegrutschen, nur um sicher zu gehen dass meine Tragödie nicht auf sie abfärbt.
Ich sehe die tobende Menge auf der Tribüne wenn ein Tor fällt und höre fast schon den ohrenbetäubend Jubeln. Meine Kopfschmerzen würden zurückkommen und in meiner Vorstellung sehe ich, wie sich meine Muskeln verkrampfen und sich meine Fingerkuppen in die Handflächen graben. Ich sehe die erfolgreichen Spieler auf dem Feld und ein gebrochenes Mädchen am Rand.

Vielleicht.
Vielleicht auch nicht.

„Stiles nimmst du sie mit?"
Die Stimme des Sheriffs reist mich aus meiner eigenen Vorstellung und unter den Worten zucke ich leicht zusammen. Jedoch entgehen sowohl Vater als auch Sohn meine schreckhafte Reaktion, weshalb sich mein Körper wieder minimal entspannt. „Klar," Stiles streckt seinem Vater zustimmend den Daumen entgegen, „Wir sind so gut wie unterwegs." Er nickt mir kurz zu und ich zwinge mich zu derselben Körperbewegung mit einem Lächeln auf den Lippen. Auch wenn mir schon gar nicht mehr so richtig nach Schule zu mute ist.

Lizamoore (Teen Wolf FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt