Chapter 79

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Am nächsten Morgen gehe ich Stiles und seinen Freunden so gut es geht aus dem Weg

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Am nächsten Morgen gehe ich Stiles und seinen Freunden so gut es geht aus dem Weg. Nur Liam und seinem Freund Mason sitze ich gezwungenermaßen gegenüber, wie beispielsweise im Chemieunterricht, in dem Liam mir sogar als Partner für ein Experiment zugeteilt wird. Jedoch kann ich mich auch während dieser Partnerarbeit nicht auf den Unterricht konzentrieren. Stattdessen ist mein Kopf voller Gedanken und ich kann keinen von ihnen zu fassen bekommen.

Vielleicht sollten wir ihr nicht vertrauen. Vielleicht solltet ihr das. Wir würden diesem Mädchen glauben. Oder doch nicht? Zeitlich gesehen wurde das Mädchen kurz vor Virels Einweisung ins Eichenhaus getötet. Zufall? Du gehörst ab sofort zu uns und wir retten jeden. Manche Menschen sind es nicht wert gerettet zu werden.

Meine rechte Hand streift gedankenverloren über meine linke Hüfte, unter der ich das dicke Heftpflaster spüre, dass ich auf die aufgekratzte Hautstelle geklebt habe. Unter dem Pflaster spüre ich ein leichtes Kribbeln, als würde dieselbe Stelle gleich wieder anfangen zu jucken. Ich spüre die Hitze im Klassenzimmer und die Wärme unter meiner Haut. Das Atmen fällt mir schwerer und ich spüre wie sich die Hitze tiefer in meinen Körper bohrt. Es gibt drei Dinge die nicht lange verborgen bleiben können. Die Sonne. Der Mond und die Wahrheit. Die Sonne, der Mond, die Wahrheit.

Die Wahrheit.

„Hast du was gesagt?" fragt Liam in diesem Moment überrascht nach und schaut verwundert auf. Bisher war er auf das Experiment vor sich konzentriert. Scheinbar habe ich mit mir selbst gesprochen. „Nein," antworte ich dem braunhaarigen Teenager hektisch und irgendetwas in meiner Stimme lässt ihn aufhorchen. Er schaut langsam von dem Reagenzglas vor sich auf und starrt mich dann von der Seite aus an.
Er weiß es.
„Was ist los?" fragt er mit einer wissenden Stimme und ich drücke meine rechte Hand fester auf meine Hüfte. Das Jucken wird stärker und ich kralle meine Finger fester gegen das Heftpflaster. „Nichts ich," Die Sonne. Der Mond. Die Wahrheit, „muss nur mal schnell aufs Klo." Ruckartig erhebe ich mich, sodass der Stuhl quietschend über den Boden schabt. Ich spüre Blicke auf mir, ignoriere sie jedoch. Ich fahre mir durch die Haare und spüre dabei meine schweißnasse Stirn. Ich werfe einen schnellen Blick durch das Zimmer, bevor ich mich in Bewegung setze. Mit hektischen Schritten stolpere ich aus dem Zimmer und schlage die Türe hinter mir fester zu als beabsichtigt.

Dann stehe ich endlich im Gang.
Leider ist es hier nicht weniger warm. Die Hitze klebt noch immer an meinem Körper und mir fällt es schwer zu atmen. Mit unsicheren Beinen stolpere ich den leeren Gang entlang und versuche dabei mit meinen zitternden Finger den Reisverschluss meiner Strickjacke zu fassen zu bekommen. Les souvenirs sont la clé pour l'âme. Als ich den Schieber endlich habe, brauche ich ein paar weitere Versuche um ihn beim Laufen bis zu meinem Bauchnabel zu ziehen. Unter meiner Jacke kommt ein T-Shirt zum Vorschein. Frische Luft strömt an den dünnen Stoff.  Trotzdem spüre ich noch immer die beklemmende Wärme. Sie schließt sich wie eine eiserne Faust um meine Rippen und drückt sie mit langsamer Präzision zusammen. Das Atmen fällt mir schwer.
Die Panik wirkt sich auf meine Beine aus. Unsicher laufe ich den Gang entlang und stolpere dabei mehr als einmal über meine eigenen Füße.

Die Sonne. Der Mond. Die Wahrheit.
Les souvenirs sont la clé pour l'âme.
Erinnerungen sind der Schlüssel zur Seele.

Endlich erreiche ich die Flügeltüre nach Draußen. Mit aller Kraft lehne ich mich dagegen. Die Doppeltüre fliegt auf. Kühle Luft strömt mir entgegen. Ich spüre den kalten Wind auf meiner Haut und tief atme ich durch. Die eisernen Ketten lösen sich von meiner Brust und zitternd stolpere ich nach Draußen auf den Pausenhof. Vielleicht sollten wir ihr nicht vertrauen.

Meine zitternden Finger streichen durch meine schweißnassen Haare und langsam lasse ich mich auf einer Bank einige Meter von dem Schuleingang entfernt nieder. Meine Beine geben nach und ich lande auf dem harten Holz. Meine Haare fallen mir ins Gesicht und ich spüre den kalten Wind, wie er über meine schweißnassen Haut fährt. Ich stütze meine Ellenbogen auf meinen wackeligen Oberschenkeln ab und bette für wenige Sekunden meinen Kopf in meinen zitternden Händen. Ich spüre den Druck hinter meinen Schläfen und das monotone Pochen hinter meiner Stirn. Ich werde meine Gedanken nicht los, bekomme aber auch keinen Brauchbaren zu fassen. Stattdessen wiederholen sich immer dieselben Sätze und Wörter in meinen Kopf. Die Sonne. Der Mond. Die Wahrheit. Meine Finger krallen sich in meine Haare und ich schließe meine Augen. Das schmerzhafte Pochen wird stärker und ich spüre wie sich der Druck hinter meiner Stirn ausbreitet. Les souvenirs sont la clé pour l'âme.

„Hey," die unsichere Stimme ertönt direkt neben mir und erschrocken schaue ich auf. Liam steht vor der Bank und schaut besorgt auf mich herab. Ich lasse meinen Blick über den restlichen Pausenhof schweifen. Jedoch sind wir bisher die einzigen Schüler auf dem großen Platz. Liam muss mir also aus dem Unterricht gefolgt sein und uns bleiben noch ein paar Minuten Ruhe, bevor die nächste Pause hunderte von Schülern nach draußen tragen wird. „Hey," erwidere ich jetzt murmelnd seine Begrüßung und fange damit an, mit zwei Fingern meine schmerzenden Schläfen zu massieren. Trotzdem versuche ich aus dem Augenwinkel den Teenager im Blick zu behalten. Dieser lässt sich jetzt ungefragt neben mir nieder und mustert mich mit einem besorgten Blick.

„Wie geht es dir?"

Ich höre auf meine schmerzende Stirn zu massieren und schaue den Jungen stattdessen direkt an. Ich weiß, dass er mit seiner Frage auf meine plötzliche Flucht aus dem Klassenzimmer anspielt, bin jedoch unsicher, wie viel ich von meinem momentanen Gesundheitszustand preis geben soll. Ich fahre mir unschlüssig durch die Haare, bevor ich leicht mit den Schultern zucke und meine Augen auf den dunkelhaarigen Teenager richte: „Um ehrlich zu sein? Ich habe keine Ahnung." „Was ist da drinne passiert? Was ist da drinne mit dir passiert?" Liam spricht mit einer ansteckenden Ruhe und seine blauen Augen geben mir die Illusion ihm vertrauen zu können. Also räuspere ich mich und versuche das Geschehne in Worte zu fassen.

„Seit gestern scheine ich keinen klaren Gedanken mehr fassen zu können. Ich habe so viele," verzweifelt versuche ich nach dem richtigen Wort zu suchen, „Gedanken in meinem Kopf aber sie alle scheinen zusammen zu kleben. Es fühlt sich so an als würde ich verrückt werden."

„Hey," Liams Stimme ist plötzlich unglaublich sanft und bevor ich verstehen kann, was gerade passiert, hat er bereits meine zitternde Hand ergriffen, „Du bist nicht verrückt!" Er spricht mit einer solchen Bestimmtheit, dass ich ihm tatsächlich glauben schenken kann und selbst das leichte Lächeln auf seinen Lippen ist ansteckend. Auch wenn es für meine Lippen noch nicht ganz reicht. „Danke Liam," ich spüre seine warme Haut auf meiner und übe etwas Druck auf seine Hand aus. Dann werfe ich ihm einen ehrlich dankbaren Blick zu und bemerke, dass zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit mein Kopf leer ist.

Endlich kann ich einen Gedanken zu Fassen bekommen.
Erleichtert atme ich aus und schließe für wenige Sekunden meine Augen.
„Warum tust du das?"
Liams Stimme dringt nur langsam zu mir durch. Lauter jedoch ist die weibliche Stimme in meinem Kopf. Die Stimme die vertraut und fremd zugleich klingt. Innerhalb weniger Sekunden übertönt sie die Worte von Liam und füllt meinen, bis dahin, gedankenlosen Kopf. Doch so schnell wie die Stimme und ihre Frage meinen Kopf füllt, reist sie mich auch aus meiner kurzzeitigen Erleichtertung. Ein stechender Schmerz durchfährt meinen Körper. Ich verkrampfe mich. Meine Muskeln spannen sich unkontrolliert an. Ich verliere den Half. Falle nach vorne. Ich höre Liam neben mir überrascht nach Luft schnappen. Jedoch dringen noch nicht einmal seine besorgten Worte zu mir durch.

Stattdessen sehe ich den Boden näher kommen. Ich spüre das Adrenalin in meinem Körper. Die Angst. Den Hass. Ich spüre wie sich meine Hände ausstrecken, um meinen Sturz instinktiv abzufangen. Ich spüre den stechenden Schmerz in meinem Kopf und mein rasendes Herz. Doch allen voran höre ich die weibliche Stimme in meinem Unterbewusstsein.

„Weil ich es verdiene. Ich habe das Recht zu leben. Zu überleben,"

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Das und das nächste Kapitel haben finde ich nicht so wirklich Qualität 😖 tut mir leid pals aber ich habe diese Stelle schon zig mal überarbeitet und das ist das Beste das ich momentan hinbekomme. Hoffentlich ist es trotzdem lesbar. Das nächste Kapitel kommt vielleicht morgen schon.

Lg CoolerBenutzername
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Lizamoore (Teen Wolf FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt