Chapter 87

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„Ich hole dich später wieder hier ab," verabschiedet sich Stiles und schenkt mir dabei ein freundliches Lächeln

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„Ich hole dich später wieder hier ab," verabschiedet sich Stiles und schenkt mir dabei ein freundliches Lächeln. Noch stehen wir gemeinsam vor der breiten Eingangstüre der Schule, auch wenn der Unterricht bereits in fünf Minuten beginnt. Ich weiß, dass Stiles in den rechten Flügel muss, während ich jetzt in einem Klassenzimmer des linken Flügels Unterricht habe. Deshalb nicke ich dem Teenager kurz zu und erwidere seine Verabschiedung mit einer flüchtigen Handbewegung. Dann drückt Stiles die Eingangstüre auf, lässt mich zuerst eintreten und als ich mich noch ein letztes Mal zu ihm umdrehen möchte, ist er bereits verschwunden. Das letzte was ich von ihm sehe ist sein schwarzer Schulrucksack, der in diesem Moment hinter der Reihe an blauen Schließfächern verschwindet. Etwas unschlüssig schaue ich dem Teenager nach, während ich weiterhin bewegungslos im Gang stehe.

„Hey Virel," werde ich jedoch schon nach wenige Sekunden begrüßt und überrascht fahre ich zu dem Sprecher herum. Es ist, wie eigentlich zu erwarten, Liam, in Begleitung seines besten Freundes. Für wenige Sekunden entgleitet mir sein Namen, doch als der dunkelhäutige Teenager mich breit anlächelt, fällt mir sein Name wieder ein.
Mason.
„Hey," erwidere ich die freundliche Begrüßung und versuche das breite Lächeln von Mason zu kopieren. Dabei spüre ich schon an der Spannung meiner Wagenmuskulatur, dass mein Lächeln weder so breit, noch so echt ist. „Wir haben jetzt Geschichte," informiert mich Liam und wirft einen demonstrativen Blick zu dem linken Gang, der wohl zu unserem Klassenzimmer führt. Ich möchte gerade etwas einwenden, als mir Mason hektisch ins Wort fällt: „Oh da ist Oliver," er wackelt kurz mit den Augenbrauen, „Ich muss ihn nochmal schnell was fragen." Er grinst verschmitzt und hat sich bereits zum Gehen gewandt, als er sich noch einmal zu uns umdreht: „Ihr könnt ruhig schon einmal vorgehen."

Dann ist auch Mason in der Menge an Schüler verschwunden und irgendwie hoffe ich, dass wenigstens Liam noch an meiner Seite bleibt. Das Selbstvertrauen von heute morgen schwindet langsam, auch dank den neugierigen Blicken meiner Mitschüler.
Denn in der Zwischenzeit hat es sich natürlich rumgesprochen, dass ich im Unterricht oft emotionale Zusammenbrüche habe oder unentschuldigt fehle - und das meine ganze Familie ermordet wurde und der Polizeischutz vor der Schule nur mir gilt, hilft auch nicht gerade dabei die Gerüchte etwas einzudämmen.

„Also...," Liam wirkt etwas unschlüssig, „dir scheint es besser zu gehen." Als Antwort auf diese fragliche Feststellung nicke ich kurz und setze mich anschließend gleichzeitig mit dem Teenager in Bewegung. Gemeinsam steuern wir den linken Gebäudeflügel an, dessen Gänge sich in den letzten Minuten gefüllt haben. „Wie fühlst du dich nach...gestern?" fragt Liam jetzt schüchtern lächelnd und seine Unsicherheit lässt mein Herz etwas schneller schlagen. Ich richte meinen Blick auf den Boden, sodass mir meine Haare schützend ins Gesicht fallen, bevor ich ein leises Gut vor mich hin nuschele. Plötzlich ist es mir peinlich dass der Teenager das Gefühl zu haben scheint, meinen Gemütszustand, aufgrund meines gestrigen Zusammenbruchs, zu erfragen, was auch die Hitze in meinen Wangen beweist. Ich spüre wie mir das Blut in den Kopf rauscht und sich meine Backen verräterisch rot färben. Zur selben Zeit wandert meine Hand unterbewusst zu meiner Hüfte, an der sich ein leichtes Pulsieren bemerkbar macht.

Doch plötzlich umfasst Liam mein Handgelenk und bevor ich reagieren kann, hat er mich widerstandslos in einen Raum gezogen. Vor Überraschung quietsche ich leise auf und stolpere fast noch über meine eigenen Füße. Nur Liam's fester Griff hindern meinen Körper daran das Gleichgewicht zu verlieren.
„Was war denn das?" frage ich überrascht und schaue mich etwas verwundert um. Ich und Liam stehen nicht länger im Gang, sondern in einem leeren Klassenzimmer. Irgendetwas sagt mir, dass es jedoch nicht das Zimmer ist, in dem wir in diesem Moment sein sollten. Deshalb richte ich meinen Blick zurück auf Liam, der jetzt ohne ein Lächeln vor mir steht.

„Du verheimlichst uns etwas," bemerkt der Teenager jetzt und mustert mich mit einem eindringlichen Blick. Das helle Blau seiner Augen bohrt sich in meinen Kopf und sein wissender Blick lässt einen kalten Schauer über meinen Rücken laufen. Der Junge mustert mich so, als würde er spüren können, dass ich nicht ganz ehrlich zu ihnen bin...und das macht mir aus irgendeinem Grund Angst.
„Nein," widerspreche ich ihm deshalb sofort und ziehe meine Handgelenk mit einer schnellen Bewegung aus seinem Griff. Automatisch verschränken sich meine Arme vor der Brust und möglichst unschuldig versuche ich den Teenager vor mir zu mustern. Jedoch spüre ich das verräterische Pulsieren an meiner Hüfte jetzt ganz deutlich und auch der Schweißfilm auf meiner Stirn fängt an mich zu verraten. Liam's Blick liegt noch immer wissend auf mir und ich habe das Gefühl, dass er nach meiner Lüge noch intensiver wird. Ich halte seinen Blick genau 10 Sekunden stand, dann halte ich es nicht mehr aus.

„Na gut."
Meine gerade noch abwehrende Haltung fällt in sich zusammen und meine Arme hängen kraftlos neben meinem Körper, „Vielleicht war ich nicht immer ganz ehrlich zu euch." Nervös fange ich damit an auf meiner Unterlippe zu beißen, während meine rechte Hand automatisch zu meiner linken Hüfte fährt und sich dort verunsichert auf die Kratzverletzung legt.
„Du weißt, dass wir dir nur helfen wollen," sagt Liam jetzt ebenfalls leicht verunsichert und obwohl sein Satz wohl eine Feststellung sein sollen, klingen seine Worte fraglich. Deshalb nicke ich schnell. Ich weiß das die Jugendlichen mir helfen wollen - es bereits tun und trotzdem konnte ich mich noch nicht dazu überwinden komplett ehrlich zu ihnen zu sein. „Ich weiß," gebe ich jetzt schulterzuckend zu und kralle die Finger meiner linken Hand fest in den Stoff meiner Jeans.

Ich richte meinen Blick unsicher auf Liam, der geduldig darauf zu warten scheint, dass ich weiterspreche. Doch eigentlich war nie geplant mehr als dieses Ich weiß zu sagen. Deshalb verharren wir mehrere Sekunden schweigend gegenüber. Liam's blaue Augen bohren sich in meine und ich spüre das verräterische Pulsieren an meiner Hüfte. Meine Finger krallen sich fester in meine Hose, bis ich meine Fingerkuppen schmerzhaft fest auf meiner Haut spüre. Mein Herz schlägt etwas schneller als gewöhnlich und verunsichert schlucke ich den Kloß in meinem Hals herunter. Dann räuspert sich Liam und durchbricht endlich die erdrückende Stille.

„Ich verstehe ja, dass du dem Sheriff oder meinem Dad nicht alles erzählen kannst," ich brauche wenige Sekunden um zu realisieren, dass Liam's Vater Doktor Geyer ist, „aber  stoße nicht auch noch deine Freunde von dir."
Der Teenager tritt einen Schritt nach hinten und weicht somit von mir. Seine Augen wenden sich von mir ab und ich kann nicht anders als den Jungen vor mir schweigend zu mustern. Bisher hatte ich ihm und seinen Freunden so einiges verschwiegen. Erst meinen eigenen Tod, dann die Erinnerungen an die Scherbe und meinen Vater, meine Kratzverletzung an der Hüfte und, gestern, die Einbildung von Emil Ghar.
Doch jetzt, wo ich vor Liam stehe und er mich fast schon enttäuscht mustert, habe ich plötzlich das Gefühl es seie der richtige Moment um wenigstens ihm alles zu erzählen.

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Ich wünsche euch allen für morgen schon einmal einen guten Start in die neue Woche. Würde mich über ein paar Kommentare und Votes freuen, denn diese Geschichte kommt langsam zum Ende und das deprimiert mich ganz dezent 😅☀️

Lg CoolerBenutzername
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Lizamoore (Teen Wolf FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt