Kapitel 40 - Ryder's Sicht.

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Ryder’s Sicht. 

Es war alles schwieriger seitdem Kathe ausgezogen ist. Es tat so weh zu wissen, dass ich nicht der Einzige war der sie so sehen durfte, der sie so berühren konnte. Das sie mich so hintergangen hat, Alkohol hin oder her. Die Bilder sah ich mir nun wieder an, so wie beinahe jeden Tag und jede Stunde, doch weinte nicht. Die Tränen sind mir bereits vor vielen Tagen ausgegangen. 

Nachdem Kathe weg war, hatte ich alles in dieser Wohnung zerbrochen das es gab. Ich habe alles bis zur kleinen Detail ruiniert, indem ich einfach mein Temperament und den Verlust von Kathe nicht ertragen habe. Das Wetter beschrieb für eine lange Zeit genau meine Gefühle. Düster, kalt und regnerisch. 

Düster, weil ich nur noch Stunden lang im dunkeln Zimmer saß und nachdachte. Kalt, weil ich mich noch sie leer und frostig von Innen gefüllt habe, obwohl ich mich in einem erwärmten Raum befand. Und regnerisch weil ich immer wieder und wieder weinte ohne zu wissen wann es aufhört. 

Es ist beinahe 3 Wochen her, dass ich Kathe wütend angeschrien und dort stehen gelassen hatte. Ihr hättet die Angst in ihren Augen sehen sollen damals…

Jedes Mal wenn ich an die Szenen dachte, schmerzte mein Herz. Es blutete und schmerzte wie wild, doch ich konnte nicht einfach zu ihr zurück. Nicht nachdem sie mir das angetan hatte. Zuerst hatte sie versucht mit mir zu reden am nächsten Tag, mir Dinge zu erklären, aber wie sollte ich zuhören? Eigentlich habe ich sie nur weggeschickt, weil ich Angst hatte, ich könnte ihr wieder wehtun. 

Die Bilder…ich wollte wirklich wissen was dies zu bedeuten hatte. Ich wollte von ihr hören, dass es nicht so war wie es aussah, doch als ich dann Nachhause kam und ich ihn in Boxershorts gesehen hatte und sie nur in ein Bademantel, zerbrach mir das Herz erneut. Es war, als hätte ich die kleinen Stücken meines Herzens aufgehoben nachdem ich die Bilder gesehen habe und hätte sie vorsichtig in der Hand gehalten in der Hoffnung das Kathe sie wieder zusammenfügt und mir alles erklärt. 

Doch als ich dann ankam und die beiden sah, ließ ich die Stückchen fallen und hob sie nicht wieder auf. Tut mir Leid, besser kann ich meine Gedanken grade nicht beschreiben.

Nach der Arbeit ging ich immer gleich Nachhause und sperrte mich im Penthouse ein ohne irgendjemanden reinzulassen. 

Doch heute erwartete mich eine Überraschung und meine Mutter besuchte mich im Büro.

“Schicken Sie sie rein.“ meine Stimme war schwacher, als normalerweise, das merkte sogar ich, aber ich versuchte vor meinen Angestellten nicht zu viel von meinem derzeitigen Herzproblem zu zeigen. Oder das ich Tag für Tag mehr litt. Die Tür schwang erneut auf und meine Mutter kam mit einem breiten Lächeln rein, doch als sie mich sah, fiel ihr Lächeln augenblicklich.

“Willst du darüber sprechen?“ war das Erste was sie zu mir sagte und ich war verblüfft, wie schnell sie mich durchschaut hatte. Wahrscheinlich war es aber nicht schwer zu merken, dass irgendwas nicht stimmte. Ich sah nur noch aus wie eine lebendige Leiche. 

“Nein.“ mein Ton brach ab und sie breitete ihre Arme nach mir aus, bevor sie mich fest an sich drückte. Es tat gut, aber ich fühlte mich immer noch eiskalt und leer von Innen.“Geht es um Kathe?“ sie flüsterte, wahrscheinlich wusste sie genau wie ich auf Probleme reagierte. Mit Wut. 

Da ich kein Wort rausbrachte, nickte ich einfach und hoffte sie hätte es gespürt.“Was ist passiert mein Schatz?“ sie ließ mich los und starrte mit ihren hellbraunen Augen direkt in meine. Ihr Blick war eindringlich, aber auch besorgt und liebevoll, also seufzte ich leicht und begann ihr alles zu erzählen. 

Als ich meine Rede beendet hatte, war ich kurz davor wieder in Tränen auszubrechen, aber ich beherrschte mich. Es war nicht angemessen jetzt zu weinen, auch wenn ich nichts lieber getan hätte als mich in irgendeinem dunklen Zimmer einzusperren und laut los zu weinen.

“Wie hieß der junge Mann nochmal?“ sie klang interessiert und hoch konzentriert, man konnte deutlich vorstellen wie sich die Räder in ihrem Gehirn drehten vor Anstrengung.“Nate. Seinen ganzen Namen weiß ich nicht und ehrlich gesagt, will ich es gar nicht wissen.“ ich ballte meine Hände zur Fäusten und spannte mein Unterkiefer an, da mich der Gedanke an diesem Typen einfach wütend machte.

“Ist schon gut mein Schatz. Tust du mir ein Gefallen? Rede mit Kathe.“ ich war erstaunt. Was hatte sie da grade gesagt?

“Was?“

“Ich weiß, es hört sich merkwürdig an, aber ich habe das Gefühl, dass sie es wirklich erklären kann, also bitte geh einfach zu ihr und hör ihr zu. In Ordnung?“ sie legte eine Hand auf meinen Arm und sah mich hoffnungsvoll an, doch ich war zu verwirrt. Wieso sollte ich mich mit ihr reden?“Mom. Was ist hier los?“ fragte ich und sie seufzte.“Ich bin mir nicht sicher. Geh einfach und rede mit Kathe, okay?“ ich hatte meine Mutter noch nie so verzweifelt oder aufdränglich gesehen. Auch wenn alle Gehirnzellen widersprachen, konnte ich meine Mutter nichts abschlagen.“In Ordnung. Ich rede mit ihr.“ 

Love me Badboy.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt