Kapitel 42 - Ein Schock.

42.5K 2K 122
                                    

Ryder’s Sicht.

Im College fand ich sie nicht, aber ein Junge sagte mir ich würde sie in einem Loft in der OxfordStreet finden, was gar nicht weit weg war von ihrem College. Also fuhr ich dort hin, obwohl ich zuerst bei meinem Stiefvater anhalten musste und mit ihm mehrere Geschäfte besprechen musste, das heißt ich kam nur gegen halb 8 bei ihr an. Ich war aufgeregt, ich war beinahe schon panisch und es fühlte sich komisch an die Treppen raufzugehen. Sollte ich mich freuen? Oder weinen? Sollte ich aufgeregt sein oder Angst haben? Ich hatte keine Ahnung. 

Und dann stand ich vor ihrer Wohnungstür. Sie war braun und aus einer billigen Holzart mit einem verrosteten gold lackierten Türgriff, aber ich betrachtete die Tür nur deshalb so genau, weil ich tatsächlich Angst hatte reinzugehen. Was würde sie denken? Was würde ich denken? Was wenn sie nicht alleine ist? Das würde ich nicht durchstehen.

“Ryder?“ meine Augen weiteten sich vor Schock und ich starrte immer noch auf die braune Tür, obwohl ich wusste, dass sie nicht weit entfernt stand. Ihre Stimme brachte mich dazu all die Dinge zu vergessen die passiert sind und zu ihr rüber zu schauen, doch als ich sie dort stehen sah, schnappte ich nach Luft. 

Sie war bis zu den Knochen durchgenässt, sie war barfuß, ihre Haare waren zerzaust und Wasser tröpfelte aus den Enden ihre Haare. Sie hatte Augenschwellungen und große Augenringe, doch was mich am meisten erstaunt hatte war ihre Figur. 

Ihre Arme und Beine wurden viel dünner, ungefähr so als hätte sie schon seit Wochen nichts gegessen und ich befürchtete, dass das sogar stimmte. Ihre Schlüsselbeine waren deutlich sichtbar, ihre Wangenknochen stachen mehr raus, denn je zuvor und sie zitterte am ganzen Körper. Als ich wieder ihre Augen betrachtete, strömten Tränen aus ihr heraus und sie biss sich verzweifelt in ihre Lippe, solange bis es schließlich blutete. Komisch, das machte sie sonst nie. 

Meine Instinkte schlugen zu und ich zog meine Jacke mit einer Bewegung aus, bis ich es ihr über die Schulter breitete. So nah an ihr zu stehen und ihre bläulichen Augen zu sehen die direkt in meine starrten…es machte mich weich und mehr verletzbar denn je..“B-bist…bist du wirklich hier?“ es brach mir das Herz als sie langsam ihre Hand nach mir ausstreckte in der Angst ich würde mich gleich in Luft auflösen, wenn sie mich nicht berührt. Langsam streifte sie mit einer Hand über meinen Bauch und entzog es auch gleich wieder, als sie wusste, dass ich tatsächlich da stand. 

“W-willst du dein T-shirt zurück haben?“ sie zitterte immer noch und ich bemerkte, dass sie nur in meinem langen T-shirt da stand. Mein Herz schwoll an. Diese starke Persönlichkeit, wirkte jetzt so zerbrechlich, dass ich Angst hatte ich könnte sie zerbrechen mit einer Berührung. 

Schnell legte ich meine Arme um sie und zog sie so nah es ging an mir, doch achtete auch drauf ihr nicht weh zu tun. Es war mir egal, dass ich auch nass wurde oder was passiert ist, aber ich musste sie im Arm halten. Sie war eiskalt. 

Ich fühlte wie sie ihre eingefrorenen Finger unter mein T-shirt schlüpfte und sie an meinem Bauch wärmte, was dazu folgte, dass es mein Herz erwärmte und ich sie nur noch enger an mich drückte. Wie lange hatte sie im Regen gestanden? Sie hatte nicht gegessen? Eindeutig nicht.“Verschwindest du..gleich wieder?“ hörte ich sie flüstern, während es mir vorkam als würde sie meinen Duft einatmen und ich fing an ihre nassen Haare zu streicheln.“Nein. Ich werde bleiben und dir zuhören.“ 

Love me Badboy.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt