Kapitel 51 - Bis ich es sah.

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“Ich glaube kaum, dass es eine gute Idee wäre sie zu heiraten. Zumindest nicht jetzt.“ sagte ich seufzend und setzte mich zurück auf die Couch wo Jane bereits schmollte.“Warum nicht?“ 

“Wir sind noch viel zu jung.“ sie rollte ihre Augen und schlug mir auf die Schulter, worauf ich ein lautes ‚au‘ murmelte.“Alter hat nichts damit zu tun, deine Eltern wollen sowieso das du früh heiratest, schon vergessen? Die Leute sollen sehen, dass Ryder Black eine Frau an seiner Seite hat.“ ich zog meine Augenbrauen zusammen und sah auf den Boden, bevor ich den nächsten Argument nannte.

“Aber ihre Eltern wollen nicht, dass sie früh heiratet.“ erklärte ich, doch sie schüttelte wieder ihr Kopf und ich bekam wieder einen Schlag auf meine Schulter.“Ihre Eltern werden es akzeptieren.“ 

“Wir kennen uns noch nicht lange genug, es wäre zu früh.“ ich bekam wieder einen Schlag auf meiner Schulter.“Jane! Hör auf mich zu schlagen, dass tut verdammt weh!“ beschwerte ich mich, doch anstatt sich zu entschuldigen, rollte sie einfach wieder mit ihren Augen.“Ihr kennt euch schon seit der Highschool, also schon sehr viele Jahre und auch wenn ihr die ersten paar Jahre nicht miteinander geredet habt, ihr kennt euch mindestens 3-4 Jahre so richtig.“ 

“Aber was wenn ich noch wichtige Dinge gibt die ich nicht über sie weiß?“ gerade als sie wieder versuchte meinen Arm zu schlagen, spannte ich meine Schulter an, damit es mir nicht so wehtut. Scheiße, die Frau schlägt wie ein Boxer.“Was willst du denn noch alles über sie erfahren? Wie schnell die Pisse aus ihrer Vagina fließt? Glaub ich kaum.“ 

“Das war ekelhaft, ich hoffe du weißt das.“ sie seufzte nur und stand auf, während sie mich mit sich zog.“Hör zu, ich weiß, dass du denkst, dass es ein viel zu großer Schritt wäre für euch und du machst dir Sorgen. Aber es gibt nicht mehr Dinge die du über sie erfahren könntest, als du jetzt schon weißt und ich bin mir sicher, selbst wenn es was gebe, würdest du sie immer noch unendlich lieben. Deine Familie will das du heiratest und das weißt du, je früher desto besser.“ 

“Aber was wenn sie sich irgendwie unangenehm fühlt oder denkt, dass es viel zu überstürzt ist? Vielleicht denkt sie, ich will sie in die Ecke zwingen oder sowas.“ sie sah mich verwirrt an und legte dann eine Hand auf meine Schulter.“Du redest so einen Schwachsinn manchmal.“ 

“Aber heiraten? Wirklich? Ich mein, ich bin glücklich und sie auch. Warum was ändern?“ 

“Also willst du sie nicht heiraten?“ 

“Nein, darum gehts nicht..es ist nur..“ ich fuhr mir verzweifelt durch die Haare, da ich meine Wörter nicht fand und guckte auf den Boden.“Es ist nur was?“ hackte sie weiter nach, als ich nicht antwortete und ich seufzte.“Ich hätte viel zu viel Angst. Sie und ich…das ist ein einziges Chaos, aber wir sind glücklich.“ 

“Hast du Angst, dass sie dir nein sagt?“ ich schüttelte mein Kopf und setzte mich wieder. Sie ebenso. Dieses ganze Aufstehen, Hinsetzen nervt mich langsam echt.“Nein, nein, ich glaube nicht, dass sie das tuen würde. Aber ich habe Angst, dass sich Dinge vielleicht zwischen uns ändern nach der Hochzeit. Vielleicht..ich weiß auch nicht..“ ganz ehrlich, ich hatte mehr als nur Angst vor diesem Schritt. Ja ich weiß, sie und ich waren glücklich und wir haben viel Scheiße zusammen durchgestanden, aber was wenn das nach der Heirat nicht mehr so sein sollte? 

“Weißt du, ich will, dass jeder weiß, dass sie meine Frau ist. Ich möchte sie glücklich machen und alles, aber ich habe auch Angst, weil eine Heirat so viel Verantwortung bedeutet.“ 

“Nein, tut es nicht.“ antwortete sie und sofort blickte ich rauf in ihre blauen Augen. Ihr Blick war sanft und warm, fast schon herzerwärmend und ich konnte die sehen, dass sie jedes Wort ernst meinte, dass sie bis jetzt gesagt hatte.“Eine Heirat bedeutet keine Verantwortung. Ihr seid immer noch ihr, nur habt ihr auch jetzt einen Namen. Mann und Frau. Was würde sich ändern Ryder? Wovor hast du solche Angst?“ 

“Ich habe Angst sie zu verlieren. Ich habe Angst, dass sie eines Tages aufwacht und mich nicht mehr will, denn warum sollte sie mich schon wollen? Ich bin ein Junge mit wenig Zeit und einer Scheißfamilienverhältniss, einer schlechten Vergangenheit und vielen Verantwortungen, warum sollte sie für immer an meiner Seite bleiben wollen? Und wenn der Tag kommt an dem sie sich dafür entscheidet, will ich nicht—“

“Du redest so eine Scheiße!“ spuckte sie plötzlich und ich sah sie mit rätselhaften Augen an.“Glaubst du tatsächlich so von dir?“ und dann. Ohne Vorwarnung. Ohne Gerde. Haute sie mir eine runter. Während ich die stechenden Schmerzen in meiner Wange spürte und meine Augen sich um das dreifache weiteten, könnte ich nicht klar denken. 

“Du bist ganz und gar nicht das, hast du verstanden!? Du bist ein toller Mensch, der sich immer darum kümmert was für andere gut ist und du bist immer für Menschen da! Du versuchst manchmal zwar scheiße zu sein um andere von dir wegzudrücken, aber du hast ein Herz aus Gold! Keiner hat eine schöne Vergangenheit und nur wegen deiner Vergangenheit, bist du kein schlechter Mensch! Obwohl du reich bist, bist du ein bodenständiger Mann und wenn das Menschen nicht sehen, sind sie entweder blind oder gestört!“ ich konnte nicht reden, kein Wort wollte rauskommen, ich sah nur wie ihre wütenden Augen mich verletzt anstarrten und wie sich ihr Brustkorb schnell rauf und ab bewegte. 

“Glaubst du sie hätte 2 Jahre auf dich gewartet, wenn sie nicht so von dir denken würde? Wenn du noch warten möchtest, dann ist das okay. Aber es soll kein Grund sein, dass du denkst sie würde dich irgendwann mal verlassen, weil du nicht gut genug bist.“ und so saßen wir da. In Stille und in Gedanken verloren, aber immer noch auf einander konzentriert. 

“I-ich weiß nicht Jane..“ sie schloss ihre Augen und atmete ein paar Mal tief durch um ihre Wut zu senken.“In Ordnung.“ sagte sie nach ein paar Minuten der Stille und stand dann auf, bevor sie ihre Jacke und ihre Tasche vom Couch nahm.“Dann gehe ich jetzt und du denkst über alles nach. Selbst wenn du es nicht tust, ich glaube es ist das Beste wenn ich dich jetzt erstmal alleine lasse.“ sie umarmte mich noch einmal und ging dann mit einem Lächeln aus der Tür. 

So eine Scheiße.

Lange habe ich darüber nachgedacht und als ich mich wieder auf meine Arbeit konzentrieren wollte, konnte ich es einfach nicht mehr. Kaum kommt die Verrückte wieder schon habe ich tausende von Gefühlen und Gedanken mit denen ich nicht klar komme. Was sollte das ganze eigentlich? Ich habe nicht über Heirat nachgedacht, ich wollte noch nicht in eine Ehe gezwungen werden nur weil meine Eltern es wollen. 

Du willst es aber auch. Und es ist nicht irgendein Mädchen, sondern Katherine. 

Ach, verdammt nochmal. 

Schnell nahm ich meine Jacke und zog es an, bevor ich aus meinem Büro ging und mich Becky fragend ansah.“Ich dachte Sie gehen erst in 2 Stunden Mr.Black?“ sie stand auf und ich zeigte ihr, dass sie sich wieder hinsetzen könnte. Erstmal musste ich mich beruhigen und frische Luft schnappen, ich konnte mich nicht einfach so auf meine Arbeit konzentrieren. 

“N-nein, Becky bleiben Sie sitzen. Alles gut, ich gehe nur für ein Spaziergang und dann komme ich wieder. Würden Sie mir daweil die Unterlagen von ehm..Mr…Mr..“ ich fuhr mir durch die Haare und atmete tief durch. Ich war so zerstreut, dass ich nicht einmal den Namen von dem wichtigsten Geschäftsmann für diese Firma erinnerte.“Für Mr.Grey?“ ich nickte heftig und machte mich dann auf den Weg. 

Es war kühl draußen und es tat gut zu spüren wie der Wind durch meine Haare fuhr und er mich erzittern ließ. Die Straßen waren voll und laut, aber trotzdem blendete ich alles aus, denn das Einzige woran ich nun denken konnte, war Katherine und dieses blöde Thema von Heiraten. Wir brauchen nicht zu heiraten, wir sind glücklich, wir sind okay so wie wir sind…das dachte ich mir zumindest bis…

Bis ich es sah.

Love me Badboy.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt