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Die Musik drehte ich noch leiser, als die Stimmung in diesem Raum sich wendete.
Nach den letzten Worten von Taeyong, schien er nun immer nervöser zu werden, aus einem unerklärlichen Grund.
Weder hatte ich ihm etwas angetan, noch wollte ich ihn in unangenehme Situationen verleiten.

,,Weil du es wegen deinem Job machen musstest?"
Er nickte.
Es brauchte keine weiteren Worte, um diese Situation zu verstehen und wäre ich nicht so unfassbar betrunken gewesen, dann hätte mein Kopf mir deutlich gemacht, dass wir nur Freunde waren.

Vielleicht mochte ich etwas zu jung für den ausgewachsenen Mann mit dem kastanienbraunen Haar sein oder auch zu elendig, aufgrund meines, nicht mal drei stelligen Kontos.
Aber seine feinfühlige, beschützende und männliche Art, hatte es mir viel zu sehr angetan.

,,Dann", räusperte ich mich und rückte näher an den Älteren, der aber schon ohne Worte seine Arme um mich gelegt hatte und so über mich bestimmen konnte.
Zeitgefühl, völlig verloren.
Wahrscheinlich starrten wir uns stundenlang an, kamen nur Schritt für Schritt näher, jedoch konnte ich nicht verneinen, wie sehr es mir gefiel.
Erst als sein Atem bereits meine, vom Alkohol völlig vertrockneten und eingefärbten Lippen streifte, (Wir hatten uns vorher noch prächtig mit Taeyongs guten Wein vergnügt.) blieb die Zeit endgültig stehen.
Flimmern zog durch meinen ganzen Körper, ein tonloses knistern und kribbeln, als hättest du zu lange auf deinem Unterarm gelegen, dass er eingeschlafen war.
So ein Gefühl durchlief jede Ader meiner Figur und ich hätte mich schlagen können, dieses Erlebnis nicht im nüchternen Zustand gemacht zu haben.

Der Geschmack seiner Lippen traf auf meine und vermischte sich gleich zu einer alkoholischen Explosion.
Anfangs vorsichtig versuchte er sich ranzutasten, trotz unserer berauschten Gefühle. Klar denken? Fehlanzeige. Wie hätte man auch?

Meine Hände glitten behutsam über den Stoff seines Shirts, hinauf zu seinem Nacken. Von dort aus konnte ich ihn gleich näher drücken.

Die Zeit noch immer stehen geblieben.
So lange der Kuss anhielt.

Dieser Kuss kam nie zu einem Höhepunkt, da sich Taeyong erstaunlicherweise schon bald wieder fassen konnte.
Nicht grob, sondern noch immer liebevoll zog er seine Lippen zurück und gab mir ein kleines Lächeln, damit ich nicht falsch denken konnte.
Zu gerne hätte ich jetzt in seinen Kopf hineingeschaut.

,,Und? Hast du diesmal etwas gespürt?"

Ewige Ruhe. Die Zeit lief weiter, das konnte ich langsam wieder spüren, denn Taeyong brauchte lange zum überlegen.
Würde er mich jetzt abblitzen lassen?  War die aller erste Frage die durch meine Gedanken floss. Doch zu einer zweiten kam es nicht, denn der Ältere setzte zu einer Antwort an.

,,Ja..."

,,Mein Zuhause"

Der Versteckspieler  | TaetenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt