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Ten

Sandkörner, die sich durch meine Klamotten zwängten. Die letzten Sonnenstrahlen am Abend, die uns noch warm hielten, bevor die Dunkelheit dämmern würde.
Dieser Abend war unendlich, doch erinnern konnte ich mich an ihn nicht.
Hingekommen waren wir mit dem Bus, nachdem wir zuhause ganz schnell einen Whiskey weggetrunken hatten, um die Stimmung zu verbessern.
Noch wusste ich, wie der ältere Mann mit Krückstock mich komisch ansah, als ich beim Sitzen die ganze Zeit meinen Kopf auf Taeyongs Schulter abgestützt hatte.

Auch die Sonnenküsse waren tief in meinem Gedächtnis vorhanden, sowie die warmen Arme von Taeyong, die sich um mich geschlungen hatten, als wir am Strand auf dem Boden Platz genommen hatten.
Der Duft seines Tshirts blieb mir noch ganz genau in Erinnerung, sowie auch die Küsse auf meinem Haaransatz.
Taeyong zeigte mir seine Liebe von Tag zu Tag. Es mussten keine großen Sachen sein. Kleinigkeiten, wie einfache Küsse reichten aus, um mich im siebten Himmel schweben zu lassen.

Die Sterne, die in der Dunkelheit eintrafen. Taeyong zählte jeden einzelnen, vergaß dabei immer wieder, wo er denn gestoppt hatte und fing von vorne an.
Wie süß er immer wieder zu mir sah und selbst dabei mehrere Sterne in den Augen trug, die mich hell anleuchteten.
Danach: Filmriss.

Wäre toll gewesen, wenn der heutige Tag ebenso verlaufen wäre, dann würde ich mir nicht schreckliche Sorgen um Yuta machen, der eben, Wie ein Schwerverbrecher, von der Polizei mitgeschleppt wurde.
Sie sagten nichts.

Das letzte, was ertönte, war das Glöckchen und die zugestoßene Tür.
Was wir nun denken sollten, wussten wir beide nicht. Wohl kaum hatte Yuta etwas schlimmes ausgebrochen.
Dieser Junge war Engel in Person, verpetzte damals nicht mal einen Klassenkameraden, der auf dem Schulhof verbotenerweise geraucht hatte. Möglicherweise kam ihm seine gute Ader heute zum Verhängnis.

,,Was machen wir jetzt?"
Aufgewühlt blickte Taeyong zur Uhr und wusste sich wirklich nicht mehr zu helfen. Hier wurde gerade ein guter Freund von uns abgeführt und wir bekamen keine Details, wussten nicht mal, um was es ging.
,,Ich muss gleich arbeiten und das Café..."

Es brauchte keine Grübeleien meinerseits. Immerhin stand ich immer an der Seite meiner Freunde.
Also konnte ich jetzt nur eines von selbst bestimmen. Egal, was Taeyong davon auch halten mochte.

,,Du gehst los und ich... ich bleibe hier im Café. Falls vielleicht doch Kunden kommen, weißt du? Es wäre bitter, für heute zu schließen, wenn 10 Minuten später die Polizei ihn wieder zurückbringt."

Seine Einstellung über diese Idee war ihm deutlich ins Gesicht geschrieben.
Natürlich wollte er mich an so einem verdreckten Ort nicht alleine stehen lassen, wenn Yuta vielleicht etwas Strafbares begangen hatte.
,,Ich passe auf mich auf, Tae. Vertrau mir"

Mit fürsorglichem Blick zu ihm griff ich nach seinem zärtlich gepflegten Händen, um diese zu drücken und ihm einen Schmetterlingskuss auf die Lippen zu geben.
,,A-aber"

,,Tae...bitte. Er ist unser Freund."

Noch ein Kuss landete auf seinen Lippen, bis er endgültig zustimmte und nach seinem Handy griff, was eine lange Zeit auf dem Tisch verweilte und sich deshalb unzählige Fliegen darauf angesammelt hatten.

,,Aber schreib mir, wenn du fertig bist"

Der Versteckspieler  | TaetenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt