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165 Stunden und 10 Minuten
nach Chittaphons Verschwinden

Hass, Wut, Erzürntheit und Verabscheuung brachen in mich ein, wie eine bärenstarke Abrissbirne, die gegen meine Gefühle und Emotionen stieß und dort ein gigantisch großes Loch zwischen Liebe und Leidenschaft entstehen ließ.

Seine Augen loderten, sobald er die Polizei erblickte und mich daneben.

Er war der Verräter!
Den guten Freund hatte er vor Chittaphon gespielt und ihn kaltherzig ausgenutzt.

,,Wie kann ich Ihnen behilflich sein?"
Vor den Kriminalkommissaren gab er sich unschuldig, wie sonst nie zuvor.
Seine Augen ahnungslos, doch als sich unsere Blicke trafen, verwandelte es sich in das absolute Gegenteil.
Gefühllos und empfindungslos.
Kühl musterte er mich, hätte sich denken können, warum wir hier waren und was gerade ich mit dieser Situation zutun hatte.

,,Ist es der Mann?", fragte einer der beiden Polizisten des Kriminalamtes und bekam deshalb ein kleines Nicken von mir.

,,Wir hätten da ein paar Fragen an Sie", meldete sich der zweite Polizist, Changmin, zu Wort und sein ernster Blick verschwand keine Sekunde aus seinem überaus markanten Gesicht.
Er war kein Mann, mit dem man Spielchen treiben konnte.
Ein Zucken und er hätte zugeschnappt, wie eine mit Käse gefüllte Mäusefalle.
In ihm brodelte die Leidenschaft nach Gerechtigkeit.

,,M-muss das jetzt sein? Ich habe gerade Besuch.", äußerte sich der Jugendliche, um wahrscheinlich von seiner Schandtat abzulenken.
Oder er hatte sich noch nicht genau eine Ausrede ausgedacht, mit der er die Polizei überzeugen konnte. Zu schade, dass er es mit zwei hartnäckigen Nüssen zu tun hatte, wie ich selbst öfter auf der Wache erlebt hatte.
Ein Verdächtiger wollte vor drei Tagen fliehen und Changmin hatte ihn mit einem Tritt zu Boden geworfen.

Der Fliehende hätte von Glück sprechen können, wenn er ohne Knochenbrüchen und Platzwunden davon kam.
Was ein Jammer, dass ich genau dann zu meiner Befragung gerufen wurde.
Zu gerne hätte ich davon erfahren, ob ein hospitaler Eingriff nötig war oder der Typ noch gerade laufen konnte.

Der Jugendliche wollte soeben die Tür vor den Beamten zuschlagen, doch sie reagierten in Blitzeseile, während ich perplex dastand, schockiert von deren Reaktionsvermögen.

Der eine schaffte es, seinen Fuß in den Spalt zu drängen, der die Tür noch vom Schloss trennte. Changmin gab dabei mit seiner Muskelkraft der Glastür einen Ruck.
So war ich der festen Überzeugung, dass das Glas zerschmettert werden würde.

Erschüttert und Herzrasend trat ich ins Haus, wo die beiden Polizisten gerade auf der Jagd nach Jaehyun waren, der rasant die Treppe hochsprintete um zu fliehen.

,,Stehen bleiben!", die Schreie des Polizisten.

Zittrig klammerte ich mich an das Geländer der Treppe, traute mich kaum hoch zu gucken, aus Angst, dass Chittaphon schon längst tot sei.
Tagelang redete ich mir diesen Fall aus, doch je länger er nicht mehr aufkreuzte, desto mehr dachte ich darüber nach und hoffte eines Tages vom Gegenteil überzeugt zu werden.

Es waren schreckliche Sekunden voller Panik, wo ich mich alleingelassen fühlte, denn es wurde ruhig.
Kein Mucks.
Meine Gedanken sprachen lauthalsiger zu mir, als die Realität.

,Such Chittaphon!'
,Keller!'
,Renn weg, tu' irgendetwas!'

Schluckend sah ich mich um, doch bevor ich ein Herzkasper erleiden konnte, hörte ich Schritte die Treppe hinunterkommen.
Changmin und Yunho trugen Jaehyun zwischen sich, mit Handschellen am Rücken beschmückt.

Ein bedrücktes Lächeln, als Yunho sich zu mir drehte und sagte:

,,Er hat gestanden."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 21, 2020 ⏰

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Der Versteckspieler  | TaetenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt