15. Kapitel

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Um viertel vor 1 (nachts) gepostet :) Schlaf wo bist du?

Bald kommt dann auch noch die komplette 'Lebensgeschichte' von Scarlett...

Viel Spaß beim lesen :D

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Harry

Als ich das Schlafzimmer betrat hatte Scarlett schon ihr Kleid und den Mantel angezogen. Ich verstand immer noch nicht, warum sie so aufgebracht war. Ich meine, okay, sie hatte einen Freund, aber trotzdem fand ich ihre Reaktion übertrieben. Eine Nacht bei jemand anderem zu schlafen war doch nicht verboten. Sie könnte mit ihm darüber reden und wenn es ganz schlecht lief würde er so oder so nichts erfahren. Von mir jedenfalls nicht. Ich verfluchte, dass ich sie gestern in meinem betrunkenen Übermut einfach mit zu mir genommen hatte. Was war ich auch für ein Vollidiot? Ich hätte warten sollen...

Sie hatte ihre restlichen Sachen zusammengesammelt und es sah aus, als wollte sie gehen. Ich wusste nicht genau wie ich reagieren sollte und wollte auf keinen Fall etwas falsches und alles noch schlimmer machen. Krampfhaft suchte ich nach Worten, brachte aber nur etwas hilflos heraus, ob ich sie nach Hause fahren sollte. Sie sah mich kurz an und ihr tränenüberströmtes, aber entschlossenes Gesicht versetzte mir ein Stich ins Herzen. Am liebsten hätte ich sie in den Arm genommen, ganz fest gehalten und so lang beruhigt, bis sie nicht mehr weinte. Ich zeigte keine Regung, als sie ziemlich angepisst erwiderte: "Ich komm auch alleine nach Hause." Mein Inneres wurde von einer Welle aus Sorgen, Unverständnis und Hilflosigkeit überrollt. Sollte ich sie aufhalten? Ich wollte sie zumindest zum Abschied umarmen, ihr irgendwie zeigen, dass alles okay werden würde und ich da war. Sie schloss die Tür, bevor ich irgendwie reagieren konnte und ließ mich alleine in der Stille des Flurs zurück. Ich starrte auf das Holz der Tür und spürte wie endlich meine Augen feucht wurden. Ich hasste es, dass sich meine Gefühle meistens erst zeigten, wenn ich alleine war. Frustriert ballte ich die Fäuste. Die Kälte des Flurs kroch meine Beine hoch. Es war mir egal, von mir aus fror ich hier auch fest. Ich zählte meine Atemzüge, um mich zu beruhigen... drei...vier... und starrte vor mich hin. Nach dem zweiunddreißigsten wischte ich mir über die Augen und rannte die Treppe hoch. Was ein einziger Abend anrichten konnte... ich war so sauer auf mich selbst und wusste nicht mal warum. Okay, ich wusste es. Warum hatte ich sie gehen lassen? Warum? Als ich das Bett in meinem Zimmer stehen sah konnte ich meine Enttäuschung und meinen Frust nicht mehr zurückhalten. Ich schleuderte das Kissen quer durch den Raum, das auf dem Weg zum Boden, die Kommode abräumte und ließ mich dann aufs Bett fallen. Und ich hatte gedacht mit ihr hätte es etwas ernstes werden können. Aber nein, wieder nur eine von Londons Zicken. Ich sollte aufhören mir ständig Hoffnungen zu machen. Wahrscheinlich hatte sie mich letzten Abend sowieso nur begleitet, weil ich Harry aus One Direction war. Ich griff zu meinem Handy, weil ich mit irgendjemand reden wollte. Ich scrollte die Kontaktliste durch und gerade als ich auf 'Gemma' drücken wollte, hörte ich unten einen Schlüssel im Schloss. Ich zuckte zusammen. Die Tür wurde geöffnet. Verdammt, wer...? "Harry?!" Louis.
Hektisch fuhr ich mir durch die Haare und über die Augen, dann fiel mir auf, dass ich immer noch nur Boxershorts trug. Wieder hörte ich ihn rufen. Louis wollte ich wirklich nicht mit meinem Müll belasten, er hatte schon genug mit seinem Liebesleben zu tun. Nachdem Eleanor beinahe täglich irgendwelche Drohungen bekam, war er genug beschäftigt. Ich hetzte rüber zur Kommode und stellte das Bild von meiner Familie und mir wieder auf. Ich hörte ihn in der Küche werkeln und war froh, dass was immer er auch tat, mir gerade mehr Zeit verschaffte. Auf Zehenspitzen hastete ich ins Bad, wusch mir das Gesicht, wobei ich die Hälfte des Wassers auf dem Boden verteilte und putzte mir mehr schlecht als recht die Zähne. Seine Schritte kamen langsam die Treppe hoch. Es roch verdächtig nach Kräutertee. Im letzten Moment rutschte ich über den Flur, warf ich mich in mein Bett und zog mir die Decke über. "Guten Morgen, du Kürbiskopf.", ich drehte mich scheinbar verschlafen um und streckte meine Arme in die Luft. "Was machst du denn hier?" Er kam mir entgegen und zeigte wie selbstverständlich auf seine Tasse. "Na, Tee natürlich." Ich verdrehte die Augen und verkroch mich wieder in meiner Decke. "Raus jetzt! Du hast noch genau...", er sah auf die Uhr, "10 Minuten, um dich fertig zu machen, dann treffen wir uns mit dem Management.", er zuckte mit den Schultern, nahm einen Schluck aus seiner Teetasse und grinste mich an. Er trug immer noch seinen Mantel, der vom Schnee durchnässt war. "Shit!", fluchte ich, sprang aus dem Bett, schnappte mir Handtuch und Shampoo und rannte ins Bad. Alles gleichzeitig, so kams mir jedenfalls vor. Den Termin hatte ich ganz vergessen, war der wirklich so früh? Louis kam mir hinterhergeschlendert. Es fühlte sich an, als ob ich das Shampoo schon in den Haaren hätte, bevor überhaupt ein Tropfen Wasser meine Haut erreichen konnte. Ich schwöre bei Gott, dass ich noch nie in meinem ganzen Leben so schnell geduscht hatte. Louis setzte sich ganz gechillt auf den geschlossenen Klodeckel und betrachtete amüsiert, wie ich versuchte mir die Haare trocken zu rubbeln und gleichzeitig in eine frische Boxershorts zu kommen. In Rekordzeit war ich fertig angezogen und meine Haare geföhnt. "Nicht schlecht , 5 Minuten and 47 Sekunden. Ich bin stolz auf dich. Du hast da noch ein bisschen Shampoo.", kommentierte er und zeigte auf eine Stelle an meinem Kopf. Ich rubbelte wie verrückt in meinen Haaren. Sein Grinsen wurde immer breiter. Nein! Nein! Das war nicht sein Ernst! Langsam ließ ich die Hände sinken!

[bearbeitet]

Scarry?! (Harry Styles Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt