5.Kapitel

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So eeeeeeeendlich mal wieder geupdatet und auch mal wieder etwas länger :)

Wems noch nicht aufgefallen ist: die Sichtwechsel überschneiden sich zeitlich immer ein bisschen... wollte ich nur gesagt haben :)

Viel Spaß mit dem neuen Kappi!

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Scarlett

Er wirkte ein bisschen niedergeschlagen, aber als ich mein Gesicht wegziehen wollte, drückte er meine Stirn fest an seine. Ich musste innerlich grinsen; HARRY STYLES STAND WARSCHEINLICH AUF MICH! Ich genoss die paar Sekunden unserer Berührung noch, bevor ich mich mit einem "Harry" aus seinem Griff befreite und mein schlechtes Gewissen einsetzte. Er lächelte mich 'locker' an, ein guter Schauspieler war er ja nicht gerade, und meinte: "Dann sind wir nur Freunde ." "Okay, nur Freunde!", stimmte ich ihm nachdrücklich zu und stieg aus dem Auto. Die Halle, in der ich stand, war riesig. Ich hörte wie Harry ausstieg und die Autotür hinter sich zuschlug. "Willkommen bei mir Zuhause!" Ich schaute ihn ungläubig an. "Für was brauchst du so eine riesige Garage?'' Er lachte, wuschelte sich durch die Haare. "Manchmal besuchen mich ein paar Freunde, für eine Party oder irgendjemand Wichtiges kommt vorbei... da brauchen sie doch Platz für die Autos ." "Ja, stimmt.", räumte ich ein und kam mir irgendwie dumm vor, also lenkte ich mit einer weiteren Frage ab: "Und wem gehören die Autos da drüben?" Ich zeigte auf zwei weitere Autos, die in seiner Garage geparkt waren. Sie sahen alle ziemlich teuer aus. "Das sind meine Autos. Ich habe insgesamt vier Autos, aber eins steht bei Louis in der Garage.", antwortete er und zuckte mit den Schultern. Also wenn ich Geld hätte... ich verwarf den Gedanken. Nach kurzem Zögern hielt er mir die Hand hin: "Komm mit, ich zeige dir mal ein bisschen mein Haus!" Ich ignorierte schuldbewusst seine Hand, folgte ihm aber.

Die Haus- oder, besser gesagt, Villa-Führung, endete in Harrys Zimmer. Es war ungefähr so groß, wie meine gesamte Wohnung (okay, ich geb ja zu meine Mietwohnung war wirklich klein). Er ließ sich direkt auf das Sofa neben der Tür fallen. Das erste was mir auffiel war das riesige Doppelbett und zwei Gitarren, die neben einer Musikanlage standen. "Du kannst Gitarre spielen?", fragte ich überrascht. "Nur ein bisschen, ein paar Akkorde, Niall versucht es mir beizubringen... manchmal spielt er mir was vor, wenn er da ist.", antwortete er und trat hinter mich. "Ich spiele lieber Klavier." Ich spürte seinen warmen Atem in meinem Nacken, drehte mich zu ihm um und legte ihm die Hände auf die nackte Brust, um ihn wegzustoßen. Ich starrte ihn an. "Warum hast du dein T-Shirt ausgezogen?", fragte ich und musste mich zusammenreißen, um nicht seinen Sixpack anzustarren. "Ich hab doch gesagt, ich zieh mich um für die Party.", meinte er ganz locker und grinste mich selbstsicher an. Hatte er das? Ich bemerkte, dass meine Finger immer noch seine Brust berührten, ich zog sie weg und trat einen Schritt zurück. "Ich dachte das war dein Outfit für die Party? Harry, zieh dein Shirt wieder an." Er kam wieder einen Schritt auf mich zu und legte seine Hände an meine Hüften. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. "Bist du dir ganz sicher? Willst du wirklich, dass ich es wieder anziehe?", flüsterte er mit einer tiefen und verführerischen Stimme. Ein vernünftiger Teil wollte das, aber der andere Teil war stärker. Ich konnte nicht normal denken, nicht, wenn er mir so nah war. Vor allem nicht oben ohne. Er kam meinem Gesicht immer näher. Seine Augen zogen mich einfach zu sehr in seinen Bann. Ich erzitterte innerlich. Eigentlich wollte ich zurückweichen, aber ich tat nichts dergleichen. Also fasste er das als Zustimmung für sein Tun auf. Aber eigentlich wollte ich es ja auch. Nein, oder? "Okay, aber nur einen Kuss!", dachte ich. Harry zog mich näher zu sich hin und lächelte mich siegessicher und irgendwie vertraut an. Hatte ich diesen Gedanken etwa gerade ausgesprochen? Ich war mir nicht sicher, aber ich war mir mit überhaupt nichts mehr sicher, als ich meine Arme um seinen Nacken legte. Stopp! Ich zog sie wieder weg. Aber als er mich noch näher zu sich hindrückte, fielen endgültig alle Bedenken von mir ab. Ich spürte seinen weichen, verlangenden Blick auf mir. Er sah mir tief in die Augen, um eine Bestätigung zu bekommen, ich gab sie ihm. Ich konnte mich nicht von seinen Augen lösen, als er sich zu mir herunterbeugte und unsere Lippen sich berührten. Sie fühlten sich auf meinen irgendwie richtig an, so vertraut und fest. Er entfachte ein Feuerwerk in meiner Brust, dass meinen ganzen Körper eroberte. Harry wusste genau was er wollte und ich wollte das selbe wie er. Unser Kuss wurde immer intensiver, leidenschaftlicher, ich konnte nicht genug bekommen, aber das konnte er genauso wenig. Er hob mich hoch, um sich nicht so tief runterbückend zu müssen und ich krallte mich in seinem Haar fest. Ich wollte ihn niemals loslassen und niemals aufhören seine Haut auf meiner zu spüren. Meine Lippen ergänzten sich mit jeder Bewegung der seinen. Immer leidenschaftlicher und gieriger. Ich bemerkte wie er mich langsam Richtung Sofa trug, ohne den Kuss zu unterbrechen. Ich strich ihm über dem Rücken, spürte seine weiche Haut und versuchte möglichst viel zu berühren und zu spüren. All meine Sinne fühlten nur ihn, seine sanften, bestimmenden Berührungen, die Wärme seines Körpers, die Geborgenheit und Stärke, die er ausstrahlte, sein Verlangen nach... Ich unterbrach den Kuss abrupt. Harry sah mich irritiert an. Dann schien auch er zu realisieren, was hier gerade passierte. Ich meinte ein "Sorry" zu hören, aber es wurde von einem vibrierenden Handy auf dem Couchtisch übertönt. Ich unterbrach unseren Augenkontakt und die etwas peinlich Stille, indem ich mir einfach das Handy nahm und auf das Display sah. Es zeigte 'Nialler' an. Ich streckte es Harry hin, der schüttelte nur den Kopf. "Ist bestimmt nicht wichtig." Er setzte sich auf. Ich nahm trotzdem ab und sagte: "Hi Niall, hier ist Scarlett." "Oh... hi, Scarlett, wo bist du? Und wo ist Harry?", meinte er etwas verwirrt. Ich sah auf Harry, der jetzt nur noch da saß und mich entschuldigend mit schlechtem Gewissen an sah. Ich konnte ihm gar nicht böse sein, ich hatte genauso viel zu diesem Kuss beigetragen wie er. "Harry war... beschäftigt?! Deswegen bin ich drangegangen." Niall lachte. "Okay... kannst du ihm ausrichten, dass die Party anfängt in genau... 10 Minuten?" "Ich sags ihm.", versicherte ich und flüsterte es Harry zu, der mich jetzt fragend betrachtete. Er sah sofort auf die Uhr und stand widerwillig auf, um sich umzuziehen. Ich kicherte, als er ins falsche Hosenbein schlüpfte und die Hose dann wieder auszog. Das lockerte die Stimmung ein bisschen auf. "Was ist denn so lustig?", fragte Niall im Hörer.

"Du müsstest Harry gerade sehen!" lachte ich, schoss ein Foto, wie er versuchte die Hose richtig herum anzuziehen und schickte Niall das Bild. Harry lächelte auch wieder. Jetzt lachte auch Niall: "Was macht ihr denn? Warum trägt Harry nur Boxershorts?" "Er zieht sich für die Party um!" Am anderen Ende der Leitung hörte man im Hintergrund ein "Uhhh". Erst jetzt bemerkte ich wie zweideutig das Foto war und stotterte: "Er zieht sich wirklich nur für die Party um! Es ist nicht das wonach es aussieht, Niall.", krampfhaft suchte ich nach überzeugenden Worten. Aber Niall schien nicht mehr umgestimmt werden zu können. "Na sicher!", entgegnete dieser nur lachend und klang dabei nicht sehr überzeugt, "Siehst du, ich wusste es!", sagte er zu jemandem. "Du wusstest was?", fragte ich verwirrt, aber er antwortete gar nicht darauf. "Wir sehen uns dann auf der Party, wenn ihr da fertig seid..." "Niall!", ich wurde rot. "Es ist okay, Scarlett, keiner kann Harrys Charme lange widerstehen. Ich versteh dich total." Ich verdrehte die Augen, weil er irgendwie Recht hatte. "Bis dann, Niall." "Wir sehen uns!", er legte auf.

Harry, der nun endlich eine Hose trug, drehte sich um und fragte: "Was war denn so lustig?" Ich entschied mich dazu, lieber nichts zu sagen. "Oh, nichts... kann ich hier das Badezimmer benutzen?" Harry sah mich irritiert an, antwortete dann aber: "Klar, zweite Tür auf der linken Seite. Warte mal!" Er hielt mich am Handgelenk fest und sah mir wieder tief in die Augen. "Scarlett?" Ich drehte mich noch mal zu ihm um und er kam auf mich zu. Doch kurz bevor er mich berührte, blieb er stehen, als müsste er sich daran erinnern, dass ich einen Freund hatte. "Es tut mir wirklich Leid, was gerade passiert ist. Ich will nicht, dass du jetzt einen falschen Eindruck von mir bekommst. Ich respektiere natürlich, dass du einen Freund hast und ihn liebst...", bei diesen Worten verlor er den Faden und wirkte kurz etwas abwesend. Er fing sich aber schnell wieder: "Ich möchte nur, dass du weißt... ich weiß das hört sich bescheuert an, was rede ich überhaupt?" Er rieb seine Augen. "Was ich sagen will ist: Ich bin nicht jemand, der so etwas wie gerade jeden Tag, mit jedem Mädchen macht. Ich küsse eigentlich keine vergebenen Frauen. Vor allem nicht, wenn ich sie erst vor so kurzer Zeit kennengelernt habe. Ich will nicht, dass du denkst, dass ich so jemand bin. Ich will keinen falschen Eindruck bei dir hinterlassen. Es tut mir wirklich Leid, dass ich dich geküsst habe. Also nicht, weil es mir nicht gefallen hat... ich..." Es war mir fast schon unangenehm, ihn so zurückhaltend und unsicher zu sehen. Ich konnte nicht schnell genug antworten, weil ich ihm diese Sorgenfalte auf der Stirn unbedingt aus dem Gesicht streichen wollte. Ich wollte ihm sagen, dass dieser Kuss nicht seine Schuld war, weil ich ihn genauso wollte. Ich wollte ihn Fragen, ob er auch diese intensiven Gefühle hat und ich wollte... ich wollte ihn gerne nochmal küssen. "Harry, du musst kein schlechtes Gewissen haben, ich habe den Kuss ja auch erwidert.", sagte ich und fügte nach kurzem Zögern hinzu, "Tun wir doch einfach so, als hätte es ihn nie gegeben?" Ich weiß nicht, ob er durch diesen Satz erleichtert war oder niedergeschlagen, aber er entspannte seine Schultern und wir einigten uns darauf, das hier zu vergessen.
Noch in Gedanken bei dem Kuss und Nialls Anruf, trat ich hinaus auf den Flur. Niall war von der Tatsache, dass ich bei Harry war und dieser fast nichts anhatte, gar nicht so überrascht gewesen. Er hatte ja sogar gesagt, 'ich habs gewusst'. Sollte das heißen, es war ihm klar, dass Harry mich zu sich nach Hause fahren würde? Vielleicht sogar, dass er mich küssen würde? Vielleicht war er tatsächlich jemand, der seinen 'unwiderstehlichen Charme' für solche Dinge einsetzte. Mit diesen negativen Gedanken starrte ich auf die Person im Spiegel. Ein leuchtendes Gesicht mit leicht geröteten Wangen und einer etwas zerzausten Frisur schauten zurück. Ich hatte Harry Styles geküsst! Im selben Moment überkamen mich wieder die Schuldgefühle. Was war nur los mit mir? Ich freute mich gerade, meinen Freund betrogen zu haben. Ich pustete mir ein paar Haare aus der Stirn und stütze mich auf das Waschbecken. Ich war so verwirrt, ich wusste nicht mal was ich fühlte. Ich wusste nur, dass sich alles mit Harry sich schon jetzt so viel intensiver anfühlte, als alles was ich bis dahin je gefühlt habe. Keine einzige Beziehung in meiner Vergangenheit, kam auch nur nahe, an die Anziehungskraft, die dieser Junge auf mich ausübte. Es wäre nicht fair von mir, das vor Ryan zu verheimlichen. In diesem Bad traf ich kurzer Hand die Entscheidung mich von meinem Freund zu trennen.

[bearbeitet]

Scarry?! (Harry Styles Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt