30. Kapitel

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Harry

Ich verließ um circa 10 Uhr abends alleine das Studio. Die anderen vier Jungs hatten sich schon früher verabschiedet, aber mich hatte mal wieder der Ehrgeiz gepackt und so hatte ich noch eine Stunde draufgelegt. Normalerweise war ich nach dem Vocal-Coaching ziemlich müde, aber heute war ich zwar ausgelaugt, aber ansonsten komischerweise noch relativ fit. Eigentlich fiel ich um die Uhrzeit sonst schon immer ins Bett.
Draußen war es so dunkel, als wäre es bereits Mitternacht. Ich wuschelte mir durch die Haare, um sie zu ordnen, da sie wie immer wild vom Kopf abstanden und seufzte. Den Mantel, den ich trug, zog ich noch enger an meinen Körper, aber wärmer wurde mir trotzdem nicht. Der Schnee knirschte unter meinen Füßen und der Weg wurde nur durch einzelne Straßenlampen erhellt. Hinter mir setzte sich zwei Bodyguards in Bewegung. Ich drehte mich um, beide sahen übermüdet aus. "Passt schon. Ich finde den Weg zum Auto schon alleine.", entließ ich sie frühzeitig aus dem Dienst und hoffte inständig, dass mich auf der Straße niemand erkennen würde. Die beiden, ich kannte nicht mal ihre Namen, bedankten sich und gingen in die selbe Richtungen davon. Ich mochte es nicht ständig von Sicherheitspersonal umgeben zu sein, vor allem nicht in meiner Freizeit, auch wenn ich wusste, dass das manchmal eben nötig war. Ich atmete die kalte Nachtluft ein und sortierte meine Gedanken. Jetzt, da ich hier allein stand, spürte ich den Bass der Musik eines Clubs, nicht weit von mir entfernt. Ich blickte die Straße herunter und musterte die kleinen Lichter, die aus den Fenstern verschiedenfarbige Schatten auf die verschneite Straße warfen. Langsam stapfte ich auf das größte Licht und den Lärm zu. Hörte sich an, als würde da gerade eine coole Party laufen. Ich war schon lange nicht mehr auf einer Party gewesen, von Louis und Ellies Party abgesehen, die zählte ich nicht mit. Sofort schoss mir Scarlett wieder in den Kopf, aber ich wollte nicht an sie denken. Das Licht wurde greller und die Musik immer lauter, je näher ich kam. Normalerweise ging ich auf Partys immer mit Louis zusammen. Er liebte gute Feiern, mit ihm hatte man immer was zu lachen und trotzdem erinnerte er mich immer daran es nicht zu übertreiben. Er war noch nie auf eine von 'meinen' Partys mitgegangen. Die waren ihm meistens zu 'unkontrolliert', wie er immer so gerne behauptete, aber abgesehen von dieser Einschätzung waren wir uns eigentlich immer einig.

Schon vor der Tür saßen Betrunkene, sogar Jugendliche, an den Biertischen. Manche in viel zu kurzen Röcken oder Oberkörperfrei, doch niemand schien es zu interessieren, dass es draußen Minusgrade hatte. London eben. Ohne Nachzudenken trat ich ein und mir schlug sofort die heiße, stickige Luft von Schweiß, Cocktails und Schminke entgegen. Es war so warm, dass im Raum eine dünne Nebelfahne hing. Hier würde mich mit Sicherheit keiner erkennen. Ich quetschte mich durch zur Bar und rutschte auf einen Barhocker, wobei ich sofort meinen Mantel auszog, um nicht zu verbrühen. Der Barkeeper stellte mir einen blaugrünen Cocktail auf den Tresen und ich gab ihm das Geld. Der Drink roch unglaublich süß, keine Ahnung was da für ein Zeug drin war. Vorsichtshalber mal lieber nicht trinken. Ich ließ meinen Geldbeutel in die Hosentasche gleiten und drehte mich auf dem Hocker um. Etwas entspannter mit dem Glas in der Hand betrachtete ich die tanzende Menge und ließ den Blick durch den Raum schweifen. Neben mir unterhielten sich zwei Jungs, aber ich konnte wegen der Lautstärke der Musik kein Wort verstehen. Der DJ rockte mit falschrum aufgesetzter Cap und oben ohne die Tanzfläche auf der Jungs und Mädchen dicht aneinander gedrängt mehr oder weniger im Takt tanzten. Mich würde es wirklich wundern, wenn einer von denen noch nüchtern wäre. Ein blondes Mädchen fiel mir aus irgendeinem Grund besonders auf und ich beobachtete sie unauffällig genauer. Sie tanzte etwas wacklig von einem aufs andere Bein und ihre blonden Harre wippten gleichmäßig zu diesem Rhythmus. Anscheinend war sie ganz alleine, denn niemand tanzte in ihrer direkten Nähe, aber das schien sie kaum zu stören. Sie schien ganz in den Song versunken und einfach nur ihre Zeit zu genießen. Offensichtlich hatte ich ihr zu lange auf den Rücken gestarrt, denn sie drehte sich um und sah erstaunlich zielsicher zu mir. Ein leichter Schauer lief mir über den Rücken als mir klar wurde warum sie mich so faszinierte. Ihre Gesichtszüge und die langen Haare erinnerten mich sofort an Scarlett. Schnell fand ich meine Fassung wieder und zwinkerte ihr zu, sodass sie zu mir hinüber kam. Sie sagte irgendetwas, was ich nicht verstand, entweder weil es so laut war oder sie zu sehr lallte und strich mir über den Oberschenkel. Ich blendete meine Bedenken aus und legte meinen freien Arm um sie und sie kuschelte sich lächelnd an meine Brust. Ich wusste selbst nicht was ich da gerade tat. Ich wollte mich einfach ein bisschen ausruhen und mich normal fühlen. Und war das nicht das was normale Jungs in meinem Alter taten? Ich sah zu ihr runter. Sie war nicht hässlich, doch für meinen Geschmack hatte sie etwas zu viel Make-up aufgelegt. Sie klimperte mit ihren langen, dunklen, vermutlich künstlichen Wimpern zu mir hoch und legte ein Bein über meinen Schoß. Es fühlte sich falsch an. Anscheinend wollte sie austesten, wie viel ich zulassen würde. Mir war es egal und ich schob das ungute Gefühl beiseite. Ich nahm einen tiefen Schluck aus dem zu süßen Cocktail und hielt das Mädchen in meinem Arm fester, das sie anfing leicht zu schwanken. Ihr kurzes silbernes Kleid, das ihr nur knapp über den halben Oberschenkel ging, warf die Lichter der Discokugel funkelnd zurück, sodass ihr Kleid immer, wenn sie sich bewegte, in einer neuen Farbe glitzerte. Sie war mittlerweile auf meinem Schoß gerutscht und hatte ihren Arm auf meine Brust gelegt. Ihre Haare endeten kurz unter dem weiten Ausschnitt, der den Großteil ihrer Brüste zeigte. Ich lächelte sie selbstsicher an, als ich einen ihrer Finger an meinem Jeansstoff spürte, der immer weiter nach oben wanderte. Na die wusste was sie wollte. Es gefiel mir. Sie sah mich verführerisch mit ihren blauen Augen an, als sie in Reißverschlussnähe kam.

[bearbeitet]

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Huuuhhhh, Harry...

Nächstes Kapitel dauert wahrscheinlich etwas länger, tut mir Leid :(

Scarry?! (Harry Styles Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt