„Was wollte Flitwick gestern Nacht noch von dir?", fragte Roger Agnes, als die beiden zum Frühstück in die große Halle kamen.
„Erzähle ich dir später", versprach Agnes, und sah Roger vielsagend an.
„Oh", machte er und verstand sofort, „Man könnte es fast vergessen – man sieht die Narben in deinem Gesicht überhaupt nicht mehr."
Sie hatte in der Früh wieder den Zauber auf ihr Gesicht gewirkt, damit man ihre Narben nicht sah, ansonsten würde wahrscheinlich jeder Schüler in der ganzen Schule sie anstarren und die Gerüchte würden sich schnell verbreiten. Soweit sie wusste, hatte jeder Remus als Professor gemocht, aber ob man damit zufrieden war, dass er ein Werwolf war?
Sie setzten sich an den Tisch und Flitwick teilte die Stundenpläne aus.
„Hey, dieser Tag scheint gar nicht so schlecht zu sein!", bemerkte Roger glücklich und sah sich den Stundenplan an, „Verwandlung, Kräuterkunde und Zaubertränke!"
Agnes hatte kein Zaubertränke, dafür aber Alte Runen und auch sie musste zugeben, dass dieser Tag einer der besten war, die sie in den sieben Jahren nun schon hatte. Wenigstens hatte sie diese Umbridge nicht.
Als die Post kam, warf ein großer Uhu eine Zeitung vor Roger, die Agnes sich sofort griff und sie las darin ein wenig, bevor Roger seine Zeitung zurücknahm und sie selbst zu lesen begann. Agnes war so beschäftigt gewesen, die Zeitung zu lesen, dass sie gar nicht bemerkt hatte, dass eine Eule auch vor ihr saß. Erst, als diese ihr in den Finger pickte, nahm Agnes Kenntnis von ihr und sah, dass sie ein kleines Päckchen im Schnabel hatte.
Vorsichtig nahm sie es entgegen und riss das billige Papier weg.
Sie lachte auf, als sie sah, dass es ein Mondkalender war, in dem sie ihre Hausaufgaben eintragen konnte und auf den Seiten waren Bilder vom Mondzyklus. Dabei war ein Brief von Remus und er schrieb:
Liebe Agnes,
Ich hoffe du bist gut in Hogwarts angekommen. Hast du Umbridge schon gesehen? Bestimmt wirst du bald merken, dass sie eine Abneigung gegen Halbwesen hat, wie ich dir schon erzählt habe und ich kann dir nur davon abraten, sich gegen sie zu wenden, auch wenn du auf keinen Fall für sie kämpfen solltest. Bleibe einfach im Hintergrund und falle nicht auf, das wäre das Beste, aber ich könnte es dir nicht übelnehmen, wenn du doch das ein oder andere Gegenwort aussprichst...
Ich hoffe, dir geht es gut und ich wünsche dir Glück bei deiner Prüfung (schreibe das, wenn du von deinen monatlichen Problemen schreibst).
Mit freundlichen Grüßen
Remus Lupin
Agnes erkannte seine Schrift sofort und grinste, als sie wieder las, wie sehr er diese Umbridge hasste. Sie wusste auch, was er mit Prüfung meinte – das war wohl das Codewort für Verwandlung. Es war bestimmt sicherer in den Briefen von einer Prüfung zu schreiben, als von der Verwandlung eines Menschen in ein blutrünstiges Tier.
„Du tauschst jetzt mit Remus Lupin Briefe aus?", fragte Roger überrascht, „Hilft er dir bei deinem haarigen Problem?"
„Ja, zum Glück", wisperte Agnes leise, „Ansonsten wäre ich wohl vollkommen aufgeschmissen. Er hat mich ins Ministerium begleitet für die Registrierung und bei meiner ersten Verwandlung war er auch dabei."
„Wie war es so? Was passiert dann?", fragte Roger sofort, merkte aber, dass diese Frage vielleicht gar nicht angebracht war und wurde etwas rot, „Entschuldige, ich sollte dich das nicht fragen. Es ist eigentlich ziemlich schlimm und ich vergesse die ganze Zeit, was dir passiert ist. Es ist nur... es ist etwas Neues und ich habe noch nie die Möglichkeit gehabt, darüber zu sprechen."
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Virago | Fred Weasley
FanfictionVirago: eine starke, tapfere oder kriegerische Frau; eine Frau, die beispielhafte und heroische Qualitäten zeigt Geboren in eine Todesserfamilie erlebt Agnes Tripe schon in ihrer frühen Kindheit, dass nicht nur Muggel und "Schlammblüter" Opfer von F...