Chapter 60

45.1K 1.3K 325
                                    

Jake parkte nicht direkt an der Eisdiele, was ich nur gut fand, da wir so noch etwas durch die Stadt gehen mussten, um zur Eisdiele zu kommen. Wir spazierten also nebeneinander her und genossen die Sonne, die freundlich auf uns herunter strahlte und somit dazu beitrug, dass dieser Tag noch schöner wurde, als er ohnehin schon gewesen war.

„Sollen wir uns eigentlich hinsetzen? Oder hattest du vor, ein Eis mitzunehmen?", fragte ich Jake, als wir die Eisdiele fast erreicht hatten und ich die ganzen Tische entdecken konnte, die draußen in der Sonne standen und an denen Personen jeden Alters saßen und verschiedene Eisbecher genossen. Man merkte einfach, dass die Leute genossen, dass es wieder schöner und wärmer geworden war.

„Wenn du nichts dagegen hast, würde ich sagen, dass wir uns setzen oder? Draußen ist bestimmt noch ein Tisch für uns beide frei." Ich nickte und stimmte ihm damit zu. Ich hatte es auch vorgezogen, mich hier mit Jake in die Sonne zu setzen, weiterhin durch die Stadt spazieren konnten wir ja immer noch, nachdem wir unser Eis genossen hatten.

Wir hatten sogar Glück und ergatterten einen der begehrten Tische, die wirklich komplett in der Sonne standen, anscheinend war jemand aufgestanden, kurz bevor wir die Eisdiele erreicht hatten. Als wir uns allerdings gesetzt hatten und in die Karte des Eiscafés schauten, wusste ich schon wieder nicht, was ich bestellen wollte. Das Problem hatte ich leider häufig, aber in meinen Augen sahen einfach fast alle Eisbecher gut aus. Die Milchshakes nicht zu vergessen.

„Du kannst dich gerade wieder nicht entscheiden, oder?", fragte Jake und ich sah auf, um seinem Blick zu begegnen. Er schien mich wohl beobachtet zu haben, überlegte ich, denn sonst hätte er ja nicht wissen können, dass ich schon wieder mit mir selbst haderte und nicht wusste, was ich bestellen sollte. Ich schüttelte also den Kopf, um Jake zu signalisieren, dass er mit seiner Aussage vollkommen recht gehabt hatte.

„Weißt du denn schon, was du nimmst?" Jake nickte und zeigte mir seine Karte, damit ich sehen konnte, was er ausgesucht hatte.

„Okay, wie wäre es damit: ich suche dir einfach etwas aus und bestelle für uns beide. Allerdings musst du mir dann vertrauen." Jake grinste schief, aber ich lächelte zurück.

„Alles klar, du suchst mir etwas aus. Solange du mich mit deiner Wahl nicht im Endeffekt noch vergiftest." Jake tat so, als würde er erst einmal kurz darüber nachdenken müssen, brach dann aber in Lachen aus, in das ich einstimmte. Ich war echt gespannt, was Jake mir denn aussuchen würde und beobachtete jetzt im Gegenzug ihn, während er nochmals seine Karte durchblätterte.

„Was kann ich euch bringen?", fragte kurze Zeit später die Bedienung, die zu uns an den Tisch kam. Erwartungsvoll sah ich Jake an, aber der grinste nur ein weiteres Mal, bestellte einen Becher mit Schokoladen- und Nusseis für sich, aber anstatt auch die Bestellung für mich laut auszusprechen, zeigte er der Bedienung lediglich mit den Worten „Und für meine Begleitung diesen hier" einen Becher in der Karte, damit ich auch jetzt noch nicht wusste, was für ein Eis ich bekommen würde.

„Du bist wirklich fies, weißt du das eigentlich?", fragte ich und Jake wandte mir wieder seinen Blick zu, nachdem die Bedienung gegangen war, um unsere Wünsche weiterzugeben.

„Klar doch. Fies ist mein Zweitname, habe ich dir das nie erzählt?" Spielerisch verdrehte ich als Antwort auf seine Aussage die Augen, aber lachte natürlich trotzdem mit ihm mit. Einmal mehr fiel mir auf, wie sehr ich die Momente mit Jake einfach genoss und dass sie viel zu schnell wieder vorbei waren.

Jake und ich plauderten noch ein wenig, aber innerhalb weniger Minuten kam die Bedienung, die auch unsere (beziehungsweise eher Jakes) Bestellung aufgenommen hatte, und stellte zuerst Jakes Schoko-Nuss-Becher auf unseren Tisch und dann meinen Becher. Jake hatte mir einen Obstbecher mit verschiedenen Waldfrüchten bestellt, allerdings nicht mit Vanille-Eis, sondern mit verschiedenen Obst-Eissorten und Schokoladen-Sauce als Topping. Ich lächelte ihn an und Jake legte den Kopf schief.

PretendingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt