Am nächsten Morgen breitete sich sofort ein Lächeln auf meinem Gesicht aus, als ich aufgrund des Klingelns meines Weckers aufwachte. Die Erinnerungen an den gestrigen mit Jake verbrachten Tag schlichen sich sofort in meinen Kopf und führten dazu, dass ich sogar immer noch gut gelaunt war, als ich mich im Bett aufsetzte und letztendlich aufstand. Nachdem ich mich angezogen und fertig gemacht hatte, schaute ich kurz auf mein Handy und erblickte eine neue Nachricht von Jake, dessen Name mir wieder mit dem roten, auffälligen Herz vom Display aus entgegen strahlte.
Kurzerhand öffnete ich die Nachricht und konnte das Lächeln wirklich gar nicht mehr von meinem Gesicht bekommen, als ich las, dass Jake plante, mich vor der Schule wieder mit seinem Motorrad abzuholen. Auch an das Ende seiner Nachricht hatte Jake sein berühmtes rotes Herz gesetzt und auch ich machte davon Gebrauch, als ich meine Antwort tippte und abschickte. Ich freute mich, dass Jake und ich wohl wieder so viel Zeit wir möglich miteinander verbringen würden und außerdem hatte ich wirklich Gefallen daran gefunden, mit Jake Motorrad zu fahren.
„Hey Claire", sagte Jake zur Begrüßung, als ich ihm einige Zeit später die Haustür öffnete. Mit seinem typischen schiefen Grinsen im Gesicht, in dessen Genuss mittlerweile nur noch ich kam, sprach er weiter. „Du konntest es also gar nicht abwarten, mich wieder zu sehen, stimmt's?", fragte er und auch wenn er es nicht ausgesprochen hatte, wusste ich, dass er auf die Tatsache anspielte, dass er noch gar nicht geklingelt hatte, ich ihm aber schon die Tür geöffnet hatte. Das Geräusch seines Motorrads in unserer Einfahrt war einfach nicht zu überhören gewesen.
„Vielleicht bist du ja auch nur meine Mitfahrgelegenheit zur Schule und ich möchte lediglich Max so schnell wie möglich wiedersehen", antwortete ich schlagfertig und sah Jake triumphierend an.
„Punkt für dich", äußerte sich Jake und lachte kurz. „Spaß beiseite, ich habe dich auch vermisst, obwohl wir uns gestern gesehen haben." Und nach diesen Worten beugte er sich endlich zu mir hinunter, um mich zur „richtigen" Begrüßung zu küssen. Ich schloss die Augen und genoss diesen eigentlich doch so einfachen Moment wirklich sehr. Ich bezweifelte sehr, dass ich irgendwann einmal genug von solchen Momenten mit Jake haben würde.
Auch die Fahrt zur Schule genoss ich total, aber natürlich erreichten wir die Schule wieder einmal viel zu schnell und ich stieg vom Motorrad ab. Ich zog meinen Helm aus und musste daran denken, dass ich ihn Jake sowieso nie zurückgegeben hatte, selbst nicht, als ich unsere Fake-Beziehung beendet hatte. Ich hatte in dem Moment einfach nicht darüber nachgedacht und auch später mich irgendwie nicht dazu durchringen können, ihm den Helm zurückzugeben. Andererseits hatte er auch nie danach gefragt und jetzt war sowieso klar, dass ich Jakes Zweithelm erst einmal weiterhin behalten würde, da er mich wahrscheinlich wieder regelmäßiger zur Schule mitnehmen und nach Hause bringen würde.
„Wir sagen unseren Freunden aber nicht, dass wir unsere Beziehung ursprünglich nur vorgetäuscht haben, oder? Irgendwie fände ich das schöner, wenn das erst einmal so etwas wie unser Geheimnis bleibt." Ich wandte Jake wieder meinen Blick zu, während wir uns gemeinsam auf den Weg zum Hauptschulgebäude machten und ließ mir seine Aussage für einen kurzen Augenblick durch den Kopf gehen, ehe ich antwortete.
„Doch, sehe ich genauso. Das wird irgendwann bestimmt mal eine witzige Anekdote sein, aber ich finde auch, dass wir das nicht direkt erzählen sollten", sagte ich und Jake antwortete mit seinem süßen Lächeln auf meine Aussage. Mittlerweile hatten wir schon fast den Eingang der Schule erreicht und ich musste bei dem Gedanken daran grinsen, wie sehr sich unsere Freunde – und darunter besonders Jo – freuen würden, wenn sie hörten, dass Jake und ich uns endlich wieder richtig ausgesprochen und vertragen hatten.
Zuerst sagte keiner von uns beiden etwas, als wir lediglich grinsend und Hand in Hand auf unsere Freundesgruppe zugingen, aber auch ohne unser Zutun ergriff Jo sofort freudestrahlend das Wort, als wir bei ihr ankamen.
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Pretending
Romance„Du willst, dass ich was mache?" „Ich möchte, dass du meine Fake-Freundin wirst." ----------------------------- Jake Stewart. Ein arroganter Typ aus der konkurrierenden Clique, den Claire Howard eigentlich nicht mag und mit dem sie - zum Glück - nic...