Loving a Psycho || The boy who had to believe

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P.o.V. Peter Pan 

"Aber bevor ich gehe, muss ich dem Captain noch sein Dreamshade besorgen", fügte ich hinzu und Issac nickte. 

"Soll ich den Jungen sagen, wenn sie Lust haben, dass sie die Piraten verunstalten können?", fragte Issac und überkreuzte seine Arme, als er sich etwas zu mir drehte. 

"Ja und nein, nutzt sie lieber für etwas sinnvolleres, wie Zielschießen oder generell etwas Training, aber überlasse den Captain mir", meinte ich und klopfte ihm auf die Schulter. "Ich hoffe, du hast das hier alles im Griff, bis ich wieder komme". 

Issac lachte etwas nervös, "Das hoffe ich auch". 

Ich schmunzelte bevor ich ein letztes Mal zu Sam ans Bett ging und mich zu ihr herunter beugte. Sanft streichte ich ihre Haare aus dem Gesicht und gab ihr einen Kuss auf die Wange. "Ich werde wieder kommen, Prinzessin", flüsterte ich, sodass nur sie es hören könnte, stand auf, nickte Issac zu und verließ die Hütte. 

Murphy und Shane müssten leicht zu finden sein. Meist saßen sie bei den kleineren Jungen am Feuer unten, weshalb ich zuerst die Liane hinunter rutschte um zur Feuerstelle zu kommen. 

"Pan!", einer der kleinen Jungen kam auf mich zugelaufen, "Geht es Sam schon besser?". Ich schmunzelte und kniete mich mit gerunzelter Stirn hin.

"Sam atmet noch", sagte ich und der braunhaarige legte seinen Kopf schief, als Zeichen das er nicht verstand. "Charlie, weißt du, Sam schläft sozusagen und ich weiß nicht wann sie wieder aufwacht, deshalb muss ich jetzt zu ein paar alten Freunden, um Sam vielleicht zu erwecken", erklärte ich und wollte ihm nicht wehtun, weil ich wusste, dass er und Sam sich in den letzten Wochen angefreundet haben und er für sie wie ein kleiner Bruder war. 

"Okay, Pan", er lächelte traurig, "Sei vorsichtig, Sam sagt immer, der Wald ist gefährlich". 

Ich grinste, "Da hat sie recht, aber ich kenne mich hier ja bestens aus". Er kicherte und lief weg. Wenn ich mich nicht irrte, was Charlie der jüngste Junge von uns allen. 

Ich ließ meinen Kopf einen Moment hängen und lächelte in mich, alleine der Gedanke an Sam und Charlie zusammen brachte mein Herz zum schneller schlagen. Wie sie sich immer um ihn kümmerte, wenn er weinte, weil er gefallen war. Charlie war schwach, das war nicht zuleugnen, aber ich konnte ihn nicht einfach beseitigen. Sam hätte mich umgebracht, würde sie noch immer tun. Sie würde mich anschreien, warum ich nicht auf ihn aufgepasst hätte. 

"Warum so niedergeschlagen?", hörte ich eine Stimme, nach der ich gesucht hatte und schaute auf. Shane und sein hässliches Lächeln. 

"Zu dir wollte ich", sagte ich und rappelte mich auf. Shane sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an, "Wo haben du und Murphy eure Dreamshade Vorräte versteckt?".  

Sein dreckiges Gesicht erhellte und seine Zähne kamen bei seinem Lächeln zum Vorschein, "Du brauchst Dreamshade? Da bist du bei mir falsch, Murphy hat das ganze Zeug. Ich will nichts mehr damit zutun haben".

"Natürlich, lüg mich nicht an, Shane, du weißt wie das Endet!", meinte ich und deutete auf seine Narbe am Arm. Sein Blick wurde ernster und er schluckte, weil er sich an meine Worte genau erinnern konnte. Das nächste Mal wird es nicht dein Arm sein.

"Wie viel brauchst du?", fragte er und bewegte sich etwas auf der Stelle, was mir ein Grinsen ins Gesicht zauberte.  

"Nicht viel, nur so viel dass eine Person leidet", sagte ich und er nickte, bevor er auf dem Absatz kehrt machte und ging. Seufzend drehte ich mich um und setzte mich zu den Kleinen ans Feuer.

"Pan, wie geht es dir?", fragte Puki und setzte sich neben mich. Er war schon länger hier, aber durch den Zauber der Insel schien er noch immer so jung wie am ersten Tag.

"Wie soll es mir schon gehen?", fragte ich und fuhr über mein Gesicht. Puki wusste wie man mit mir reden konnte und wie nicht. Er mag zwar jung aussehen, aber er war weiter entwickelt als die meisten hier.

"Issac kümmert sich gut um Sam, da brauchst du dir keine Sorgen zu machen", sagte er und schaute ins Feuer, so wie ich es tat.

"Um Sam oder Issac mache ich mir keine Sorgen", murmelte ich und stand auf.

"Pan! Ich hab hier was du brauchst", rief Shane und ich drehte mich zu ihm. Als ich aufstand wuschelte ich dem kleinen Jungen durch die Haare und ging zu Shane, der ein paar Zweige des Dreamshades mit sich trug. 

"Danke", sagte ich und nahm ihm die Zweige ab, er nickte bloß und drehte mir den Rücken zu. Auch ich drehte ihm und den anderen den Rücken zu und ging wieder auf die Lichtung, auf der die Piraten hangen. "Ich bin wieder da! Habt ihr mich schon vermisst?", fragte ich mit einem Grinsen und schaute mich um.  

Der Captain hing noch immer wimmernd am Baum und seine Hände begannen sich zu verfärben und Strieme hatten sich an seinen Handgelenken gebildet. Dennoch hatte er ein Lächeln im Gesicht, was mich aggressiv machte. "Da scheint es jemandem ja gut zugehen", sagte ich und ließ die Dornen der Pflanze fast in meine Handfläche stechen, weil ich mich anspannte. 

"Man muss auch in seinen letzten Stunden etwas Freude im Leben finden", sagte er und ich schnaubte belustigt.

"Seinen letzten Stunden? Denkst du wirklich, ich würde es euch so einfach machen? Euch einen so schnellen tot bereiten?", ich leckte über meine Lippen und trat näher an ihn, sodass ich seinen abstoßenden Mundgeruch in meinem Gesicht spürte. Sein Gesicht verlor an Farbe und auch seine Augenmuskulatur lockerte sich, aus seinem Lächeln wurde ein leicht offen stehender Mund. "Jeder einzelne von euch wird leiden. Jeder einzelne wird so leiden, wie meine Freundin gelitten hat unter euren Händen. Ihr seid kein ehrenhafter Mann und ihr solltet das Tageslicht nie wieder erblicken dürfen!". 

Seine Augen zitterten hin und her, wenn ich mich nicht irrte konnte ich seinen Schweiß sehen, der sich auf seiner Stirn bildete. Er hatte Angst und das sollte er auch. Er sollte ja nicht denken, dass er ohne schmerzen sterben würde - ich würde ihm den schlimmsten Tod bereiten.