Peter Pan PoV.
Mein Schatten war nicht das Einzige, dass sich auflöste, sondern auch die Insel, jeder meiner Lost Boys und Sam - und ich.
Ich drehte mich zu wo die Feen gestanden hatten, doch erblickte ich nichts außer gleißendes Licht.
Was hatte ich getan? Hatte ich alles für nichts aufgegeben? Waren alle tot, eingeschlossen mir, eingeschlossen Sam?
Es konnte nicht umsonst gewesen sein. All diese Zeit konnte nicht einfach vorbei sein.
Sam konnte nicht umsonst gekämpft haben, sie hatte diese Piraten nicht umsonst überlebt. Wäre ich doch nur nicht ausgerastet. Sie traf keine Schuld an irgendetwas, ich, ich war Schuld, dass sie wegging; dass sie zu stolz war um wiederzukommen; dass sie von diesen Bastarden eingesperrt und gefoltert wurde.
Das Licht verblich, dennoch wurde ich geblendet, konnte nichts sehen mit den Tränen in meinen Augen. Ich versuchte meine Hand zu heben, doch sie wurde festgehalten, aber das Licht wurde von meinem Gesicht weggenommen.
"Was hast du ihr angetan?", die knurrenden Worte kamen aus dem Mund des Piraten. Erleichtert, dass ich nicht gestorben war, lachte ich auf.
"Ihr müsst mich zu ihr lassen", meinte ich und versuchte erneut mich aufzusetzen, keine Chance. Die blaue Fee hatte mir, bevor alles in Licht aufging noch gesagt, dass Sam nur ein Kuss der wahren Liebe retten würde, wenn wir es bis hierher geschafft hatten.
"Warum sollten wir?", Hook trat in mein Sichtfeld und sah böse zu mir herunter, "Du hast sie offensichtlich verletzt".
"Das war nicht ich!", schrie ich ihn an, "Diese Bastarde von Piraten! Ich bin der einzige der sie retten kann".
Hook sah mich verwirrt an, als ob er meine Worte in Erwägung ziehen würde. Doch im Endeffekt verhärteten sich seine Gesichtszüge wieder. "Wer hat ihr das angetan?", fragte er und legte seinen Kopf schief.
Ich rollte meine Augen, hatte ihm bereits die Antwort gegeben, "Die Piraten auf Neverland, aber sie sind tot, alle". Mein Kiefer schmerzte als ich meine Zähne zusammen biss.
"Wie meinst du das?", fragte eine weibliche Stimme aus dem Hintergrund. Noch immer konnte ich mich nicht bewegen.
"Ich habe Neverland aufgegeben", meinte ich und starrte an die Decke als ich hinzufügte, "für sie".
"Killian, vielleicht sollten wir - ", fing die Dame wieder an zusprechen wurde aber von dem Piraten unterbrochen.
"Du glaubst ihm so einfach?", er drehte sich von mir weg, "Meine Schwester stirbt und niemand kann etwas dagegen unternehmen, außer er? Ich denke nicht, dass ich ihn auch nur in die Nähe von ihr lasse!"
"Vielleicht solltest du noch einmal darüber nachdenken", das erste was ich hörte war der Geh-Stock, dann die Stimme, die mir einen Stich ins Herz versetzte. Mein Sohn, Rumpelstilzchen.
"Wieso sollte ich?", zischte der Pirat und meine Augen brannten.
"Weil ich ihr helfen kann! Lass mich zu ihr und wenn sie nichts mit mir zutun haben will . . .", ich schluckte und eine Tränen brannte meine Wange entlang. Ich ließ den Satz unausgesprochen. Alles was ich wollte war, dass Sam lebte, wenn es sein musste auch ohne mich.
Für was sich anfühlte wie eine Ewigkeit herrschte schweigen und ich hörte nur leise Schritte von draußen und aus dem Laden Rumpelstilzchens. Noch immer war ich nicht in der Lage mich zubewegen oder mich gar aus den Fesseln der Magie zu befreien.
"Bitte", das Wort blieb mir fast im Halse stecken und es war auch nur ein flüstern, doch ich meinte es. Ich würde betteln, nur um ihr Leben zu schenken.
Verdammt, ich würde sterben für sie!
"Ich habe alles aufgegeben", meine Stimme nur ein flüstern im Raum, doch durch die Stille konnte mich jeder hören. Alle Augen lagen auf mir, ohne sie sehen zu können wusste ich es. "Tinkerbell und die blaue Fee . . . sie haben mir geholfen, haben Sam eine Chance gegeben, aber ich muss zu ihr", noch immer antwortete keiner, doch ich spürte wie sich die unsichtbaren Fesseln lockerten, soweit dass ich mich aufsetzten konnte.
"Du hast Neverland aufgegeben und alle dort?", mein Sohn sah mich zweifelnd an, weil ich für ihn nie so ein Opfer gebracht hatte. Ich würde es noch immer nicht, aber für Sam? Alles, alles würde ich für sie geben.
"Mein zuhause hat sich in Licht aufgelöst, mein Schatten und alle meine Jungen", meinte ich und sah mich in dem kleinen Raum um, der wahrscheinlich ein Abstellraum von Rumpel war. Ich lag auf einem großen Kissen, welches auf einer Sitzbank lag. "Wo ist sie?", meine Stimme fester und bestimmender.
"Im Raum neben an", Emma, die Frau mit der alles Angefangen hatte. Die Retterin, ein Titel der sich eher lachhaft anhörte, aber sie hatte ihren Sohn gerettet und ihre Familie. Sie ließ mich meine Familie retten, den Teil der mir geblieben war.
Rumpelstilzchen ließ meine Fesseln endlich ganz entweichen, sein Blick verriet mir dennoch, dass er mir nicht vertraute, vor allem als ich aufsprang und in den Raum rannte in dem Sam lag.
Blass und Leblos lag sie auf einer Glasplatte mit einem weißen Seiden-Kissen unter ihrem Kopf. Das Blut welches auf Neverland noch an ihr geklebt hatte war verschwunden, genauso wie die Wunden, nur noch Prellungen waren Sichtbar.
Ihr Gesicht entspannt, nein, verletzlich und zierlich. Ihre Wangen waren leicht eingefallen, wodurch ihre Wangenknochen hervor stachen. Ihre Arme dünn genauso wie ihr übriger Körper, zu dünn.
Meine Hand strich über ihre roten Locken, die matt neben ihrem Kopf lagen, dünn und kraftlos, als hätte Sam ihren letzten Kampf gekämpft auf diesem gottverdammten Schiff.
Es war meine Schuld, ich wusste es, gestand es mir ein - würde mich am liebsten zu den Sirenen deswegen werfen.
Ich hatte sie verloren, noch immer war sie nicht wirklich bei mir, aber ich würde für sie da sein sobald ich sie geweckt hatte.
Hoffte es war noch nicht zu spät.
Die Blicke der anderen brannten in meinem Rücken, besonders der ihres Bruders, doch meine Augen brannten mehr. Die salzigen Tränen flossen über meine Wangen.
Sie so zu sehen - Sie tot zu sehen . . . es brach mein Herz in tausend Stücke.
Sie hatte mich zum Glauben gebracht.
Für sie war ich der Junge, der glauben musste.
Ganz langsam beugte ich mich zu ihr herunter, meine Hand noch immer an ihrer Wange.
Ich würde sie nie wieder vergraulen.
Und dann berührten meine Lippen die ihre.
Tadaa, ich hab es auch endlich geschafft wieder mal an dieser Geschichte zu schreiben. Ich hoffe es gefällt euch und wenn ich es schaffe kommt vielleicht später noch ein Kapitel, aber ich verspreche nichts, weil ich mich zu leicht ablenken lasse.
Das nächste Kapitel ist wieder aus Sam's Sicht. Wir wollen es ja nicht langweilig werden lassen.
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Loving a Psycho || The boy who had to believe
Fanfiction"Ja, weil du ihnen mit dem Tod drohst und ich hab damit schon lange abgeschlossen, dass ich irgendwann alt, hässlich und sterben werde", sagte ich Augen verdrehend. "Kannst du auch einfach mal deinen Mund halten?", fragte er und lächelte. "Soll das...