10|loveable

124 6 8
                                    

Valentina Alba Morelli

Gott sei dank, bin ich aus diesem schrecklichen Auto raus. Sofort kommt Mr Gertler auf mich zu. "Ms Morelli, sie können sich ersteinmal umsehen! Um 13:00 Uhr gibt es Mittagessen, kommen sie doch vorbei.", nachdem Mr Gertler verschwunden ist, kommt Connor auf mich zu. "Valentina, willst du mit den Fotografen mit? Dann sind die coolen zusammen.", wackelt er mit seinen Augenbrauen, während er auf einen Typen zeigt, der etwa 50 Meter weiter weg steht. Ich nicke freudig, da das wohl die einzigen netten Leute sind.

"Hey ich bin Josiah, du Valentina, richtig?", stellt sich der andere Mann vor. Er hat lange Haare, die er unordentlich trägt und einen braunen Vollbart. Ich nicke. "Scheint wohl so, als ob ich die bin." Zusammen mit Connor und Josiah laufe ich durch die Halle. "Also, warum bist du überhaupt hier?", fragt Josiah mich, während ich meine Jacke und Tasche in unsere Umkleide stelle. "Ich hab etwas schnell gehandelt. Besser gesagt: betrunken. Ich hab Shawn Mendes eine Nachricht geschrieben, ob ich ihn nicht interviewen könnte für ein Praktikum in der Uni. Ich studiere Journalismus und jetzt bin ich hier.", lächle ich. "Klingt lustig.", kommentiert Josiah das ganze. "Ich würde sagen, dass wir dir noch alles Backstage zeigen und dann holen wir Shawn ab und gehen essen.", schlägt er vor. Oh nein, bitte nicht Shawn.

"Und hier kannst du dich heute Abend aufhalten.", erklärt Connor mir. "Er schleift dich nämlich mit!", lacht Josiah, worauf Connor ihn nur böse anschaut. "Garnicht wahr!" "Ja ja. Also, lasst uns essen gehen." Ich laufe wie ein Hund hinter den beiden her. "Komm doch neben mich.", fordert Josiah auf, was ich auch dankend tue.
Kurz darauf stehen wir vor Shawns Umkleide. "Um wieviel wetten wir, dass er da nicht drin ist?", Josiah schaut Connor an. "Da hab ich ja direkt verloren.", vorsichtig klopft er doch wohl relativ unerwartet öffnet Shawn die Tür. "Ich hab gewonnen!", jubelt Connor und Josiah schaut mürrisch auf den Boden. Shawn beobachtet zuerst Connor, dann Josiah, dann mich. Während ich da stehe wie bestellt und nicht abgeholt schüttelt er den Kopf. "Essen?", fragt er worauf die anderen beiden nicken. Ich folge den drei also bis Josiah mich schon wieder auffordert, zu ihm zu kommen. Ich umschlinge meine Hüfte und laufe neben ihm her. Er merkt wohl, dass ich mich relativ komisch bei Shawns Nähe fühle, weshalb er mich an den Schultern weg von Shawn schiebt.

Auf einem Stuhl gegenüber von Josiah und neben Connor lasse ich mich fallen. "Los, lasst uns was zu essen holen!", springt Connor auf. Shawn richtet sich zwar auf aber lässt seinen Blick nicht von seinem Handy schweifen. Josiah schaut mich mit hochgezogenen Augenbrauen an, weshalb ich auch aufstehe.

Nachdem ich das Kartoffelgratin und ein Stück des Spießbratens einigermaßen schön angerichtet habe, setzte ich mich zurück an meinen Platz. "Also Valentina, erzähl mal was über dich.", Connor schiebt sich eine Pommes in den Mund. "Ich komme aus Boston aber bin Italienerin. Gerade wohne ich in Ajax, das ist hinter Toronto." Gut gemacht Valentina. Sie wollten sicherlich Nationalität und Wohnort wissen. Connor grinst und schüttelt nur den Kopf. "Was du so machst, wollte er wissen.", Shawns erster Satz lässt mich zusammen zucken. Du dummer Idiot, ich weiß das selber. Ist halt nicht so häufig, dass man bei einem Weltstar am Tisch sitzt. Er verdreht die Augen. "Klar, hab ich auch gerallt.", gebe ich vielleicht etwas zu patzig von mir. Das kann ja noch was werden. Er war doch so verdammt süß, oder sein Manager. "Ich studiere Journalismus und bin jetzt im dritten Semester. Früher bin ich immer geritten, aber ich finde die Zeit und das Geld gerade nicht dazu.", ich streiche mir eine der dunkelblonden Haarstränen hinter mein Ohr und kneife kurz in mein Ohrläppchen.
"Bist du auch so eine verlogene Journalistin? Oder hast du manieren?", mit einem idiotischen Grinsen guckt mich der braunhaarige an. Will der mich auf den Arm nehmen?

"Ich hab, im Gegensatz zu dir, manieren. Schließlich habe ich dich nicht als eingebildeten Schnösel verurteilt, was du bei mir wohl gemacht hast.", gebe ich agressiv von mir und lasse das Besteck unsanft auf den Teller fallen. Du wolltest es dir nicht verscheißen, Valentina! Tja. Schon zu spät. Mein Koffer ist größten Teils ja auch gepackt. "Sowas muss ich mir, vorallem nicht von dir, geben lassen.", keift Shawn zurück. "Ey, reißt euch mal beide zusammen!", mein Kopf schnellt zu Josiah, der uns beide mahend anschaut. "Shawn. Sie ist neu und hat sich ziemlich angestrengt, bei jedem gut anzukommen aber du machst es ihr nicht gerade leicht. Gib ihr wenigstens eine Chance. Ich wär dafür, dass ihr gleich miteinander redet.", tadelt Josiah Shawn. Er zieht uns beide am Arm hoch, in Richtung von Shawns Umkleide. "Josiah, hör auf!", mault Shawn direkt weiter. "Kompromissfähig bist du wohl auch nicht.", stichel ich. "Valentina!", es jagt mir einen Schauer über den Rücken, wie herzlos er meinen Namen ausspricht. Aber meine Eltern haben mich nicht ohne Grund Valentina genannt. Die Starke. Dir zeig ich noch meine Stärke, wenns sein muss mit der Faust.

Josiah schiebt uns beide in Shawns Umkleide. Da drin ist es gemütlicher, als bei mir zuhause. "Ihr klärt das jetzt untereinander. Wehe ihr tut es nicht.", danach haut Josiah die Türe zu. Verschwören sich jetzt alle gegen mich? Shawn lässt sich auf das rote Ledersofa fallen, welches im Raum steht. Da es nicht so scheint, als ob Shawn mich neben sich haben möchte, ziehe ich einen Stuhl zu mir und setzte mich, mit genügend Abstand, gegenüber von ihm.

Er stüzt seine Ellenbogen auf seine Schenkel und legt seinen Kopf in seine großen Handflächen. Ich überkreutze meine Beine und betrachte den Braunhaarigen mit hochgezogenen Augenbrauen. "Was sollen wir jetzt reden?", er erinnert mich an Killian, meinen Bruder, wenn meine Mutter mit ihm geschumpfen hat. Ein trotziger Junge halt, der seinen Fehler nicht einsieht. Genau das ist Shawn. "Ich denke reden.", versuche ich so sanft wie möglich von mir zu geben.

Jedoch scheint er nicht die selben Interessen zu haben und glotzt mich weiterhin aus. Wäre Louisa jetzt hier, hätte sie dir schon längst die Augen ausgekrazt mit ihren langen Fingernägeln. Er schweigt und greift langsam in seine Hosentasche. Sachte zieht er sein Handy, welches bestimmt doppelt so viel wie meins gekostet hat, aus der rechten Tasche und widmet sich voll und ganz seinem Handy. Unhöflich. Geräuschvoll schiebe ich den den Stuhl nach hinten und renne förmlich zur Tür. "Stronzo Stupido!", damit knalle ich so laut wie möglich die Tür hinter mir zu.

-

Hey Leute, ich hoffe ihr hattet n schönen Tag. Das Kapitel hat mich total viel Überwindung gekostet zu schreiben und ich hab meine halbe Religionsstunde damit verbracht aber ich bin trotzdem relativ zufrieden.

Loveable | S.M. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt