Loveable | S.M.

24|loveable

Valentina Alba Morelli

"Ähh sorry aber kenn ich dich?", ich kratze mich verwirrt am Hinterkopf, um mein Denkvorgang zu beschleunigen. Keine Chance. "Du mich wahrscheinlich nicht, aber ich dich. Shawn hat viel über dich erzählt. Ähh ich bin Aaliyah.", mit einem skeptischen Gesichtsausdruck, lächelt sie mich an. "Du bist also die berühmt berüchtigte Aaliyah.", grinse ich. "Du hast von mir gehört?", überrascht zieht sie eine ihrer dunklen Brauen hoch. "Gefühlt den halben Flug lang nach New York.", lache ich. "Hoffentlich nur Gutes.", sie lacht und schiebt mir mein Essen rüber. Mit einem Kopfnicken Richtung Tür signalisiert sie mir, dass sie weiter arbeiten muss. Dankend nehme ich es an, zahle und verlasse mit einem Tschüss den Laden. Ich stelle das Zeug auf den Beifahrersitz, starte den Motor und lasse eine Summer Playlist laufen. Wie immer Shuffle ich die Lieder und sofort läuft Lost in Japan, der Zedd Remix. Unwillkürlich fange ich an zu grinsen und halte das Lenkrad etwas fester fest, da ich ein unglaubliches Kribbeln in meinen Händen spüre. "Let's get lost tonight, let's get lost tonight. Baby you and I can't seem to get you off my mind.", singe ich mit. Auf der Tour ist dieser Song, neben When You're Ready und Fix You, welcher so gut gecovert ist, zu meinem Lieblingssong geworden. Ich drücke auf das Gaspedal und lasse das Lied laut ausklingen. Danach läuft Break the Rules. An den Gedanken, morgen wieder in die Uni gehen zu müssen könnte ich meinen Kopf gegen das Lenkrad hauen. Normalerweise bin ich immer gerne in die Uni gegangen aber jetzt, wo Louisa zurück in Boston ist, werden die Tage wohl ziemlich langweilig werden. Als ich auf den Highway hochfahre ist ein verheerender Verkehr. Ich seufze und summe zur Your Type mit. So Textsicher bin ich dann doch nicht.

Nach einer kurzen Fahrt, bin ich auch schon vor dem Altbau in Ajax. Während ich mich die Treppen hochschleppe, denke ich über die Begegnung mit Aaliyah nach. Im Gegensatz zu ihrem Bruder schien sie ziemlich zuverlässig zu sein. Shawn hat sich nämlich immer noch nicht gemeldet. Ich schließe die Wohnungstür auf, pfeffere meine Schuhe in den Flur und lasse mich, nachdem ich mir Teller und Besteck geholt habe, auf das Sofa fallen. Leider sind Jeans und BH nicht meine Besten Freunde, weshalb ich mir ein langes Longsleve, welches mir über die Oberschenkel, bishin zu meinen Knien geht. Bepackt mit einer Kuscheldecke falle ich zurück auf das Sofa und schalte Arielle an. Eigentlich hasse ich Arielle, aber es war der erste Film, den ich zusammen mit Louisa geschaut habe.

Sie hat sich bisher nur nochmal mit einem 'Viel Spaß in der Uni' gemeldet. Ich wünschte, ich könnte bei ihr sein. Seufzend schiebe ich mir einen Löffel der Pasta in den Mund, während Arielle den Dingelhopper findet. Lustlos stocher ich weiter in meinem Essen rum und trinke hin und wieder einen Schluck Wasser.

-

Müde mache ich mich nach dem Film auf ins Badezimmer, um mich dann dort unter die Dusche zu stellen. Während das Warme Wasser auf mich herunter prasselt denke ich über Shawn nach. Ich hatte das Gefühl, dass als ich bei ihm war, er ständig an seinem Handy war und jetzt kriegt er es nicht auf die Reihe mir zu schreiben. Das enttäuscht. Ich greife nach meinem Rasierer und Rasierschaum und schmiere mir die Beine ein, um dann mit der Metallklinge über meine Wanden und Oberschenkel zu fahren. Nachdem ich meine Beine eingepeelt habe, wickel ich ein Frottee Handtuch um mich und mache mich auf den Weg in mein Zimmer. Ich strecke meine Arme und meinen Kopf wieder durch das Longsleve, holen mein Mac auf mein Bett und lasse mich darauf fallen. Ich öffne Skype und rufe Killian an. Nach kurzem warten  meldet sich mein Bruder mit erfreuter Stimme. "Tina, meine lieblings Schwester und meine einzige Schwester, wie geht's dir mein Schatz?", flötet er vor sich hin. Okay wow, was ist mit meinem Bruder los? "Hey Killian", ich streiche mir eine Sträne hinters Ohr und grinse  ihn an. "Mir geht's naja ganz gut und dir?" "Mir geht es perfekt, mia Bella. Aber dir nicht, ich sehe es in deinen Augen.", versucht er mir zu schmeicheln. "Bist du auf die Poesie gekommen?", lache ich und er nickt. "Wir wissen wohl, was wir sind, aber nicht, was wir werden können.", trägt er mir vor. "Shakespeare, meine kleine Schwester. Hamlet. Vierter Akt. Fünfte Szene. Ein Meisterwerk!", hält er mir einen Vortrag. "Was ist los?", grinse ich. "Milly ist los. Meine neue Mitbewohnerin ist furchtbar!", jammert er los und ich breche in ein schallendes Gelächter aus. "Halt die Fresse.", mault Killian. "Was ist jetzt mit dir los?", fragt er nun. " Ich chille alleine in Ajax. Louisa ist in Boston, Manuel ist abgehauen mit seiner Sekretärin und Cassandra ist wieder dem Alkohol verfallen. Und ist gestürzt und hatte eine Hirnblutung. Shawn ignoriert mich und Purzel war auch nicht mehr da.", seufze ich. Purzel ist die rote Streunerkatze, die bei uns lebt aber seit zwei Wochen verschwunden ist. "Nein. Das kann nicht sein. Valentina, ich buch mir ein Flugticket, jetzt sofort. Dann kannst du mich in sechs Stunden am Flughafen holen.", redet er los. "Aber die Unis-" "Scheiß doch mal auf die Unis. Ich ruf dich gleich zurück.", so brach die Verbindung.

Und ich? Ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll.

-

Es war eine klitzekleine Schreibblockade weil ich nicht wusste, wie ich das Kapitel schreiben sollte. Fertiggestellt ist es schon lange aber unschlüssig war und bin ich trotzdem.