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Valentina Alba Morelli

Mittlerweile lungern Killian und ich wieder auf der Couch rum. Während mein halber Unterkörper gefühlt drei viertel des Sofas einnehmen, sitzt Killian zusammengekauert da. Es ploppt eine Nachricht von seinem Handy auf und sein Lächeln wandelt sich schnell zu einem leeren Gesichtsausdruck um. "Killian. Jetzt kannst du mich nicht mehr anlügen! Du bist verliebt.", springe ich auf, als hätte ich gerade einen Marathon gewonnen. "Ähh- was? Nein. Ich bin nicht- dings, verliebt.", verteidigt er sich unglaubwürdig. "Mhm.", nicke ich übertrieben mit meinem Kopf um ihm zu zeigen, dass ich ihm das nicht glaube. "Erwischt?", sagt er, was aber mehr nach einer Frage klingt als nach einer Aussage. "Zeig mal her.", ich knie mich hin und laufe auf allen vieren zu ihm und lasse mich auf ihn fallen. "Rosaly also. Wie lang kennst du sie denn schon.", lächel ich vor mich hin. "Ich treff sie seit zwei Monaten regelmäßig." Verwirrt runzel ich die Stirn. "Und was ist daran jetzt so schlimm?"

Er hält mir sein Handy unter die Nase worauf zuerst ein Bild von einem blonden Mädchen und später eines mit einem Jungen zu sehen ist. "Das hat mir Jacob gestern geschickt.", erklärt er mir. "Ich verstehe nicht.", antworte ich wahrheitsgetreu. "Du verstehst nicht? Was kannst du daran nicht verstehen. Sie hat einen Freund und datet mich schon eine ganze Weile.", erklärt er mich. Ich verzerre das Gesicht zu einer Grimasse und schüttel den Kopf. "Die beiden haben ja komplett andere Nasen.", ich nehme das Handy und switche schnell hin und her. "Das sind Zwillinge!", helfe ich meinem verwirrten Bruder auf die Sprünge. "Denkst du?", fragt er. Ich nicke. "Los ruf sie an!", ich schmeiße ihm sein Handy in die Hand und stehe auf. "Ich geh dann mal in mein Zimmer."

Gerade als ich die Zimmertür öffne, klingelt mein Handy. "Hallo?", melde ich mich. "Ähh, hey Valentina. Hier ist Shawn.", höre ich eine schüchterne und ziemlich raue Stimme. "Hey. Na, wie geht's dir?", fange ich einen kleinen Smalltalk an. Schande über mich. "Gut und dir?", antwortet er standartgemäß. "Auch." "Wegen morgen. Also fährst du mit dem Auto oder mit der Bahn? Weil ich bin noch in Pickering." Ich kann mir gut vorstellen. Wie er gerade auf dem Bett seines alten Zimmers sitzt und sich durch seine schon wieder viel zu langen Locken fährt. "Mein Bruder hat sich ein Auto gemietet, weil er einen billigeren Flug gefunden hat, der aber schon morgen um 4:00 Uhr geht. Ich kann also Bahn und Auto fahren.", antworte ich wahrheitsgetreu. "Nein!", sagt er schroff. "Ähh, ich meinte nein. Ich will nicht, dass du fährst. Ich würde dich gern abholen, dann musst du spät Abends auch nicht alleine fahren.", versucht er so süß wie möglich zu klingen. "Das wäre aber nicht das erste mal, dass ich Nachts heim fahre.", schmunzel ich. "Bitte Valentina.", fordert er mich auf. "Na gut. Bis wann soll ich fertig sein?" "So um halb zwei.", antwortet er und hüstelt kurz. "Ist da jemand krank?", necke ich ihn. "Ha ha. Tour du mal durch ganz Europa und sei dann Gesund.", mault er. "Okay Shawn, das kann ich voll nachvollziehen.", ergebe ich mich. "Super, dann hol ich dich ab. Bis dann." Tote Leitung. Ich zucke die Achseln und werfe mich in mein Bett.

"Du hattest Recht.", stürmt Killian in mein Zimmer rein. "Schonmal was von Klopfen gehört?" "Sorry. Aber es ist ihre Zwillingsschwester.", grinst er. "Siehst du. Ich bin einfach schlau.", ich klopfe mir stolz auf die Schulter und lächel ihn dann an.

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"Sicher, dass dus schaffst?", verschlafen stehe ich im Wohnzimmer. Der lange Hoodie reicht mir bis zu den Oberschenkel und einzelne Stränen lösen sich aus meinem Dutt. "Sicher.", nickt mein Bruder mit seinem Kopf. "Wir sehen uns an Nonnas 85. Geburtstag." Er öffnet seine Arme und wiegt mich wie ein Kind hin und her. "Spätestens!" Er streicht mir den Schlaf aus den Augen und quetscht meine Backen zusammen. "Sag mir, wie dein Date mit Shawn war.", quietsch er in mein Ohr. "Das ist kein Date.", maule ich. "Und ich bin der Papst." Er greift seinen Koffer, umarmt mich ein letztes mal und lässt mich dann im kalten Hausflur zurück, in dem wir uns mittlerweile befinden. Schnell laufe ich ins Badezimmer, weil es den einzigen Blick auf die Straße gibt, in der Killian geparkt hat. Ich winke stark und mit einem lauten Mototheulen fährt der schwarze Mercedes in die dunklen Morgenstunden. Seufzend schließe ich das Fenster und lasse mich zurück in mein Bett fallen. Schlafen kann ich jetzt sowieso nicht mehr. Ich greife nach meinem Handy und öffne Netflix. Während ich mir meine Haare erneut zusammen binde, läuft Family Guy. Ich habe angefangen Family Guy zusammen mit Louisa zu schauen, von der ich gerade auch nicht viel weiß. Vielleicht sollte ich ihr schreiben, das würde sich gehören, trotzdem denke ich, dass sie gerade anderweitig beschäftigt ist.

Um acht beschließe ich dann aufzustehen und mir Frühstück zu machen. Ich verbinde mein Handy mit der Bluetooth Box und fange an, einen einfachen Teig für Pancakes zu machen. Während ich eines der zwei Eier aufschlage, klingelt es. Verwirrt schlurfe ich an die Sprechanlage. "Post.", kommt mir direkt entgegen. "Komm gleich.", murmel ich. Schnell  laufe ich an das Fenster im Bad, um zu schauen, ob draußen ein Postauto steht. Nada.
Mit einem flauen Gefühl im Magen, laufe ich das Treppenhaus runtet und öffne die Tür. "Hä? Was machst du hier?"

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Sorry, dass sooo lange nichts kam. Die nächsten Wochen wird es auch nicht besser, weil ich nämlich im Urlaub bin. Außerdem arbeite ich gerade noch an einer anderen Story- jedoch nicht Shawn Mendes.

Loveable | S.M. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt