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Valentina Alba Morelli

"Valentina", eine sanfte Stimme weckt mich aus meinen Träumen, doch sofort als ich die Augen öffne, möchte ich sie am liebsten wieder schließen. Ich hab höllische Nackenschmerzen und Kopfweh. Außerdem ist es für meine Verhältnisse viel zu hell in diesem Zimmer. Als ich erneut gerufen werde, richte ich mein Kopf langsam in die Richtung, wo der Ruf herkam. Ein brauener Lockenschopf blickt mich an und versucht so breit wie möglich zu lächeln. Warte. Wieso ist Shawn in meinem, nein, bin ich in seinem Zimmer? Wer hat ihn ausgewechselt? "Was mach ich hier?", ich reibe mir die Augen und schließe den Laptop vor mir. Langsam dämmert es mir. "Wir konnten gestern beide aufgrund des Jetlags nicht schlafen. Deswegen hab ich gesagt, dass du zu mir kommen kannst. Wir haben die Minibar geleert und Interviews geführt, an die ich mich aber nicht mehr erinnern kann.", lächelnd fährt der Braunhaarige sich durch die Locken. Das erklärt auch die Kopfschmerzen. Ich fasse mir an die Schläfe.
Shawn ist heute wie ausgewechselt. Nett und süß. Wie in den Nachrichten.

"Was willst du essen?", Shawn lehnt an meinem Türrahmen. Während ich mir eine Schleife in meinen Hoodie binde. "Ich dachte ich geh unten essen.", grinse ich und ernte dafür einen verstörenden Blick von Shawn. "Wir sind in New York, da muss man krass Frühstücken.", erklärt er mir. "Bis gestern warst du noch richtig asozial zu mir. Warum jetzt nicht?", frage ich. "Wir sind in New York.", wiederholt er "also los!" Er wirft mir die schwarze Umhängetasche zu und ich ziehe meine Jeansjacke an. In New York ist es einiges Wärmer, als in London. "Dann überrasch ich dich halt.", grinst er und lässt mich den Fahrstuhl betreten, wessen Türen gerade aufgegangen sind.

"Jetzt mal ehrlich Mendes. Wieso bist du so nett zu mir?", ich nippe an dem Espresso, welcher vor mir steht und schaue ihm dann in seine Karamelfarbenen Augen. "Connor war gestern bei mir." "Also doch" "Lass mich ausreden, Valentina.", mahnt er mich, worauf ich mir ein Augenverdrehen verkneife. "Connor war gestern bei mir. Er meinte, dass es dich verletzt. Also das, was ich sage. Du musst aber verstehen, dass ich mittlerweile Reporter, die nicht so bekannt sind, nicht gerne Antworten gebe. An dem Morgen an dem du mir geschrieben hast, wollte ich dir eine Chance geben und das hat sich in London wohl nicht so angefühlt. Ich bin meistens etwas grober und direkter, wenn ich kein gutes Verhältnis zu der Person habe. An sich bin ich aber oft etwas naja skeptisch.", er zwingt sich ein Lächeln auf die Lippen doch ich nicke nur. "Du willst nichts dazu sagen?" "Nee" Jetzt nickt er.

Seit dem Shawn es mir gebeichtet hat ist das Verhältnis nicht wirklich besser geworden. Jetzt sind wir in einer kleinen Boutique und Shawn probiert fleißig Klamotten an, die ich aber alle mit hässlich betitel. "Nein auf gar keinen Fall. Das sieht aus wie die Gardinen meiner Bisnonna in Italien. Alle in dem Dorf haben Fensterläden außer sie. Hässlich!", schicke ich den Lockenkopf welcher ein schreckliches Hemd trägt, in die Umkleide. "Dein Gesicht ist hässlich.", versucht er so Gewaltsam wie möglich den Vorhang zu zuziehen. "Was ist überhaupt eine Bisnonna?", ich höre wie er das Hemd aufknöpft. "Uroma.", gebe ich nur zurück, während ich warte, dass Shawn aus der Umkleide kommt.

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Mittlerweile sitze ich wieder auf meinem Bett und überlege mir, was ich jetzt schon wieder falsch gemacht habe. Shawn und ich haben uns gestritten. Schon wieder. Und das wegen einem total banalem Grund. Er hatte mittlerweile sein zehntes Hemd an, welches mir immer noch nicht gefiel. Auf einmal maulte er mich an, dass ich doch eine total bescheuerte Shoppinghilfe sei. Schließlich strenge er sich an, dass das Verhältnis besser wird. Tja, dann sind wir schweigend zum Hotel gefahren und sind beide in unsere Zimmer gegangen. Seufzend setzte ich meine Kopfhörer ab und bekomme sofort wieder die Diskussion mit, welche im Zimmer neben an zwischen Shawn und Connor geführt wird. Ich hole mein MacBook, welches in meinem Nachttisch verstaut liegt und öffne Netflix.

Ausnahmsweise suche ich nach dem Genre Horror, um auf andere Gedanken zu kommen.Ich schalte den Film Orphan ein und kuschel mich in meine Decke. Eigentlich soll heute Abend Crewtreffen sein, jedoch will ich absagen, mit der Ausrede, dass es mir wirklich nicht gut ginge. Ich will mir gerade die Decke über den Kopf ziehen, als es an der Tür klopft. Schnell drücke ich die Pause-Taste und versuche so leise wie möglich zu sein. Ehrlich gesagt habe ich gerade nicht viel Lust darauf, mit jemandem zu reden doch es klopft nochmal und dafür auch intensiver. "Valentina, ich weiß, dass du da bist. Mach die Tür auf. Bitte.", höre ich die leise Stimme von Connor zu mir durchdringen. Will er jetzt zum persönlichem Streitschlichter werden? Ich springe von dem Bockspringbett und laufe zur Tür, welche ich mit einem Schwung öffne.

Missmutig setzte ich mich auf mein Bett, als ich Connor hereingelassen habe. "Was ist?", ich zwirble eine Haarsträhne und schaue ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Warum streiten du und Shawn euch ständig? Ist das nicht etwas Kindergarten?", fragt er mich. "Geht dich nichts an.", fauche ich ihn an. "Valentina... Ich will nur helfen...", versucht er mir zu erklären. "Kann ich auch verzichten. Er ist ein Arsch, nicht ich.", erkläre ich und drehe mich darauf demonstrativ weg. "Ich weiß, dass er ein Arsch sein kann aber er hat auch eine ziemlich große Verantwortung.", legt er mir eine Hand auf die Schulter und zieht so an mir, dass ich ihm nun in die Augen schauen muss. "Bitte Valentina. Freundet euch an. Es ist definitiv leichter für alle beteiligten, wenn man sich nicht immer nach euren Streitereien richten muss." "Ich kann auch wieder gehen.", wütend richte ich mich auf. "Raus.", ich zeige auf die Tür. "Raus, Connor. Ich muss mir nicht sagen, was ich tun und lassen soll, wenn von ihm genauso wenig kommt. Er hat mich nach einer Meinung gefragt, die habe ich ihm auch gegeben. Ich weiß nicht, was daran so falsch war und jetzt sage ich es dir ein letztes mal. Raus!" Er erhebt sich und funkelt mich genauso wütend an, wie ich ihn anschaue. Mit voller Wucht haue ich dann die Tür zu.

"Weder die Tür noch sonst irgendwer kann was für deine Stimmungsschwankungen.", höre ich Shaw im Gang rufen, der wohl draußen vor der Tür gewartet haben muss. "Arsch.", murmele ich. Toll Valentina. Connor ist jetzt wahrscheinlich die zweite Person, die dich nicht mag.

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Hey Leute, ich hoffe euer Tag war schön. Jetzt ist das Wochenende schon wieder vorbei... Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen und eine schöne (Rest-)Woche noch :)

Loveable | S.M. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt